Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium
Betta imbellis der auch als der "Friedliche Kampffisch", "Kleiner Kampffisch" oder Halbmond-Betta bezeichnet wird, kann mit ausgewählten Fischen auch in einem Gesellschaftsaquarium gehalten werden. Der friedliche Kampffisch stammt aus Südostasien und ist ein beliebter Fisch im Aquaristik Hobby.
Steckbrief Betta imbellis, Friedlicher Kampffisch
Namen Namen und Synonyme
Herkunft Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Typuslokalität sind die Feuchtgebiete in der Region von Kuala Lumpur, Malaysia und in Thailand Phuket und Koh Samui.
Haltung im Aquarium Empfehlungen zur Haltung der Art
Der Betta imbellis ist ein Fleischfresser, der sich in der freien Natur von aquatischen und terrestrischen Wirbellosen ernährt, weshalb er mit verschiedenen fleischhaltigen Futtersorten gefüttert werden sollte.
Die in Gefangenschaft gezüchteten Bettas akzeptieren Pellets oder Flockenfutter, sollten jedoch auch regelmäßig mit lebenden oder gefrorenen Futter wie Daphnien, Artemia und ähnlichem gefüttert werden, damit die Fische eine optimale Farbe und Kondition behalten.
Bettas sollten zweimal am Tag eine kleine Menge Futter erhalten.
Wasserwerte Die wichtigsten Werte für das Wasser
Diese Betta-Art ist nicht allzu empfindlich, wenn es um die Wasserparameter geht, solange das Wasser sauber gehalten wird und alle Werte stabil bleiben.
Verhalten und Vergesellschaftung Sozialisierung und Aquarienbewohner
Bei ausreichend Platz und einer guten Struktur im Aquarium kann der Betta imbellis im Unterschied zu anderen Kampffischen wie dem Siamesischen Kampffisch durchaus mit Artgenossen und ruhigen, friedlichen Fischen zusammengehalten werden. Bärblinge und Panzerwelse sind mögliche Beckenpartner.
Grundsätzlich sind alle Kampffische außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger, sie sind territorial und besetzen feste Reviere. Bei entsprechender Beckengröße und dichter Bepflanzung lassen sich auch zwei bis drei Paare vergesellschaften.
Ein guter Aquarienpartner ist der Knurrende Gurami Trichopsis vittatus da sich beide Arten teilweise denselben Lebensraum teilen.
Guppies, Skalare und Süßwassergarnelen der Gattung Neocaridina sollten nicht mit der Art vergesellschaftet werden.
Aquarium-EinrichtungAusstattung für ein artgerechtes Aquarium
Ein Aquarium mit einer Länge von 40 cm ist ausreichend, wenn der friedliche Kampffisch einzeln oder als Paar gehalten wird. Bei Haltung von mehreren Fischen, einschließlich anderer Betta imbellis, ist ein 120-Liter-Aquarium mit 80 cm Mindestlänge die richtige Wahl, wobei eine Beckenhöhe von 30 cm ausreichend ist.
Der friedliche Kampffisch Betta imbellis ist ein guter Fisch für ein Aquascaping Projekt, Neulingen in der Aquaristik empfehlen wir Anubias sp., Schwertpflanzen, Cabomba oder Vallisnerie als Option.
Aquarienpflanzen: Der Betta stammt ursprünglich aus dicht bepflanzten und verkrauteten Gebieten, und es ist am besten, dies im heimischen Aquarium nachzuahmen.
Dekoration: Die Bepflanzung im Aquarium kann mit Moorkienwurzeln und Steinaufbauten ergänzt werden, womit Rückzugsorte und Verstecke angeboten werden.
Filterung: Ein luftbetriebener Schwammfilter, der sanft blubbert, kann für eine sehr träge fließende Wasserbewegung sorgen, was diese Art bevorzugt.
Wasserchemie: Ein Netzbeutel aus Torf oder einige Seemandelbaumblätter senken den pH-Wert, geben gesundheitsfördernde Tannine ab und färben das Wasser leicht gelb, wodurch das Licht leicht gefiltert wird, was für weniger Algenwachstum sorgt.
Aquarienabdeckung: Labyrinth-Atmer wie der B. imbellis benötigen die feuchtwarme Luft zwischen der Wasseroberfläche und der Abdeckung, was ein Grund für eine Aquarienabdeckung ist. Ein weiterer ist das der Fisch nicht aus dem Becken springen kann.
Zucht: Friedlicher KampffischVermehrung in Aquarien
Betta Imbellis sind Schaumnestbauer, das heißt, das Männchen baut ein Nest aus Blasen zwischen Schwimmpflanzen, in einer Röhre oder unter einem breiten Pflanzenblatt nahe der Wasseroberfläche, wobei das Weibchen bis zur Fertigstellung des Nestes nicht in der Nähe geduldet wird.
Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Nachzucht ist die Abdeckung des Aquariums da die Jungfische Zugang zu einer Schicht warmer, feuchter Luft benötigen, ohne die die Entwicklung des Labyrinthorgans beeinträchtigt werden kann. Die Wasseroberfläche sollte maximal eine seichte Wasserbewegung aufweisen damit das Blasennest nicht beschädigt wird.
Während der Paarungsphase wird das Weibchen deutlich farbloser und entwickelt schwarze vertikale Streifen an den Flanken. Ein deutliches Signal dafür das das Ablaichen bevorsteht. Das Ablaichen erfolgt in der Regel direkt unter dem Nest in einer typischen „Umarmung“, wobei das Männchen das Weibchen U-Förmig umschlingt.
Sobald Milch und Eier freigesetzt sind werden sie vom Weibchen mit den Beckenflossen aufgefangen. Das Männchen bringt die Eier ins Nest, während das Weibchen heruntergefallene Eier einsammelt. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis das Weibchen keine Eier mehr hat. Nach dem Laichen übernimmt das Männchen die Brutpflege.
Innerhalb von 1 bis 2 Tagen schlüpfen die Fischlarven und verbleiben noch weitere 3 bis 4 Tage im Nest, bis der Dottersack aufgezehrt wurde. Eier, die aus dem Nest fallen, werden vom Männchen wieder zurückgebracht.
Sobald die Jungtiere anfangen, frei im Becken zu schwimmen verliert das Männchen das Interesse an der Brut, stellt ihnen aber nicht nach.
In den ersten Tagen benötigen die Jungfische Infusorien-Nahrung, danach können sie mit Mikrowürmern und Artemia-Nauplien ernährt werden. Wichtig ist es die Jungfische nicht zu überfüttern, damit sie keine gesundheitlichen Probleme erhalten.
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Bemerkungen
Die Fische schnappen nach Luft da die Sauerstoffversorgung des Betta imbellis über das Labyrinthorgan erfolgt, was ein typisches Merkmal dieser Gattung ist und ist kein Zeichen für Sauerstoffmangel im Aquarium.
Das Labyrinthorgan, ermöglicht es den Fischen bis zu einem gewissen Grad atmosphärische Luft zu atmen. Es besteht aus paarigen Organen, die durch Erweiterung eines Abschnitts im ersten Kiemenbogen gebildet werden und in einer Kammer untergebracht sind. Die Kammern enthalten viele stark gefaltete Hautlappen, die als große Atemfläche fungieren.
Klassifikation Taxonomie-Auszug
Etymologie
Betta: von ikan betah, der malaiischen Umgangssprache für Arten dieser Gattung.
imbellis: Lateinisch, für „friedlich“.
Literaturverweis
- Kottelat, M., 2013 – Raffles Bulletin of Zoology Supplement 27: 1-663
The fishes of the inland waters of southeast Asia: a catalogue and core bibiography of the fishes known to occur in freshwaters, mangroves and estuaries. - Kowasupat, C., B. Panijpan, P. Ruenwongsa and N. Sriwattanarothai, 2012 – Zootaxa 3522: 49-60
Betta mahachaiensis, a new species of bubble-nesting fighting fish (Teleostei: Osphronemidae) from Samut Sakhon Province, Thailand. - Kowasupat, C., B. Panijpan, P. Ruenwongsa and T. Jeenthong , 2012 – Vertebrate Zoology 62(3): 387-397
Betta siamorientalis, a new species of bubble-nest building fighting fish (Teleostei: Osphronemidae) from eastern Thailand. - Ladiges, W., 1975 – Aquarien und Terrarien-Zeitschrift (8): 262-264
Betta imbellis nov. spec., der Friedliche Kampffisch. - Tan, H. H. and P. K. L. Ng, 2005 – Raffles Bulletin of Zoology Supplement 13: 43-99
The fighting fishes (Teleostei: Osphronemidae: Genus Betta) of Singapore, Malaysia and Brunei. - Tan, H. H. and P. K. L. Ng, 2005 – Raffles Bulletin of Zoology Supplement 13: 115-138
The labyrinth fishes (Teleostei: Anabantoidei, Channoidei) of Sumatra, Indonesia.