Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium
Der Uaru amphiacanthoides, auch bekannt als Keilfleckbuntbarsch, ist ein außergewöhnlicher südamerikanischer Buntbarsch, der vor allem durch sein friedliches Wesen, seine intelligente Interaktion mit Artgenossen und seine beeindruckende Größe fasziniert.
Steckbrief Uaru amphiacanthoides, Keilfleckbuntbarsch
Namen Namen und Synonyme
Herkunft Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Der Uaru amphiacanthoides ist in verschiedenen Teilen des Amazonasbeckens heimisch, insbesondere im Norden Brasiliens und in Guyana.
Sein Verbreitungsgebiet umfasst:
✅ Den mittleren bis unteren Rio Negro, einen der größten Schwarzwasserflüsse der Welt
✅ Den Bereich zwischen Rio Japurá und Rio Tapajós, zwei bedeutenden Nebenflüssen des Amazonas
✅ Den Rio Solimões, den westlichen Abschnitt des Amazonas-Hauptstroms
Die Art kommt sowohl in Schwarzwasser- als auch in Weißwasserflüssen vor, bevorzugt jedoch ruhigere Gewässer mit dichtem Unterwasserbewuchs und versunkenen Wurzeln.
Er bewohnt hauptsächlich klare Wasserzuflüsse im Amazonasbecken. Dort hält er sich bevorzugt in ruhigen Gewässerbereichen auf, die reich an untergetauchten Ästen, Wurzeln und Treibholz sind.
Typische Merkmale seines natürlichen Lebensraums:
✅ Klares bis leicht getrübtes Wasser mit hohem Gehalt an organischen Stoffen
✅ Untergetauchte Baumwurzeln und Äste bieten Schutz und Reviergrenzen
✅ Wenig oder keine Wasserpflanzen, stattdessen Laub und Totholzstrukturen
✅ Weicher Sand- oder Schlammgrund, da die Fische gerne gründeln
Obwohl der Uaru sowohl in Schwarzwasser als auch in Weißwasserflüssen vorkommt, bevorzugt er Gebiete mit ruhiger Strömung, wo er sich von Pflanzenmaterial und Kleintieren ernähren kann.
Die Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen ist beim Uaru amphiacanthoides schwierig, da es kaum auffällige äußere Merkmale gibt.
Mögliche Geschlechtsunterschiede:
Größe & Körperbau:
Männchen sind oft etwas größer und kräftiger gebaut als Weibchen.
Weibchen wirken meist etwas rundlicher, besonders im Bauchbereich.
Flossenmerkmale:
Männchen haben gelegentlich längere, spitz zulaufende Rücken- und Afterflossen, während sie bei Weibchen eher abgerundet erscheinen.
Haltung im Aquarium
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Der Uaru amphiacanthoides ist ein Allesfresser (Omnivore), der in der Natur eine hohe Menge an Pflanzenmaterial aufnimmt, aber auch Wirbellose und sogar Süßwasserschwämme frisst.
Magenanalysen von Wildfischen zeigen:
✅ Hauptbestandteil der Nahrung: Algen, Wasserpflanzen und organisches Pflanzenmaterial
✅ Zusätzlich aufgenommen: Kleine Wirbellose wie Krebstiere und Insektenlarven
✅ Überraschend: Einige Wildfische wurden mit Süßwasserschwämmen im Magen gefunden
Fütterung im Aquarium:
Untersuchungen an Aquarienfischen legen nahe, dass Uarus in Gefangenschaft hauptsächlich pflanzliche Nahrung bevorzugen. Daher sollte die Fütterung darauf ausgerichtet sein:
Geeignetes Futter:
- Pflanzliche Nahrung: Blanchierter Spinat, Zucchini, Gurke, Erbsen
- Hochwertiges Flocken- oder Granulatfutter mit hohem Spirulina- oder Pflanzenanteil
- Pflanzliche Wafers oder Futtertabletten für herbivore Fische
- Ergänzend: Frost- oder Lebendfutter wie Artemia, Mückenlarven oder kleine Krebstiere in Maßen
Achtung:
- Vermeide zu viel tierische Proteine, da Uarus für eine pflanzenreiche Ernährung optimiert sind.
- Sie können Aquarienpflanzen fressen – daher sollten robuste Arten wie Anubias oder Javafarn verwendet werden.
Eine abwechslungsreiche, pflanzenbasierte Ernährung sorgt für optimale Gesundheit, Farbenpracht und Wohlbefinden der Tiere.
Wasserwerte Die wichtigsten Werte für das Wasser
Verhalten und Vergesellschaftung Sozialisierung und Aquarienbewohner
Der Keilfleckbuntbarsch ist für seine überraschend friedliche Natur bekannt – eine Seltenheit unter großen Buntbarschen. Trotz seiner Größe zeigt er kaum aggressives Revierverhalten und kann problemlos mit anderen friedlichen Fischen vergesellschaftet werden.
Sozialverhalten
✅ Sehr gesellig, bevorzugt die Haltung in Gruppen von 4–6 Tieren
✅ Zeigt kaum Aggressionen gegenüber anderen Fischarten
✅ Kann in der Brutzeit territorialer werden, bleibt aber meist friedlich
- Skalare (Pterophyllum scalare & Pterophyllum altum)
- Heros-Arten (z. B. Rotkeilbuntbarsch)
- Geophagus & Satanoperca (Erdfresser-Buntbarsche)
Große Salmler:
- Metynnis-Arten (Scheibensalmler)
- Prochilodus-Arten (z. B. Geophagus-Scheibensalmler)
- Headstander (Chilodus-Arten)
Welse:
- L-Welse (z. B. Panaque, Hypancistrus, Peckoltia)
- Harnischwelse (Ancistrus, Rineloricaria)
Nicht geeignete Mitbewohner
❌ Sehr kleine Fische, die als Futter angesehen werden könnten
❌ Sehr aggressive Buntbarsche (z. B. Oscar, Managuense-Buntbarsch, große Cichlasoma-Arten)
❌ Flossenknabbernde Fische (z. B. Sumatrabarben, einige Barbenarten)
Aussehen
Der Uaru amphiacanthoides ist ein hochrückiger, seitlich abgeflachter Buntbarsch, der durch seine außergewöhnliche Färbung und Körperform beeindruckt. Besonders auffällig ist sein Keilfleck-Muster, das ihm seinen deutschen Namen gibt.
Körperform & Größe
✅ Hochrückig und oval geformter Körper, typisch für größere südamerikanische Buntbarsche
✅ In Aquarien erreichen sie eine Größe von 25–30 cm, Wildfänge können bis zu 35 cm groß werden
✅ Männchen sind tendenziell etwas größer und kräftiger als Weibchen
Färbung & Musterung
✅ Die Grundfarbe variiert von beige bis olivbraun mit leichtem grünlichem Schimmer
✅ Auffälliger, dunkler Keilfleck in der Körpermitte, der sich bis zur Afterflosse erstreckt
✅ Jungfische haben ein kräftigeres Fleckenmuster, das mit zunehmendem Alter verblasst
✅ Während der Brutzeit können die Farben intensiver werden
✅ Flossen sind meist leicht durchscheinend mit einem dezenten Muster
Besondere Merkmale
✅ Große, ausdrucksstarke Augen mit dunkler Iris
✅ Lange Rücken- und Afterflosse, die sanft zum Schwanz hin ausläuft
✅ Im Vergleich zu vielen anderen Buntbarschen ein eher rundlicher Kopf ohne stark ausgeprägten Stirnbuckel
Der Uaru amphiacanthoides gehört zu den eleganteren Buntbarschen, deren schlichte, aber charakteristische Färbung besonders in Schwarzwasseraquarien mit gedämpftem Licht zur Geltung kommt.
Aquarium-EinrichtungAusstattung für ein artgerechtes Aquarium
Die Einrichtung des Aquariums sollte den natürlichen Lebensraum des Uaru amphiacanthoides nachahmen – ruhige, pflanzenarme Gewässer mit vielen Wurzeln und Unterständen.
Bodengrund & Dekoration
✅ Substrat: Feiner Sand oder Kies, da Uarus gerne gründeln
✅ Wurzeln & Holz:
- Treibholz und verzweigte Wurzeln (z. B. Mangroven- oder Moorkienholz) als Rückzugsorte
- Untergetauchte Äste simulieren den natürlichen Lebensraum
✅ Steine & Höhlen: - Flache Steine oder große Wurzeln als mögliche Laichplätze
- Dunkle Steine passen gut zur Schwarzwasser-Optik
Bepflanzung
In der Natur gibt es kaum Wasserpflanzen, da Uarus in pflanzenarmen Gewässern leben.
Falls Pflanzen gewünscht sind:
✅ Robuste, nicht gefressene Arten:
- Anubias (widerstandsfähig, wächst auf Holz und Steinen)
- Javafarn (ungeeignet als Futterpflanze)
- Vallisnerien (können überleben, wenn gut gesichert)
✅ Schwimmpflanzen: - Froschbiss oder Muschelblumen für gedämpftes Licht
⚠️ Achtung: Uarus sind Pflanzenfresser und können weiche Pflanzen stark beschädigen!
Beleuchtung & Schwarzwasser-Effekt
✅ Beleuchtung: Gedämpft bis mittelstark, um die natürliche Umgebung nachzuahmen
✅ Schwarzwasser-Optik:
- Seemandelbaumblätter oder getrocknete Buchen-/Eichenblätter für Huminstoffe
- Aquarientorf im Filter zur Nachbildung natürlicher Wasserbedingungen
- Schwache, gelbliche Beleuchtung verstärkt den natürlichen Schwarzwassereffekt
Zucht: Keilfleckbuntbarsch Vermehrung in Aquarien
Die Zucht des Uaru amphiacanthoides ist im Aquarium möglich, aber anspruchsvoll. Uarus sind offene Substratlaicher mit intensiver Brutpflege. Besonders interessant ist, dass die Jungfische sich in den ersten Tagen von einer Hautsekretion der Eltern ernähren – ähnlich wie bei Diskusbuntbarschen.
✅ Natürliche Paarbildung:
- Am besten wird eine Gruppe von Jungfischen aufgezogen, aus der sich natürliche Paare entwickeln.
- Einmal gebildete Paare bleiben in der Regel stabil zusammen.
✅ Erkennung eines laichbereiten Paares:
- Die Färbung wird intensiver
- Die Fische beginnen, ein Revier abzugrenzen
- Beide Partner putzen eine glatte Oberfläche zur Eiablage
Fortpflanzung & Eiablage
✅ Das Weibchen legt bis zu 1000 Eier auf flache Steine, Wurzeln oder andere glatte Oberflächen
✅ Das Männchen befruchtet die Eier direkt nach der Ablage
✅ Beide Eltern bewachen und fächeln das Gelege mit den Flossen, um es mit frischem Sauerstoff zu versorgen
❗ Wichtig:
- Die Wassertemperatur sollte bei 28–30 °C liegen
- Ein pH-Wert von 5,5–6,5 und weiches Wasser (2–6 °dGH) fördern den Laichprozess
Brutpflege & Aufzucht
✅ Nach 2–4 Tagen schlüpfen die Larven
✅ Die Eltern nehmen die Larven teilweise ins Maul, um sie zu schützen
✅ Nach etwa einer Woche beginnen die Jungfische, sich von der Hautsekretion der Eltern zu ernähren
✅ Nach weiteren 5–7 Tagen schwimmen die Jungtiere frei und können zusätzlich mit Artemia-Nauplien gefüttert werden
❗ Elterntiere nicht trennen!
- Die Jungfische sind in den ersten Wochen auf die spezielle Hautsekretion der Eltern angewiesen
- Ohne die Elternsterne kann die Aufzucht schwieriger sein
Aufzucht der Jungfische
✅ Erstes Futter: Artemia-Nauplien, feines Staubfutter
✅ Wasserqualität ist entscheidend: Regelmäßige Wasserwechsel (30–50 % pro Woche) fördern das Wachstum
✅ Nach einigen Wochen können sie auf fein zerriebenes Flockenfutter und pflanzliche Nahrung umgestellt werden
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Klassifikation Taxonomie-Auszug
Etymologie
Der wissenschaftliche Name Uaru amphiacanthoides setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
Der Name „Uaru“ stammt aus der Sprache der indigenen Völker des Amazonasgebiets.
In der Region wird der Fisch als „Uaru“ oder „Waroo“ bezeichnet, was vermutlich auf sein Erscheinungsbild oder seine Bedeutung als Speisefisch hinweist.
„amphi-“ (griechisch: ἀμφί) bedeutet „beidseitig“ oder „zweiseitig“.
„acanthoides“ leitet sich von „akantha“ (griechisch: ἄκανθα) ab und bedeutet „dornig“ oder „stachelig“.
Die Endung „-oides“ bedeutet „ähnlich“.
Bedeutung des Namens:
Der Artname „amphiacanthoides“ könnte sich auf die stachelartigen Flossenstrahlen des Uaru beziehen, die typisch für viele Buntbarsche sind. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name in etwa „zweiseitig dornig/stachelig“, was auf die Struktur der Rücken- und Afterflosse hindeuten könnte.
Literaturverweis
Fachbücher über Uaru & südamerikanische Buntbarsche
- Staeck, W. & Linke, H. (2009): „Amerikanische Cichliden II: Buntbarsche aus Südamerika“
Umfassendes Standardwerk über südamerikanische Buntbarsche, inklusive Haltung, Verhalten und Zucht.
- Kullander, S. O. (1983): „A Revision of the South American Cichlid Genus Cichlasoma“
Wissenschaftliche Arbeit zur Systematik und Verbreitung von Cichliden, inklusive Heros und Uaru-Arten.
- Leibel, W. S. (2010): „The Cichlid Aquarium“
Detaillierte Informationen zur Aquarienhaltung und Biologie verschiedener Buntbarsche, inklusive Uaru.
- Schliewen, U. (2008): „Cichliden – Biologie und Aquaristik“
Sehr fundiertes Buch über Buntbarsche weltweit, mit Fokus auf Verhalten, Fortpflanzung und Haltungsbedingungen.
Bücher zur Biotopgestaltung & südamerikanischen Aquarien
- Auerbach, R. (2015): „Amazonas-Aquarien: Biotope aus Südamerika nachgestalten“
Inspirierende Gestaltungsideen für authentische Südamerika-Aquarien mit Wurzeln, Schwarzwasser und natürlichen Strukturen.
- Bleher, H. (2006): „Bleher’s Discus – Band 1 & 2“
Auch wenn es primär um Diskusfische geht, enthält dieses Buch wertvolle Infos über Uarus und ihren Lebensraum im Amazonas.
- Weidner, T. (2000): „South American Eartheaters“
Schwerpunkt auf Geophagus und andere südamerikanische Cichliden, inklusive Uaru-ähnlicher Arten.
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