Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium
Der Gold Tetra (Hemigrammus rodwayi) ist ein wunderschöner, schimmernder Salmler aus Südamerika. Mit seinem metallisch-goldenen Glanz und seinem friedlichen Verhalten ist er eine beliebte Wahl für naturnahe Aquarien. Diese Art stammt aus Flüssen in Brasilien, Guayana und Kolumbien, wo sie in langsam fließenden Klar- und Schwarzwassergebieten vorkommt.
Steckbrief Hemigrammus rodwayi, Gold Tetra
Namen Namen und Synonyme
Herkunft Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Haltung im Aquarium Empfehlungen zur Haltung der Art
Gold Tetra sind Allesfresser und bevorzugen eine abwechslungsreiche Ernährung:
- Lebend- & Frostfutter: Artemia, Daphnien, Mückenlarven
- Trockenfutter: Hochwertige Flocken oder Granulate
- Pflanzliche Kost: Spirulina oder feine Gemüseflocken
Wasserwerte Die wichtigsten Werte für das Wasser
Verhalten und Vergesellschaftung Sozialisierung und Aquarienbewohner
Der Hemigrammus rodwayi (Gold Tetra) ist ein äußerst friedlicher Fisch, der sich nicht gut gegen sehr aktive oder deutlich größere Aquarienbewohner durchsetzen kann. Am besten eignet er sich für die Vergesellschaftung mit anderen südamerikanischen Fischen, wie beispielsweise Hemigrammus- und Hyphessobrycon-Arten, Apistogramma-Zwergbuntbarschen, Corydoras oder kleinen Harnischwelsen. In größeren Gemeinschaftsaquarien kann er auch mit kleineren Rasboras, Barben, Labyrinthfischen oder westafrikanischen Zwergbuntbarschen wie Pelvicachromis-Arten vergesellschaftet werden.
Es ist wichtig, den Hemigrammus rodwayi immer in einer Gruppe von mindestens 6, idealerweise 10 oder mehr Exemplaren zu halten. Da er ein typischer Schwarmfisch ist, fühlt er sich in der Gesellschaft seiner Artgenossen deutlich wohler und zeigt ein natürlicheres Verhalten. Zudem kommt seine attraktive Erscheinung in einem größeren Schwarm besonders gut zur Geltung.
Der Gold Tetra ist ein sehr friedlicher Fisch, der sich gut mit anderen ruhigen Salmlern, Zwergbuntbarschen und Welsen verträgt. Gute Mitbewohner sind:
- Neonsalmler (Paracheirodon axelrodi)
- Rotkopfsalmler (Hemigrammus rhodostomus)
- Corydoras-Welse
- Apistogramma-Arten
Aussehen
Die natürliche Grundfärbung des Hemigrammus rodwayi ist ein eher unscheinbares Silbergrau mit nur wenig Farbe in den Flossen. In bestimmten Regionen seiner Heimatgewässer kommt es jedoch zu einer besonderen Reaktion auf einen spezifischen Trematodenparasiten. Durch die Infektion lagern sich Guaninkristalle in der Haut des Fisches ab, was ihm eine beeindruckende metallisch-goldene Färbung verleiht.
In Aquarien gezüchtete Goldsalmler entwickeln diese spektakuläre Färbung jedoch nicht, da sie dem Parasiten nicht ausgesetzt sind. Daher erscheinen die meisten im Handel erhältlichen Tiere weniger intensiv gefärbt als ihre wildgefangenen Verwandten. Gelegentlich sind jedoch Wildfänge mit der charakteristischen goldenen Tönung erhältlich, die im Aquarium besonders eindrucksvoll wirken.
Aquarium-EinrichtungAusstattung für ein artgerechtes Aquarium
Ein naturnahes Biotop-Aquarium für den Hemigrammus rodwayi lässt sich unkompliziert einrichten. Als Bodengrund eignet sich feiner Flusssand, ergänzt durch einige Treibholzzweige und verwurzelte Äste.
Falls passendes Treibholz schwer zu finden ist, kann auch gründlich getrocknete und von der Rinde befreite Rotbuche verwendet werden. Um die natürliche Umgebung nachzubilden, kann eine Schicht getrockneter Blätter hinzugefügt werden – Buche oder Eichenlaub sind hier gut geeignet. Diese Blätter geben dem Wasser eine leicht bernsteinfarbene Tönung und setzen wertvolle Huminstoffe frei. Sie sollten jedoch regelmäßig ausgetauscht werden, bevor sie vollständig zersetzt sind, um die Wasserqualität zu erhalten.
Da in den natürlichen Habitaten des Gold Tetra kaum Wasserpflanzen vorkommen, ist ihre Verwendung optional. Wer die Schwarzwasserbedingungen weiter optimieren möchte, kann einen kleinen Netzbeutel mit aquariumsicherem Torf in den Filter geben. Die Beleuchtung sollte eher gedämpft sein, um das natürliche Ambiente zu unterstreichen.
Alternativ fühlt sich der Hemigrammus rodwayi auch in einem gut gepflegten, dicht bepflanzten Aquarium oder in einem ruhigen Gemeinschaftsbecken wohl.
Zucht: Gold TetraVermehrung in Aquarien
Die Zucht des Goldtetra verläuft ähnlich wie bei anderen Arten der Gattung Hemigrammus. Wer eine größere Anzahl Jungfische aufziehen möchte, sollte ein separates Aufzuchtbecken einrichten. Ein kleines Aquarium mit den Maßen 45 × 25 × 25 cm ist ausreichend. Dieses sollte nur schwach beleuchtet sein und Versteckmöglichkeiten in Form von feinfiedrigen Pflanzen wie Javamoos oder speziellen Laichmopps bieten, damit die Eier geschützt abgelegt werden können. Alternativ kann der Bodengrund mit einem grobmaschigen Netz abgedeckt werden, das groß genug ist, damit die Eier hindurchfallen, aber die Elterntiere sie nicht erreichen können.
Wasserwerte für die Zucht:
- pH-Wert: 5,5–6,5
- Gesamthärte (GH): 1–5° dGH
- Temperatur: 27–29 °C (80–84 °F)
- Filterung: Leichter, luftbetriebener Schwammfilter
- Optional: Torffilterung oder Osmosewasser zur Simulation von Schwarzwasserbedingungen
Paarweise oder Gruppenlaich?
Die Zucht kann auf zwei Arten erfolgen:
- Gruppenlaich: Eine kleine Gruppe aus etwa sechs Männchen und sechs Weibchen wird gemeinsam ins Laichbecken gesetzt. Bei reichlicher Fütterung mit kleinem Lebendfutter wie Artemia oder Cyclops beginnt das Laichen meist schnell.
- Gezielte Paarzucht: Die Geschlechter werden zunächst getrennt und mit hochwertigem Futter konditioniert. Sobald die Weibchen prall mit Eiern sind und die Männchen intensiv gefärbt erscheinen, wird ein ausgewähltes Paar am Abend ins Laichbecken gesetzt. Meist erfolgt die Eiablage am nächsten Morgen.
Entwicklung der Jungfische
Die Eltern neigen dazu, ihre eigenen Eier zu fressen, weshalb sie sofort nach der Eiablage aus dem Becken entfernt werden sollten. Die Eier schlüpfen nach 24–36 Stunden, und die Jungfische schwimmen nach 3–4 Tagen frei.
Fütterung der Jungfische
- Erste Tage: Infusorien oder spezielles Staubfutter
- Ab ca. 1 Woche: Mikrowürmer oder frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien
Da die Eier und Jungfische in den ersten Lebenstagen lichtempfindlich sind, sollte das Aquarium möglichst dunkel gehalten werden. Mit der richtigen Vorbereitung und sanfter Pflege ist die Nachzucht des Goldtetra gut umsetzbar.
Video auf youtube
Klassifikation Taxonomie-Auszug
Etymologie
Der Gattungsname Hemigrammus setzt sich aus den griechischen Wörtern hemi- (ἡμι-) = „halb“ und gramma (γράμμα) = „Schrift“ oder „Linie“ zusammen. Dies bezieht sich vermutlich auf die unvollständigen oder unterbrochenen Längsstreifen, die bei vielen Arten dieser Gattung zu finden sind.
Der Artname rodwayi ehrt den britischen Naturforscher James Rodway (1848–1926), der in Guyana lebte und bedeutende Beiträge zur Erforschung der Flora und Fauna Südamerikas leistete.
Literaturverweis
- Eigenmann, C. H. (1907) – The Poeciliid Fishes of the Rio Grande Basin and the Ichthyological Collection of the United States National Museum
Beschreibung und frühe wissenschaftliche Einordnung der Hemigrammus-Gattung.
- Weitzman, S. H. & Palmer, L. (1997) – The Neotropical Characiform Fishes (Family Characidae)
Detaillierte Informationen zur Familie der Salmler, inklusive Hemigrammus rodwayi.
- Géry, J. (1977) – Characoids of the World
Umfassende Übersicht über die Salmler Südamerikas, mit spezifischen Informationen zu Hemigrammus-Arten.
- Zarske, A. & Géry, J. (2006) – Hemigrammus armstrongi is a synonym of Hemigrammus rodwayi (Characiformes: Characidae)
Studie zur Klärung der Synonymie zwischen H. armstrongi und H. rodwayi.