hyphessobrycon metae, Haltung & Zucht

Rio Meta (Hyphessobrycon metae)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Der Hyphessobrycon metae, auch bekannt als Rio-Meta-Salmler, ist eine kleinere, aber farbenfrohe Salmlerart aus Südamerika. Er stammt aus den Flusssystemen Kolumbiens, insbesondere aus dem Rio Meta, einem Nebenfluss des Orinoco.

Steckbrief Hyphessobrycon metae, Rio Meta

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Rio Meta , Purple Tetra
Wissenschaftlicher Name:
Hyphessobrycon metae, Eigenmann & Henn, 1914

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Südamerika: Diese Art ist endemisch im mittleren Einzugsgebiet des Río Orinoco und kommt sowohl in Kolumbien als auch in Venezuela vor. Sie scheint in zahlreichen Nebenflüssen zwischen den Flüssen Ventauri und Apure weit verbreitet zu sein, die meisten Nachweise stammen aus dem Río Meta und seinen Zuflüssen, darunter die Flüsse Humadea, Guatiquá, Manacacías, Cusiana und Casanare.
Natürlicher Lebensraum

Die Art ist in den weitläufigen Los Llanos-Regionen Kolumbiens und Venezuelas verbreitet und wird in Venezuela häufig mit den sogenannten Morichals in Verbindung gebracht. Diese Biotope zeichnen sich durch klares, transparentes Wasser, sandigen Untergrund und eine dichte Vegetation aus, die den Fischen Schutz bietet – sowohl in Form von Wasserpflanzen als auch durch üppige Uferbepflanzung.

Darüber hinaus wurde die Art in anderen Teilen ihres Verbreitungsgebiets in Schwarzwasserbächen nachgewiesen, die durch tropische Regenwälder fließen, sowie in ruhigen Auenseen. Die meisten Flüsse und Feuchtgebiete dieser Region unterliegen während der jährlichen Regenzeit starken Überschwemmungen, was zu einer erheblichen Veränderung der aquatischen Lebensräume führt.

Ein typisches Beispiel für einen natürlichen Lebensraum ist der Río Cinaruco, ein nährstoffarmer Schwarzwasserfluss im Südwesten Venezuelas, der als Nebenfluss in den Orinoco mündet. Sein Verlauf ist geprägt von einem gewundenen Flussbett mit zahlreichen miteinander verbundenen Lagunen und Auengewässern.

Geschlechtsunterschiede
Geschlechtsreife Weibchen sind deutlich hochrückiger und erreichen eine geringfügig größere Größe als die Männchen.
Lebenserwartung
4 bis 5 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
80 Liter, Länge 80 cm
Pflege
Anfänger
Fischgröße
3.5 bis 4 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Friedlich
Schwarmgröße
8-10
Schwimmzone
mittlerer Bereich
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Hyphessobrycon metae ist ein Allesfresser, der sich in der Natur von kleinen Wirbellosen, Krebstieren, Fadenalgen, Fallfrüchten und ähnlicher Nahrung ernährt.

Im Aquarium kann er zwar mit Trockenfutter überleben, doch wie bei den meisten Fischen ist eine abwechslungsreiche Ernährung für Gesundheit und Wohlbefinden entscheidend. Idealerweise sollte der Speiseplan neben hochwertigem Trockenfutter auch lebende oder gefrorene  Mückenlarven, Daphnien, Moina umfassen.


Wassertemperatur
20 bis 28 °C
pH-Wert
4 bis 7
Karbonathärte
bis 15 °dKH
Gesamthärte
bis 15 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Hyphessobrycon metae ist sehr friedlich und eignet sich daher ideal für ein Gemeinschaftsaquarium.

Am besten harmoniert er mit ähnlich großen Salmlern, Fischen der Familien Gasteropelecidae (Beilbauchsalmler), Lebiasinidae (Schlanksalmler), kleineren Panzerwelsen (Callichthyidae) oder Harnischwelsen. Auch friedliche, kleine bis mittelgroße Buntbarsche sind geeignete Beibesatzpartner.

Für ein natürliches und lebendiges Schwarmverhalten empfiehlt es sich, eine gemischtgeschlechtliche Gruppe von mindestens 8–10 Tieren zu halten. Die Gesellschaft weiterer Schwarmfische kann zusätzlich zur Sicherheit und zum Wohlbefinden beitragen und sorgt für ein authentisches Verhalten im Aquarium.


Aquarium-Einrichtung

Ausstattung für ein artgerechtes Aquarium

Der Rio Meta kommt besonders gut zur Geltung in einem naturnahen Aquarium mit sandigem Bodengrund, ergänzt durch Treibholzwurzeln und -zweige oder eine dicht bepflanzte Gestaltung.

Die Zugabe von getrocknetem Laub verstärkt den natürlichen Charakter des Beckens und bietet den Fischen zusätzlichen Schutz. Während der Zersetzung entstehen Mikrobenkolonien, die eine wertvolle Nahrungsquelle für Jungfische und adulte Tiere darstellen. Gleichzeitig setzen die verrottenden Blätter Huminstoffe frei, die sich positiv auf das Wasserklima auswirken und die natürlichen Bedingungen des Lebensraums nachbilden.


Die Zucht ist im Aquarium möglich, aber nicht ganz einfach. Sie sind Freilaicher und benötigen feinfiedrige Pflanzen wie Javamoos als Laichsubstrat. Nach dem Ablaichen sollten die Elterntiere entfernt werden, da sie den Laich fressen. Die Jungfische schlüpfen nach 24–36 Stunden und können mit feinstem Futter wie Infusorien aufgezogen werden.

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Hyphessobrycon metae (wild) bij Aquarium Speciaalzaak Utaka

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Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

Der Gattungsname Hyphessobrycon stammt aus dem Altgriechischen:

  • hyphesson“ (ὑφάσσω) = „etwas untergeordnet“ oder „kleiner“
  • brycon“ = Bezug auf die nahe verwandte Gattung Brycon, die größere Salmlerarten umfasst

Dies deutet darauf hin, dass Hyphessobrycon-Arten kleinere Verwandte der Brycon-Gattung sind.

Der Artname metae bezieht sich auf den Río Meta, den kolumbianischen Fluss, aus dessen Einzugsgebiet die Art ursprünglich beschrieben wurde.


Literaturverweis

Fachbücher über Salmler und Aquarienbiologie

  • Bleher, H. (2006). Bleher’s Discus. Volume 1. Aquapress Publishers.
    → Enthält wertvolle Informationen über südamerikanische Fischhabitate, darunter auch Salmler.
  • Weitzman, S. H., & Palmer, L. (1997). The Characidae of the World. TFH Publications.
    → Detaillierte taxonomische Einordnung und Beschreibung von Salmlerarten.
  • Stawikowski, R., & Werner, U. (2004). Die Buntbarsche Amerikas: Band 3 – Erdfresser, Hecht- und Messerbuntbarsche. Verlag Eugen Ulmer.
    → Enthält Abschnitte über südamerikanische Flusssysteme und deren Fischgemeinschaften.

Wissenschaftliche Arbeiten und Artikel

  • Géry, J. (1977). Characoids of the World. TFH Publications.
    → Ein Klassiker der Salmlerforschung mit Beschreibungen zahlreicher Hyphessobrycon-Arten.
  • Reis, R. E., Kullander, S. O., & Ferraris, C. J. (2003). Check List of the Freshwater Fishes of South and Central America (CLOFFSCA). EDIPUCRS.
    → Taxonomische Übersicht über die Süßwasserfische Südamerikas.
  • Malabarba, L. R., & Weitzman, S. H. (2003). Description of new species of Hyphessobrycon (Characidae), with a review of related species from South America. Neotropical Ichthyology.
    → Neue Erkenntnisse über die Gattung Hyphessobrycon und deren Verbreitung

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