Schlanker Riesenkampffisch, Betta unimaculata

Schlanker Riesenkampffisch (Betta unimaculata)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Mit einer Länge von 11 cm ist der Betta unimaculata einer der größten Kampffische unter den Betta-Fischen. In der freien Natur erreicht der Süßwasserfisch, der zu den Labyrinthfischen gehört, sogar eine Länge von 16 cm, weshalb er den Beinamen "Schlanker Riesenkampffisch" erhalten hat. Die schlank geformten und widerstandsfähigen Riesenkampffische stellen keine hohen Pflegeanforderungen.

Steckbrief Betta unimaculata, Schlanker Riesenkampffisch

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aussehen Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Schlanker Riesenkampffisch, Howong betta
Wissenschaftlicher Name:
Betta unimaculata, Popta 1905

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Asien: Der Riesenkampffisch Betta unimaculata ist in Teilen des oberen Kayan-Flusses und im Becken des Mahakam-Flusses der indonesischen Provinz Kalimantan Timur (Ost-Kalimantan) auf der Insel Borneo beheimatet.
Natürlicher Lebensraum
Betta unimaculata wurde in verschiedenen Lebensräumen gefunden, einschließlich klaren, fließenden Bächen sowie in isolierten Tümpeln von Oberläufen und trüben Waldbächen.

In fließenden Gewässern hält sich die Art in langsam fließenden oder stehenden Bereichen auf, während sie in Waldbächen zwischen der Vegetation, Laubstreu und Baumwurzeln zu finden ist.

Ein besonderer Lebensraum befindet sich im oberen Teil eines Wasserfalls wo das Substrat aus Steinen und kleinen Felsbrocken besteht.

Geschlechtsunterschiede
Männchen werden größer, sie sind im erregten Zustand farbenprächtiger und haben eine breitere Kopfform als die Weibchen.
Lebenserwartung
2 bis 3 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
60 Liter, Länge 80 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
10 bis 11.5 cm
Nachzucht
Maulbrüter
Soziales Verhalten
Friedlich, Territorial
Schwarmgröße
Paarweise, Trio (2 Männchen 1 Weibchen) oder kleiner Gruppe
Ernährung: Fleischfresser (Carnivor)

Riesenkampffische sind wie alle Betta-Fische Fleischfresser, auch wenn sie hin und wieder an Blättern und anderem Pflanzenmaterial knabbern. Sie benötigen eine proteinreiche Ernährung.

In freier Wildbahn ernähren sich Riesenkampffische hauptsächlich von Insekten, Insektenlarven und anderen kleinen wirbellosen Tieren. Im Aquarium können die Fische problemlos mit Frostfutter oder Lebendfutter wie Krill, Artemia, Blutwürmern, weißen Mückenlarven und anderem gefüttert werden.

Wildgefangene Exemplare können anfangs Schwierigkeiten haben sich an Aquarienfutter wie Betta-Flocken, Pellets und gefriergetrocknetes oder gefrorenes Futter zu gewöhnen.

Betta-fische neigen zur Fettleibigkeit weshalb es besser ist sie zweimal pro Tag mit kleinen Mengen zu ernähren und einmal die Woche futterfrei zu lassen.


Wassertemperatur
21 bis 28 °C
pH-Wert
5.0 bis 7.5
Karbonathärte
2 bis 6 °dKH
Gesamthärte
2 bis 16 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Betta unimaculata sind nicht so aggressiv wie der Betta splendens was die Haltung mehrerer Männchen ermöglicht.

Am besten wird der Riesenkampffisch in einem Artenbecken gehalten. In einem Gemeinschaftsaquarium sollte er nicht mit größeren oder kräftigeren Fischen zusammengehalten werden. Einige kleine Cypriniden und Schmerlen, die in der Natur ähnliche Lebensräume bewohnen, könnten mit der Art vergesellschaftet werden.


Aussehen

Geschlechtsreife Betta unimaculata Männchen nehmen, vor allem während der Balz, eine schöne irisierende blau-grüne Farbe an, die auf den metallischen Glanz der Körperschuppen zurückzuführen ist, mit Ausnahme der Schuppen auf der Oberseite des Kopfes und des Halses.

Die Fische haben eine beige-braune Grundfarbe, wobei die Weibchen einen waagerechten, dunkelbraunen Streifen an der Flanke haben.


Aquarium-Einrichtung

Ausstattung für ein artgerechtes Aquarium

Die Einrichtung des Aquariums kann ein typisches Habitat aus Steinen, Laubstreu, Wurzeln und Ästen sein oder ein an den Rändern des Beckens dicht bepflanztes Aquarium. Aufgrund seiner Größe benötigt ein Pärchen ein Becken mit einer Mindestlänge von 60 cm, besser 80 cm, wobei eine Beckenhöhe von 30 cm ausreichend ist. Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten sind bei der Einrichtung für ein Betta unimaculata Aquarium zu berücksichtigen.

Aquarienbepflanzung: Bei der Auswahl der Pflanzen ist zu beachten das diese auch bei wenig Licht und in leicht saurem Wasser gedeihen. Eine gute Option sind z.B. Microsorum pteropus, Taxiphyllum barbieri und Cryptocoryne.

Aquarienbeleuchtung: Wie alle Bettas bevorzugt auch der Betta unimaculata einen Lebensraum mit schwacher Beleuchtung. Einige Schwimmpflanzen können dabei helfen das Licht zu dämpfen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Fische an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen können.

Aquarienabdeckung: Betta unimaculata sind hervorragende Springer, weshalb eine dichte Abdeckung des Aquariums notwendig ist. Außerdem benötigen sie als Labyrinthfische die feuchtwarme Luft, die sich zwischen der Wasseroberfläche und dem Deckel bildet.

Aquarienfilter: Betta unimaculata benötigen sauberes Wasser mit einer geringen Strömung. Ein sanft blubbernder luftbetriebener Schwammfilter ist ausreichend. Ein torfbetriebener Filter hilft dabei den pH-Wert zu senken.

Die Zugabe von getrockneten Laubblättern des Seemandelbaums oder der Buche sorgt für die Freigabe von gesundheitsfördernden Tanninen, die das Wasser weich und leicht sauer machen, sowie das Wasser leicht gelb einfärben, was am ehesten den natürlichen Gewässern des Betta unimaculata entspricht.


Der männliche Betta unimaculata ist ein Maulbrüter, wobei zur Zucht ein kompatibles Paar notwendig ist. Werden Männchen und Weibchen willkürlich zusammengesetzt kann es passieren das der schwächere Partner getötet wird. hat sich ein passendes Paar gefunden treten keinerlei Aggressionen auf, solange das Becken genügend Platz bietet.

Um den Stress des männlichen B. unimaculata während der Brutzeit zu reduzieren und um die Anzahl der überlebenden Jungfische zu erhöhen sollte ein separates Zuchtbecken eingerichtet werden, es sei denn die Fische werden bereits allein gehalten.

Wie beim Hauptbecken ist es wichtig das das Becken gut abgedeckt ist. Die feuchtwarme Luft zwischen Deckel und Wasseroberfläche ist für die Jungfische besonders wichtig damit sich ihr Labyrinthorgan entwickeln kann.

Der Paarung geht ein langwieriges Balzen voraus, bei der sich das intensiv gefärbte Männchen dem Weibchen mit aufgerissenem Maul und aufgestellten Flossen nähert.  Das Weibchen zeigt dem Männchen ihre Flanken und beginnt zu flattern.

In der für Betta-Fische typischen Umarmung werden Eier und Milch freigesetzt, wobei das Männchen das Weibchen umschlingt. Bevor Eier und Milch abgegeben werden kommt es in der Regel zu mehreren Scheinumarmungen.

Die befruchteten Eier werden sowohl vom Männchen als auch vom Weibchen eingesammelt, wobei das Weibchen die aufgesammelten Eier in Richtung des Mauls des Männchen spuckt. Dieser Vorgang wiederholt so lange bis das Weibchen keine Eier mehr hat.

Männliche Betta-Maulbrüter sind dafür bekannt, dass sie die Eier im Maul nach einigen Tagen verschlucken. Die möglichen Ursachen dafür können Unerfahrenheit eines jungen Betta unimaculata Männchens, aber vor allem stressbedingte Situationen sein. Deshalb ist es wichtig das das Männchen nach dem Laichen Ruhe hat und Rückzugsorte im Becken vorhanden sind.

Aus diesem Grund sollte auch das Weibchen im Becken bleiben, damit das Männchen sich nicht durch die Entfernung beunruhigt, es sei denn das Weibchen bedrängt das Männchen oder frisst die Jungfische.

Die Fischlarven wachsen innerhalb von 10 bis 14 Tagen im Maul des Männchens zu voll ausgebildeten Jungfischen heran, die frei im Becken umher schwimmen können. Während dieser Zeit frisst das Männchen nicht, weshalb es viel proteinreiche Nahrung nach dem Brüten benötigt.

In der Regel können die erwachsenen Tiere und die Jungfische zusammengehalten werden. Beobachten Sie ihre Fische und entfernen Sie ggf. die Eltern aus dem Zuchtbecken.

Mit dem ersten Verlassen des Mauls haben die Jungfische eine Länge von mindesten 5 mm. Das ist groß genug, um lebende Mikrowürmer und Artemia-Nauplien aufzunehmen.

  • Füttern Sie mehrmals täglich kleine Mengen statt einer großen Menge.
  • Für eine ideale Entwicklung der Jungfische sollten sie verschiedene Futtersorten verabreichen.
  • Achten Sie darauf die Fische nicht zu überfüttern damit keine für die Art typische Darmerkrankung auftritt.
  • Führen Sie kleine tägliche Wasserwechsel von 5 bis 10 % des Beckenvolumens durch und achten Sie darauf, dass sich keine organischen Abfälle im Becken ansammeln.
Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Betta unimaculata - Shrimp-Visions

Video auf youtube


Bemerkungen

Natürlicher Lebensraum B unimaculata
Natürliches mit Laub bedecktes Habitat des Riesenkampffischs B. unimaculata (Youtube Video)

Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Literaturverweis

Tan, H. H. and P. K. L. Ng, 2005 – Raffles Bulletin of Zoology Supplement (13): 43-99
The fighting fishes (Teleostei: Osphronemidae: Genus Betta) of Singapore, Malaysia and Brunei.

Witte, K.-E. and J. Schmidt, 1992 – Ichthyological Exploration of Freshwaters 2(4): 305-330
Betta brownorum, a new species of anabantoids (Teleostei: Belontiidae) from northwestern Borneo, with a key to the genus.


Weitere Fische aus der Familie