Schmucksalmler, Hyphessobrycon bentosi

Schmucksalmler (Hyphessobrycon bentosi)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Der Schmucksalmler (Hyphessobrycon bentosi), auch "Sichelsalmler " genannt, ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Echten Salmler, der im Amazonasbecken beheimatet ist. Der kleine Süßwasserfisch ist ein friedlicher Schwarmfisch, der sich gut für ein Gemeinschaftsaquarium eignet.

Steckbrief Hyphessobrycon bentosi, Schmucksalmler

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Schmucksalmler, Sichelsalmler, Ornate Tetra
Wissenschaftlicher Name:
Hyphessobrycon bentosi, Durbin in Eigenmann 1908
Synonyme
Hyphessobrycon bentosi bentosi, Durbin in Eigenmann, 1908

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Südamerika: Brasilien im unteren Amazonasbecken nahe der Flussmündungen von Rios Trombetas und Tapajós.
Natürlicher Lebensraum
Hyphessobrycon bentosi bewohnt vor allem träge fließende Nebenflüsse und Waldseen mit sandigem Substrat und untergetauchten Wurzeln und Ästen in Ufernähe.
Geschlechtsunterschiede
Ausgewachsene Männchen sind in der Regel etwas kleiner und intensiver gefärbt als die Weibchen, insbesondere im Bereich der Rücken- und Afterflosse.
Lebenserwartung
7 bis 9 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
60 Liter, Länge 60 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
4 bis 5 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Friedlich
Schwarmgröße
Gruppenhaltung (ab 8 Tieren)
Schwimmzone
Mittlere und untere Zone
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Hyphessobrycon bentosi ist ein Allesfresser, der sich in der Natur von kleinen wirbellosen Tieren, Krustentieren, fadenförmigen Algen und Fallobst ernährt.

In Aquarien kann er mit Trockenfutter ernährt werden, aber wie die meisten Fische sollte er auch regelmäßig mit lebenden und gefrorenen Chironomidenlarven, Mückenlarven, Daphnien, Moina usw. gefüttert werden.


Wasserwerte

Die wichtigsten Werte für das Wasser

Wassertemperatur
20 bis 28 °C
pH-Wert
5.0 bis 7.5
Karbonathärte
1 bis 5 °dKH
Gesamthärte
5 bis 20 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Der Schmucksalmler ist ein sehr friedlicher Aquarienfisch der sich gut mit ähnlich großen und nicht räuberischen Fischen vergesellschaften lässt.

Gute Beckenpartner sind andere Salmler, Gasteropeleciden, Lebiasiniden, kleine Callichthyiden oder Harnischwelse. Die Art lässt sich ebenfalls mit friedlichen kleinen bis mittelgroßen Buntbarschen vergesellschaften.

Am besten gedeiht die Art in einem mit Männchen und Weibchen gemischten Schwarm von etwa 10 Exemplaren wo sich innerhalb der Gruppe natürliche Dominanzhierarchien entwickeln und die Männchen so die schönsten Farben zeigen.


Hyphessobrycon bentosi ist ein Schwarmfisch der in einer Gruppe von mindestens 8 Exemplaren, besser mehr, in einem Aquarium ab 60 Liter gehalten werden kann.

In der natürlichen Umgebung des Schmucksalmlers hat das Wasser einen geringen Gehalt an gelösten Mineralien und ist schlecht gepuffert. Die Freisetzung von Tanninen und organischen Säuren aus verrottendem Pflanzenmaterial färbt das Wasser braun.

Aquarienbodengrund: Im heimischen Aquarium sollte ein dunkler sandiger oder sehr feiner Kies als Bodengrund gewählt werden.

Aquarienbepflanzung: Einige lebende Pflanzen in den Randbereichen spenden Schatten und schaffen Rückzugsorte. Schwimmpflanzen helfen dabei das Licht zu reduzieren, was die Art bevorzugt.

Aquariendekoration: Wurzeln und Äste schaffen ein natürlich wirkendes Arrangement und sorgen für Verstecke und dunkle Stellen im Becken.

Filtersystem: Hyphessobrycon bentosi verträgt keine Ansammlung von organischen Schadstoffen und benötigt makelloses Wasser, mit einer sanften bis trägen Strömung. Wöchentliche Wasserwechsel sollten zur Routine gehören. Die Filtration mit Torf macht das Wasser weich und sorgt für Tannine, die das Wasser leicht braun färben und das Wohlbefinden der Fische fördern.


Schmucksalmler sind wie andere Salmlerarten Freilaicher, die ihre Eier einfach verstreuen und keine elterliche Fürsorge entwickeln.

In einem vollständig eingefahrenem Aquarium, mit optimalen Wasserwerten und guter Kondition der Tiere werden die erwachsenen Fische häufiger ohne Eingreifen laichen. Für eine gezielte Zucht ist ein kontrolliertes Vorgehen notwendig, wozu ein kleines Aquarium mit reifem Wasser befüllt werden sollte.

Das Wasser sollte einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert und eine Temperatur um die 27 °C haben. Ein luftbetriebener Schwammfilter ist ausreichend, um für Sauerstoffzufuhr und Wasserbewegung zu sorgen.

Das Becken sollte nur sehr schwach beleuchtet sein und der Boden sollte zum großen Teil mit feinblättrigen Pflanzen wie Taxiphyllum spp. bedeckt sein. Optional kann der Boden mit einem Laichrost bedeckt werden, wo die Eier durchfallen und unerreichbar für die erwachsenen Fische sind.

Wenn die erwachsenen Fische gut konditioniert sind, zum Beispiel durch Fütterung mit schwarzen Mückenlarven, kann ein einzelnes Paar oder eine Gruppe, bestehend aus einem oder zwei Männchen und mehreren Weibchen in das Zuchtbecken gesetzt werden. Bereits am nächsten Morgen sollten die Fische laichen.

Nach dem Ablaichen sollten die Elterntiere aus dem Becken entfernt werden, da sie sonst die Eier fressen werden. Die Fischlarven schlüpfen innerhalb von 24 Stunden und nach weiteren 5 Tagen haben sie ihren Dottersack verzehrt und beginnen frei umherzuschwimmen.

Das Anfangsfutter sollte aus Paramecium, Staubtrockenfutter, feinem Zooplankton oder Infusorien bestehen. Sobald die Jungfische groß genug sind, um sie aufzunehmen, können Artemia-Nauplien und Mikrowürmer gefüttert werden.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: Quatermass
Hyphessobrycon bentosi

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Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

Hyphessobrycon:  Altgriechisch υπελάσσων (Hyphesson), für „von geringerer Statur“ und als Präfix verwendet wird, sowie der Gattungsname Brycon.

bentosi : Benannt zu Ehren von Oberst Bentos, der bei der Thayer-Expedition dabei war, während die Typusexemplare gesammelt wurden.


Literaturverweis

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    Preliminary descriptions of new genera and species of tetragonopterid characins. (Zoölogical Results of the Thayer Brazilian expedition.).
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    Relationships among characiform fishes inferred from analysis of nuclear and mitochondrial gene sequences.
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    Phylogeny of the family Characidae (Teleostei: Characiformes): from characters to taxonomy.
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    Check list of the freshwater fishes of South and Central America. CLOFFSCA.
  • Weitzman, S. H. and L. Palmer, 1997 – Ichthyological Exploration of Freshwaters 7(3): 209-242
    A new species of Hyphessobrycon (Teleostei: Characidae) from the Neblina region of Venezuela and Brazil, with comments on the putative `rosy tetra clade‘.

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