Punktierter Kopfsteher, Chilodus punctatus

Punktierter Kopfsteher (Chilodus punctatus)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Der Punktierte Kopfsteher ist eine scheue und friedliche Art, die am besten in Gruppen von 8 oder mehr Tieren gehalten wird. Sie können ein wenig empfindlich reagieren, weshalb sie nur in vollständig eingefahrene Becken eingesetzt werden sollten.

Steckbrief Chilodus punctatus, Punktierter Kopfsteher

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aussehen Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Punktierter Kopfsteher, gefleckter Kopfsteher, Perlenkopfsteher
Wissenschaftlicher Name:
Chilodus punctatus, Müller & Troschel 1844
Synonyme
Chaenotropus punctatus, Müller & Troschel 1844

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Südamerika: Endemisch im Amuku-See, im oberen Essequibo-Flussbecken, in Guyana, und in weiten Teilen des Amazonasbeckens von Ecuador, Peru und Brasilien sowie im westlichen Orinoco in Kolumbien, im Apeú-Einzugsgebiet im Bundesstaat Pará im Osten Brasiliens und in verschiedenen küstennahen Flüssen von Guyana und Suriname.
Natürlicher Lebensraum
Der Punktierte Kopfsteher lebt vor allem in langsam fließenden Flüssen, Nebenflüssen, Altarmen und Auenseen.
Geschlechtsunterschiede
Die ausgewachsenen Männchen haben eine längere Rückenflosse als die Weibchen, während geschlechtsreife Weibchen eine rundere Form als Männchen haben.
Lebenserwartung
5 bis 6 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
120 Liter, Länge 100 cm
Pflege
Anfänger
Fischgröße
7 bis 8 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Friedlich
Schwarmgröße
Gruppenhaltung (ab 8 Tieren)
Schwimmzone
mittlere Zone
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Chilodus punctatus ist ein Allesfresser der in freier Natur Insekten, Insektenlarven, Früchte und Schuppen anderer Fische frisst (Sánchez et al., 2003).

Im Aquarium sollte die Art mit Lebend- und Frostfutter wie Daphnien, Artemia und Moina, sowie mit Spinat, Salat, Gurken, Obst und Algenwaffeln gefüttert werden. Auch qualitativ hochwertiges, sinkendes Trockenfutter wird angenommen.


Wasserwerte

Die wichtigsten Werte für das Wasser

Wassertemperatur
20 bis 28 °C
pH-Wert
5.0 bis 7.5
Karbonathärte
2 bis 15 °dKH
Gesamthärte
2 bis 15 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Chilodus punctatus ist eine friedliche, aber etwas scheue Art weshalb sie besser nicht mit sehr aktiven oder schnell schwimmenden Fischen vergesellschaftet werden sollte.

Innerhalb eines Schwarms von mindestens 8 Exemplaren verliert C. punctatus seine Scheu und wird auch seine Streitereien nur mit seinen Artgenossen führen und keine anderen Fische belästigen. Es sollten ausreichend Verstecke und Sichtunterbrechungen im Becken vorhanden sein, damit sich die Kontrahenten zurückziehen können.

Mögliche Beckengefährten sind nicht aggressive Salmler, kleinere Harnischwelse, Corydoras und friedliche Buntbarsche der Gattungen Cleithracara oder Mikrogeophagus.


Aussehen

Der Kopfsteher hat einen langgestreckten Körper, der durchgehend grünlich-braun, silbrig-grau oder golden gefärbt ist und Reihen kleiner Flecken aufweist. Das Farbgebung scheint je nach Fundort etwas zu variieren. Die Kehle und der Bauch dieser Fische sind silbrig, und einige Exemplare weisen eine dunkle Längslinie auf, die je nach Standort von der Schnauze bis zur Schwanzflosse verläuft. Außerdem haben diese Fische winzige, leicht aufwärts gerichtete Mäuler und eine dicke Oberlippe.


Aquarium-Einrichtung

Ausstattung für ein artgerechtes Aquarium

Um Chilodus punctatus genügend Schwimmraum zur Verfügung zu stellen, sollte das Becken eine Mindestlänge von 100 cm haben. Damit sich die Fische sicherer fühlen sollten viele Pflanzen und Verstecke vorhanden sein. Ein sandiges Substrat mit einigen Treibholzwurzeln, etwas Laubstreu und ausreichend schwimmender Vegetation helfen dabei eine ideale Umgebung für diese Art zu erschaffen.

Eine Torffilterung sorgt dafür das das Wasser weich und sauer ist. Ein zusätzlicher Ausströmstein hilft dabei das Wasser mit Sauerstoff anzureichern, was die Art bevorzugt.

Die Art reagiert empfindlich auf gelöste organische Abfälle, weshalb wöchentliche Teilwasserwechsel durchgeführt werden sollten.


Über eine erfolgreiche Zucht in heimischen Aquarien liegen keine Berichte vor. Bekannt ist jedoch das die Paarung unmittelbar unter der Oberfläche zwischen den Schwimmpflanzen erfolgt, wo die 1,5 mm großen Eier dann zum Boden sinken.

In der Regel schlüpfen die Fischlarven innerhalb von 2 Tagen, wobei es passieren kann das die Eischale nicht aufbricht, wenn das Wasser eine zu geringe Härte hat. Nach weiteren 5 Tagen, sobald der Dottersack verzehrt ist beginnen die Jungfische frei im Becken zu schwimmen und nehmen sofort ihre typische Kopfhaltung ein.

Zur Zucht wird ein großes Becken mit sandigem Boden mit Wurzeln, Steinen und Algen empfohlen. Das Wasser sollte einen sauren pH-Wert um die 6.5 haben und die Härte sollte bei maximal 10°GH liegen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 25 und 27°C betragen und das Licht sollte stark gedämpft sein.

Um die Fische zum Laichen zu stimulieren, sollten sie mit Mückenlarven, Zyklopen und Grünalgen gefüttert werden. Sobald die Fische laichbereit sind, wird ein schwarzen Schulterfleck sichtbar.

Obwohl die Elterntiere ihre Jungen nicht fressen, ist es besser sie nach der Eiablage zu entfernen und den Wasserstand auf ca. 10 cm abzusenken, damit die Jungfische gut an das Futter an der Oberfläche herankommen.

Sorgen Sie für reichlich Algen und füttern Sie die Jungfische mit fein zerriebenen Aufwuchsalgen, Rädertierchen und anderen Mikroorganismen. Sobald sie groß genug sind, können sie mit Artemia-Nauplien gefüttert werden.

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Titelbild: Jörn

Video auf youtube


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

Chilodus: Griechisch cheilos, für „Lippe“, und odous, für „Zahn“.

punctatus: Lateinisch punctatus, für „punktiert, gefleckt“, bezugnehmend auf das Farbmuster dieser Art.


Literaturverweis

  1. Reis, R. E., S. O. Kullander and C. J. Ferraris, Jr. (eds.), 2003 – EDIPUCRS, Porto Alegre: i-xi + 1-729
    Check list of the freshwater fishes of South and Central America. CLOFFSCA.
  2. Sánchez, R. M., G. Galvis and P. F. Victoriano, 2003 – Gayana (Concepción) 67(1): 75-86
    Relationship between digestive tract characteristics and diets of fishes from Yucao River, Meta River system (Colombia).

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