Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen für Hobbyisten
Graziös und anmutig
Der wohl bekannteste Süßwasserfisch in der Aquaristik ist der Skalar aus der Familie der Buntbarsche (Cichlidae). Mit seinem anmutigen Schwimmverhalten und seinen flügelartigen Flossen wird er von vielen Betrachtern bewundert und ist eine beeindruckende Bereicherung für größere Aquarien.
Wissenschaftliche Namen: | Pterophyllum scalare, P. altum, P. leopoldi |
Gebräuchlicher Name: | Skalar, Segelflosser |
Fischgröße: | 15 – 22 cm |
Temperatur: | 25.5 – 29 °C |
Haltung: | einfach |
Aquariumgröße: | 200 l |
Wer den Skalar im Aquarium schwimmen sieht, versteht warum dieser Fisch auch als der König unter den Aquarienfischen bezeichnet wird. Seine majestätische Erscheinung hat weltweit viele Freunde unter den Zierfischhaltern gefunden.
Skalare, die in der Aquaristik zum Kauf angeboten werden, stammen in der Regel aus Zuchtbecken. Wild gefangene Skalare mit ihren silbern mit vertikalen Streifen werden nur sehr selten angeboten. Die Fische in der Gefangenschaft wurden über viele Jahre mit einer Vielzahl an Farben und Mustern gezüchtet und teilweise weisen sie lange Flossen auf. Die meisten im Handel erhältlichen Skalare stammen aus der Gattung Pterophyllum scalare. Weitere Gattungen die häufig in Aquarien zu sehen sind ist der P. altum und der kleinste und aggressivste unter den Skalaren der P. leopoldi.
Der natürliche Lebensraum der Skalare
Die natürliche Heimat der Skalare sind die tropisch warmen Gewässer Südamerikas im Amazonasgebiet von Brasilien und Peru. Sie leben in Gewässern, in denen das Wasser langsam fließt, eine hohe und dichte Vegetation aufweist und der Boden feinsandig bis sumpfig ist. In freier Wildbahn sind sie häufig in schwach beleuchteten Umgebungen, mit überhängender Vegetation oder unter Bäumen, die in den Fluss gefallen sind zu finden.
Wasseranforderungen für Skalare
Aufgrund ihrer Zucht in Gefangenschaft akzeptieren Skalare eine breite Palette von Wasserbedingungen. Der pH-Wert kann zwischen 6,8 und 7,8 liegen, bei weichem Wasser mit einer Härte zwischen 3 und 8 °dKH. Die optimale Temperatur liegt zwischen 25,5 und 29 °C. Damit die Fische gut gedeihen ist ein regelmäßiger wöchentlicher Wasserwechsel von 10 % nötig. Alternativ kann auch ein zweiwöchentlicher Wasserwechsel mit 25 % erfolgen. Eine gute Methode ist es das Wasser vor dem hinzugeben ins Aquarium mit einem Wasseraufbereiter vorzubereiten. Das Wasser sollte immer gut filtriert sein und nur eine geringe Strömungsgeschwindigkeit haben.
Empfehlungen für die Haltung von Skalaren
Die meisten Skalar-Arten werden bis zu 15 Zentimeter groß, der größte unter ihnen erreicht eine Höhe zwischen 17 und 22 cm. Aufgrund ihrer Höhe benötigen ausgewachsene Skalare ein Aquarium mit mindestens 200 Liter. Für ihre Körperform sind höhere Aquarien am besten geeignet.
Um den natürlichen Lebensraum so gut wie möglich nachzuahmen, sollte die Wasserströmung sanft sein und die Dekoration sollte große Pflanzen und Treibholz umfassen. Da in der heimischen Umgebung heruntergefallene Äste und Bäume im Wasser liegen empfiehlt es sich die Dekoration entsprechend anzuordnen. Die Tiere bevorzugen schattige Bereiche, unter denen sie sich auch verstecken können. Um dies zu simulieren können Schwimmpflanzen wie Wasserwolfsmilch oder Muschelblumen verwendet werden. Der Bodengrund sollte aus feinem bis mittelgroßem Kies mit glatter Oberfläche bestehen, da Skalare gerne am Boden nach Nahrung suchen. Das Becken sollte zwischen 8 und 12 Stunden beleuchtet werden. Bei guter Pflege haben Skalare eine Lebenserwartung von 10 Jahren.
Verhalten und Vergesellschaftung von Skalaren
In freier Wildbahn im Amazonasbecken leben diese Fische neben Tausenden von einzigartigen Fischarten. Trotzdem gelten Skalare bei vielen Aquarianern als aggressiv sind aber im Allgemeinen friedliche Fische bis auf einige Buntbarscharten. Besonders auffällig wird dies in der Paarungs- und Laichzeit. Wenn Sie eine Vergesellschaftung mit Buntbarschen planen, sollten Sie den Diskus-Fisch den Zwergbuntbarsch oder den Bolivianischen Schmetterlingsbuntbarsch wählen. Diese Fische lassen sich nicht so leicht vom Skalar beeindrucken.
Wichtig ist zu wissen das Skalare wie die meisten Fische opportunistisch sind, was in der Konsequenz bedeutet, dass sie alles fressen, was ins Maul passt. Deshalb sollte die Gemeinschaft im Becken nicht aus zu kleinen Fischen bestehen.
Größere Salmler, Rasboras, Fadenfische, Regenbogenfische, Panzerwelse und andere mittelgroße Welse sind ebenfalls gut für ein Gemeinschaftsbecken mit Skalaren geeignet. Beachten Sie dabei immer das die Fische gleiche Temperaturen und Wasserwerte wie die Skalare haben.
Vermeiden Sie die Mischung der unterschiedlichen Skalar-Arten damit kein Wettbewerb um das Territorium und Ressourcen im Becken entsteht. Auch der Zebrabuntbarsch, der Pfauenaugebuntbarsch und der Kampffisch sollten nicht mit dem Skalar vergesellschaftet werden. Krebstiere und andere Wirbellose wie Garnelen laufen Gefahr, belästigt oder erbeutet zu werden.
Ernährung: Was fressen Skalare?
Skalare sind Allesfresser, jedoch bevorzugen sie Lebendfutter. In ihrer natürlichen Umgebung ernähren sie sich von Insekten, Larven, Krebstieren und kleineren Fischen. Daher sollten sie auch im Aquarium einen hohen Anteil an Lebendfutter erhalten. Tubifex-Würmer, Wasserflöhe und Salzgarnelen sind eine gute Wahl. Auch gefrorenes Futter und Krill ist eine gute Option. Neben Lebend- und Frostfutter kann Trockenfutter in Form von Flocken, Granulat oder Pellets verabreicht werden. Am besten gedeihen Skalare, wenn Sie das Futter täglich wechseln und nur das füttern, was sie innerhalb von 2 bis 3 Minuten verzehren können, und zwar ein- oder zweimal am Tag.
Skalare in der Zucht – Fortgeschrittene
Skalare lassen sich einfach züchten. Sobald sich ein Paar gebildet hat wird es sich ein Territorium reservieren. Damit die Zucht erfolgreich ist können zwei unterschiedliche Methoden angewandt werden:
Entweder bringen Sie das Zuchtpaar in ein eigenes Zuchtbecken mit einer Größe von 75 Liter und erschaffen dort die entsprechenden Laichbedingungen wie vertikale, schräge Oberflächen aus Fliesen, Schieferplatten, PVC-Rohren und Wasserpflanzen oder Sie bereiten das bestehende Becken entsprechend auf und setzen den Laich in ein separates Becken. Dies ist ohne Probleme möglich, wenn die Fische z.B. auf Schieferplatten ablaichen. Eine Praxis die von vielen Züchtern angewandt wird.
Beim Ablaichen legt das Weibchen die Eier auf die vorbereiteten Flächen und das Männchen folgt und befruchtet die Eier. Skalare in der Gefangenschaft neigen dazu die eigenen Eier aufzufressen, deshalb sollten sie nach dem Ablaichen von den Eltern separiert werden.
Weiße Eier im Aquarium sind entweder nicht befruchtet oder wurden vom Pilz befallen. Bei einem Pilzbefall ist es wichtig diese Eier zu entfernen damit die restlichen Eier nicht auch befallen werden. Gegen Pilz helfen ein paar Tropfen Methylenblau oder ein anderes Antipilzmittel wie z.B. Phyto med Mycozid.
Bei der Aufzucht der Jungtiere ist zu beachten das Krill wegen seiner harten Schale nicht zur Fütterung geeignet ist. Für eine erfolgreiche Aufzucht, nach dem die Jungtiere anfangen frei im Becken zu schwimmen, empfehlen wir diesen Fütterungsplan:
- Beginnen Sie mit Mikroorganismen oder Jungfischfutter
- Ab dem dritten Tag, Salienkrebs-Larven (Artemianauplien)
- Nach sieben Tagen Mikrofutter
- ab 1 cm Körpergröße Trockenfutter
Als Trockenfutter empfiehlt der Hersteller sera:
- Vipagran
- Discus Granulat
- Granured
- marin Granulat
Steckbrief Skalar Fisch
Wissenschaftlicher Name: | Pterophyllum scalare |
Synonyme: | P. altum, P. leopoldi |
Klassifizierung: | Ordnung: Perciformes (Barschartige) – Familie: Cichlidae – Gattung: Pterophyllum |
Gebräuchliche Name: | Skalar, Segelflosser |
Herkunft/Verbreitung: | Südamerika: Kolumbien, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana, Peru, Brasilien |
Schwierigkeitsgrad: | Anfänger, einfach |
Verhalten: | friedlich |
Temperatur: | 25.5 – 29 °C |
pH-Wert: | 6.8 – 7.8 |
Karbonathärte: | 3 – 9 °dKH |
Gesamthärte: | – °dGH |
Fütterung: | Allesfresser (Omnivor) |
Endgröße: | 22 cm |
Licht: | 8-12 Beleuchtung |
Aquariengröße: | 200 Liter |
Lebenserwartung: | bis 10 Jahre |
Geschlechtsunterschiede: | Männchen haben kleine, spitze Genitalpapillen |
Vergesellschaftung: | Große Salmler, Rasboras, Fadenfische, Regenbogenfische, Panzerwelse |
Sozialverhalten: | friedlich |
Nahrung: | Lebend- und Frostfutter, Trockenfutter |
Fotos der unterschiedlichen Gattungen
Titelbild: WIKIFAN-UL