Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium
Der Hypoptopoma gulare ist ein faszinierender und eher selten gehaltener Harnischwels aus Südamerika. Er gehört zur Familie der Loricariidae und zeichnet sich durch seine seitlich abgeflachte Körperform, großen seitlich sitzenden Augen und seine friedliche, zurückhaltende Natur aus. In der Natur lebt er in den ruhigen, pflanzenreichen Uferzonen des Amazonasbeckens, wo er sich von Algenbelägen und Aufwuchs ernährt. Aufgrund seines sanften Wesens und seiner Vorliebe für ruhige Gewässer eignet er sich hervorragend für Gesellschaftsaquarien mit friedlichen Mitbewohnern.
Steckbrief Hypoptopoma gulare, Gigant-Otocinclus
Namen Namen und Synonyme
Herkunft Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Haltung im Aquarium Empfehlungen zur Haltung der Art
Der Gigant-Otocinclus ist ein überwiegend pflanzenfressender Wels, der sich in der Natur hauptsächlich von Algenbelägen, Biofilmen und Aufwuchs auf Holz und Steinen ernährt. Ergänzend nimmt er auch feine organische Partikel und gelegentlich kleine Wirbellose auf.
Ernährung im Aquarium
Um seinen natürlichen Nahrungsgewohnheiten gerecht zu werden, sollte seine Ernährung im Aquarium abwechslungsreich und pflanzenbasiert sein:
- Algen und Aufwuchs (natürliche Nahrungsquelle im Aquarium)
- Spirulina-Tabletten oder -Flocken (reich an pflanzlichen Proteinen)
- Blanchiertes Gemüse (Zucchini, Gurke, Spinat, Karotten)
- Wels-Chips mit Holzanteil (zur Unterstützung der Verdauung)
- Weiches Holz (z. B. Moorkienholz, da viele Harnischwelse Holzfasern zur Verdauung benötigen)
Da der Gigant-Otocinclus eher ein langsamer Fresser ist, sollte darauf geachtet werden, dass genügend Futter für ihn verfügbar bleibt – besonders in Gesellschaftsbecken mit aktiveren Fischen.
Wasserwerte
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Verhalten und Vergesellschaftung Sozialisierung und Aquarienbewohner
Hypoptopoma gulare ist ein friedlicher und eher zurückhaltender Fisch, der sich gerne an Holz, Pflanzen oder Steinen festhält. Er ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, kann sich aber auch tagsüber zeigen, wenn er sich sicher fühlt. In der Natur leben sie in lockeren Gruppen, weshalb eine Haltung in kleinen Gruppen ab 4–6 Tieren ideal ist.
- Gesellig, aber nicht schwarmbildend – hält sich oft in kleinen Gruppen zusammen
- Bevorzugt ruhige Bereiche mit Wurzeln und dichter Vegetation
- Langsame, bedachte Bewegungen – frisst bevorzugt Algenbeläge und Biofilme
- Nicht territorial, kein aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen oder anderen Fischen
- Kleine und mittelgroße Salmler (z. B. Neonsalmler, Zitronensalmler, Rotkopfsalmler)
- Zwergbuntbarsche (z. B. Apistogramma-Arten, Mikrogeophagus ramirezi)
- Andere friedliche Welse (z. B. Corydoras, Otocinclus)
- Friedliche Killifische oder Bärblinge
- Garnelen & Schnecken, wenn sie nicht zu aktiv sind
⚠️ Nicht empfehlenswert:
- Sehr aktive oder hektische Fische (z. B. große Bärblinge, lebhafte Barben)
- Aggressive oder territorial verteidigende Fische (z. B. große Buntbarsche)
- Große, räuberische Fische (z. B. Skalare, größere Welse)
Aquarium-EinrichtungAusstattung für ein artgerechtes Aquarium
Der Hypoptopoma gulare ist ein ruhiger, pflanzenliebender Harnischwels, der sich bevorzugt in dicht bewachsenen, strukturierten Aquarien aufhält. Eine naturnahe Gestaltung, die seinen Lebensraum im Amazonasgebiet nachahmt, trägt wesentlich zu seinem Wohlbefinden bei.
Die Strömung sollte leicht bis moderat sein, wobei eine gute Sauerstoffversorgung gewährleistet sein muss. Die Beleuchtung sollte gedämpft bis mittelstark sein, da die Fische schwaches Licht bevorzugen. Eine starke Filterung ist wichtig, um die Wasserqualität aufrechtzuerhalten, wobei ein Außenfilter besonders geeignet ist.
Bodengrund & Dekoration
- Bodengrund: Feiner Sand oder abgerundeter Kies (keine scharfen Kanten, da sie mit dem Bauch aufliegen)
- Wurzeln: Moorkienholz oder Mangrovenholz (als Versteck & Nahrungsquelle)
- Steine: Glatte Steine oder flache Felsstrukturen als Ruheplätze
- Verstecke: Höhlen, Wurzeln und dichte Pflanzen als Rückzugsorte
Bepflanzung
Dichte Randbepflanzung mit freiem Schwimmraum ist ideal.
- Geeignete Pflanzen: Amazonas-Schwertpflanzen (Echinodorus), Wasserlinsen, Javafarn, Anubias, Vallisnerien
- Schwimmpflanzen: Froschbiss, Muschelblumen (sorgen für gedämpftes Licht)
Zusätzliche Tipps
✔ Dunkler Bodengrund fördert das natürliche Verhalten
✔ Blätter (z. B. Seemandelbaum, Eichenblätter) als zusätzliche Nahrungsquelle und zur Wasseraufbereitung
✔ Leichte Strömung und weiches Wasser fördern das Wohlbefinden
Zucht: Gigant-OtocinclusVermehrung in Aquarien
Die Zucht von Hypoptopoma gulare im Aquarium ist bisher kaum dokumentiert und gilt als schwierig. Wie viele Harnischwelse könnten sie Höhlen- oder Substratlaicher sein, wobei das Männchen das Gelege bewacht.
Mögliche Zuchtbedingungen
- Aquarium: Mindestens 100–150 Liter mit vielen Verstecken (Wurzeln, Höhlen, Pflanzen)
- Wasserwerte: Weiches, leicht saures Wasser (pH 6,0–7,0, GH 2–8 °dGH)
- Temperatur: 25–27 °C
- Strömung: Leicht bis moderat, um natürliche Bedingungen zu simulieren
- Futter: Hochwertige pflanzliche Kost mit Spirulina und Gemüse zur Konditionierung
Laichanregung
Eine Nachahmung der Regenzeit durch häufige Wasserwechsel mit kühlerem Wasser (Temperatur leicht absenken) und eine leichte Erhöhung der Strömung könnte das Laichverhalten auslösen.
Aufzucht der Jungfische
Falls eine erfolgreiche Eiablage erfolgt:
- Das Männchen könnte die Eier bewachen (ähnlich wie bei anderen Hypoptopoma-Arten).
- Nach dem Schlüpfen sollten die Larven mit feinem Staubfutter, Mikroalgen und später Artemia-Nauplien gefüttert werden.
- Ein separates Aufzuchtbecken mit weichem Wasser kann den Erfolg erhöhen.
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Klassifikation Taxonomie-Auszug
Etymologie
Der Gattungsname Hypoptopoma setzt sich aus den griechischen Wörtern „hypo“ (ὑπό) = „unter“, „optos“ (ὀπτός) = „gesehen“ oder „sichtbar“ und „poma“ (πῶμα) = „Deckel“ oder „Verschluss“ zusammen. Dies könnte sich auf die seitlich positionierten Augen und die besondere Kopfform dieser Welse beziehen, die ihnen eine gute Sicht nach unten ermöglicht.
Der Artname gulare stammt aus dem Lateinischen „gula“, was „Kehle“ oder „Hals“ bedeutet. Dies könnte eine Referenz auf eine charakteristische Struktur oder Färbung im Bereich der Kehle dieses Fisches sein.
Literaturverweis
- Isbrücker, I.J.H. (1980): „Classification and catalogue of the mailed Loricariidae (Pisces, Siluriformes)“ – Eine umfassende Klassifikation der Harnischwelse.
- Boeseman, M. (1974): „Revision of the South American catfish genus Hypoptopoma“ – Eine detaillierte Beschreibung der Hypoptopoma-Arten.
- Schaefer, S.A. (1997): „The Neotropical cascudinhos: Systematics and biogeography of the Otocinclus catfish group (Siluriformes: Loricariidae)“ – Enthält auch Informationen zur nah verwandten Hypoptopoma-Gattung.
- Reis, R.E., Kullander, S.O. & Ferraris, C.J. Jr. (2003): „Checklist of the Freshwater Fishes of South and Central America“ – Wichtige Quelle zur Verbreitung und Taxonomie.
- Seidel, I. (2008): Harnischwelse – L-Welse im Aquarium – Praktische Informationen zur Haltung und Pflege.
- Evers, H.-G. & Seidel, I. (2002): Welse – Die große Enzyklopädie – Umfangreiche Infos über die Familie der Loricariidae.
- Knaack, J. (2007): Loricariidae – Die Harnischwelse Südamerikas – Ein detailliertes Nachschlagewerk.
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