Hemigrammus ocellifer, Schlusslichtsalmler

Schlusslichtsalmler: Haltung & Zucht

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen für Hobbyisten

Artenprofil Hemigrammus ocellifer, Schlusslichtsalmler:

Herkunft Erscheinungsbild Vergesellschaftung Geschlechtsunterschiede Lebensraum Nahrung Zucht Steckbrief Kauf

Wissenschaftlicher Name: Hemigrammus ocellifer
Gebräuchlicher Name: Schlusslichtsalmler
Fischgröße: 4,5 – 5 cm
Temperatur: 24 – 28 °C
Haltung: einfach
Aquariumgröße: 70 Liter

Der Schlusslichtsalmler, mit dem wissenschaftlichen Namen Hemigrammus ocellifer und den vielen Beinamen wie Augenflecksalmler, Fleckensalmler, Leuchtflecksalmler, Laternenträger und Laternensalmler ist vor allem für seine kupferfarbenen Flecken bekannt, die wie Lichter aussehen. Der friedliche viereinhalb Zentimeter große Fisch ist in den Süßwasserflüssen und Bächen Südamerikas zu Hause. Der kleine Schwarmfisch ist pflegeleicht und ein guter Partner für ein Gesellschaftsaquarium.

fischfutter

Herkunft und Verbreitung

Beheimatet ist der Schlusslichtsalmler in weiten Gebieten im Amazonas, darunter auch im Orinoco-Flussgebiet sowie an der Küste Guyanas. Überwiegend ist er in langsam fließenden Flüssen und Bächen in Argentinien, Brasilien, Französisch-Guayana, Guyana, Peru und Surinam zu finden. In der freien Natur gefangene Exemplare sind nur selten im Aquarienhandel zu finden, da die meisten Exemplare für den kommerziellen Verkauf auf Zuchtfarmen in vielen Teilen der Welt gezüchtet werden.

Übersetzt bedeutet sein wissenschaftlicher Name Hemigrammus „halbe Linie“ die den unvollständigen seitlichen Streifen beschreibt, und ocellifer bedeutet sinngemäß „Augenträger“, ein Hinweis auf die reflektierenden „Augen“, die sich am Kopf und am Schwanz befinden.

Erscheinungsbild: Farben und Muster

Wie die meisten Salmler hat der Schlusslichtsalmler eine ovale Körperform, die von oben betrachtet zusammengedrückt ist. Seine Körperfarbe ist silbern schillernd und der obere Rand der Augen sind leuchtend rot umrandet was ihm eine Ähnlichkeit mit dem Rotaugensalmler verleiht. Körper und Flossen sind leicht durchscheinend, und bei einigen Hemigrammus ocellifer verläuft eine feine schwarze Linie von der Körpermitte bis zum Punkt auf der Schwanzflosse. Das auffälligste Merkmal sind die zwei kupferfarbenen reflektierenden Flecken wovon sich einer am Schwanzansatz und der andere hinter den Kiemen befindet.

Geschlechtsunterschiede beim Schlusslichtsalmler

Der offensichtlichste Unterschied zwischen Männchen und Weibchen ist, das die Weibchen dicker und rund sind als die Männchen. Bei genauer Betrachtung lässt sich durch die durchscheinende Haut des Schlusslichtsalmlers die Schwimmblase erkennen, die bei Männchen und Weibchen unterschiedlich ist. Die innere Schwimmblase der Männchen ist spitz und deutlicher sichtbar als die runde Schwimmblase der Weibchen.

Verhalten und Vergesellschaftung

Der Schlusslichtsalmler zählt zu den friedlichen Süßwasserfischen, die sich am besten mit anderen Fischen in einem Gemeinschaftsbecken halten lassen. Er ist ein guter Beckenpartner für Lebendgebärende, Barben, Bärblinge, Danios und anderen Mitgliedern aus der Familie der Salmler. Er lässt sich gut mit kleinen bis mittelgroßen friedlichen Fischen, darunter auch Schmerlen, Panzerwelse, Zwergbuntbarsche und kleineren Fadenfischen vergesellschaften.

Gute Beckenpartner sind auch: Corydoras paleatus, Corydoras splendens, Corydoras trilineatus.
Für das Gemeinschaftsaquarium sind dagegen Skalare, Kampffische und Fische mit langen Flossen und langsamen Schwimmverhalten nicht geeignet da Schlusslichtsalmler dazu neigen die Flossen dieser Arten anzuknabbern. Auch große Fische sollten vermieden werden da sie die Salmler als Futter betrachten könnten.

Wirbellose Tiere wie die Garnelenarten Neocaridina und Caridina, Schnecken und auch kleine Krebse können ebenfalls mit dem Schlusslichtsalmler zusammen gehalten werden.

Der Schlusslichtsalmler gehört zu den Schwarmfischen und damit er sich wohl fühlt sollte er in einer Gruppe von mindestens 8, besser 10 oder mehr Exemplaren gehalten werden.

Lebensraum und Pflege von Schlusslichtsalmlern im Aquarium

Da der Hemigrammus ocellifer in Gefangenschaft gezüchtet wird ist er anpassungsfähig und eignet sich gut für die meisten Aquarien. Richten Sie ein stark bepflanztes Biotopbecken mit lebenden Pflanzen ein. Lassen Sie in der Mitte des Beckens etwas Schwimmraum frei, um die ideale Einrichtung des Beckens zu vervollständigen.

Aquariumgröße: Obwohl der Schlusslichtsalmler ein großen Schwimmbereich benötigt, muss das Aquarium nicht besonders groß sein. Ein Becken mit den Grundmaßen ab 80 x 30 cm (72 Liter) ist ausreichend.

Wasserwerte: Der Schlusslichtsalmler bevorzugt ein saures, weiches bis mittelhartes Wasser mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7,5. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 und 28 °C liegen und die Wasserhärte zwischen 5-20 °dGH, wobei er seine besten Farben bei niedriger Wasserhärte zeigt.

Überprüfen Sie regelmäßig die Wasserwerte mit einem Wassertester und bereiten sie das Wasser für die regelmäßigen Teilwasserwechsel mit einem Wasseraufbereiter auf.

Pflanzen: Feinfiedrige Pflanzen wie Javamoos, Schwimmpflanzen wie der Froschbiss und hochwachsende Pflanzen wie die Wasserpest, aber auch Anubias oder Schwertpflanzen sind eine gute Option, um Verstecke und Rückzugsorte für die Fische einzurichten.

Bodengrund: Verwenden Sie dunklen Flusssand oder feinem Kies. Ein dunkler Bodengrund dämpft zum einen das Licht und zum anderen kommen die Farben des Salmlers besser zur Geltung. Um ein naturnahes Becken zu erzielen, fügen Sie einige Treibholzzweige und Wurzeln hinzu. Getrockneter Buchen- oder Eichenblätter sorgen für eine natürliche Atmosphäre und helfen dabei die optimalen Wasserbedingen herzustellen. Entfernen Sie die alten Blätter und ersetzen Sie sie alle paar Wochen, damit sie nicht verrotten und das Wasser verunreinigen.

Beleuchtung: Diese Art bevorzugt einen Lebensraum, in dem das Licht gedämpft sein sollte, deshalb ist es ratsam die Beleuchtung mit Schwimmpflanzen zu dämpfen. Alternativ können hohe Pflanzen, die bis zum Beckenrand gehen und Schatten spenden verwendet werden.

Filtration: Schlusssalmler bevorzugen Schwarzwasser, das Sie mit einem speziellen Aufbereiter vorbereiten können oder Sie fügen dem Filter einen kleinen Netzbeutel hinzu, der mit aquarientauglichem Torf gefüllt ist, um die Simulation von Schwarzwasserbedingungen zu unterstützen. Da diese Art langsam fließende Gewässer bevorzugt sollte die Strömung gering bis mäßig sein.


Schlusslichtsalmler: Ernährung und Fütterung

Als Allesfresser nimmt der Schlusslichtsalmler so ziemlich jedes Futter an, das ihm angeboten wird. Er frisst die meisten Futtermittel, und er knabbert nicht an lebenden Pflanzen. Bieten Sie eine gute Auswahl an Flockenfutter zusammen mit gefriergetrocknetem oder gefrorenem Lebendfutter an, z. B. Salinenkrebse, Blutwürmer, Mückenlarven, Wasserflöhe und kleine Insekten. Sie fressen auch feines pelletiertes Futter. Bei der Aufbereitung vor der Zucht sollte nur Lebendfutter verwendet werden.


Zucht des Schlusslichtsalmlers

Die Zucht des Schlusslichtsalmler ist recht einfach, die sich am besten in einem kleinen Zuchtbecken (45 x 25 cm) bewerkstelligen lässt.

Das Becken sollte großzügig mit Pflanzen und schwacher Beleuchtung ausgestattet sein. Für die Bepflanzung sind Moose wie Javamoos und feinblättriger Pflanzen gut geeignet. Alternativ oder auch zusätzlich kann ein Laichmop als Ort für die Eierablage verwendet werden.

Die Wasserwerte zur Zucht sollten weich und sauer sein. Optimale Werte für die Zucht sind:

  • pH: 5,5 – 6,5
  • GH: 1 – 5
  • Temperatur: 26 – 28 °C

Um den Schlusslichtsalmler zum Ablaichen zu stimulieren, füttern Sie das Züchterpaar ein bis zwei Wochen lang mit Lebendfutter oder alternativ mit Frostfutter. Am Anschwellen des Bauchs des Weibchens können Sie sehen wann die Zeit reif ist. Das Ablaichen findet in der Regel in den frühen Morgenstunden statt, wobei im Laufe des Tages bis zu 1.000 Eier abgelegt werden.

Da es sich bei dieser Art um eierstreuende Fische ohne elterliche Fürsorge handelt müssen die Elterntiere sofort nach der Eiablage entfernt werden, da sie sonst die Eier und die Jungfische verzehren.

Die Eier schlüpfen innerhalb von 24 Stunden, und die Jungfische werden innerhalb von zwei weiteren Tagen freischwimmend. Achten Sie in dieser Zeit darauf, dass die Beleuchtung weiterhin sehr gedämpft ist. Es ist ratsam, das Becken mit Pappe oder einem Tuch abzudecken, um das Licht zu reduzieren.

Füttern Sie die Jungfische mit kommerziell zubereitetem Jungfischfutter, Eigelb oder Infusorien. Innerhalb weniger Tage können auch frisch geschlüpfte Salinenkrebse an die Jungfische verfüttert werden.

Steckbrief Schlusslichtsalmler

Klassifizierung: Ordnung: Characiformes – Familie: Characidae – Gattung: Hemigrammus
Gebräuchliche Namen: Schlusslichtsalmler , Augenflecksalmler, Fleckensalmler, Leuchtflecksalmler, Laternenträger und Laternensalmler
Wissenschaftlicher Name Hemigrammus ocellifer, Steindachner 1882
Synonyme Tetragonopterus ocellifer, Steindachner 1882
Färbung silbern schillern, zwei kupferfarbene Flecken, rote Augenumrandun, schwarze Seitenlinie
Lebensraum/Herkunft Südamerika
Lebenserwartung bis 5 Jahre
Fischgröße 4,5 – 5 cm
Temperatur 24– 28 °C
pH-Werte 5,5 – 7,5
Gesamtwasserhärte 5 – 20 °dGH
Karbonathärte 2 – 10 °dKH
Aquariengröße 72 Liter
Region im Becken mittlere und obere Zone
Nahrung Allesfresser: Flockenfutter, Lebendfutter, Gefrierfutter
Verhalten friedlich
Anzahl Tiere mindestens 8 – 10 Fische
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Zucht einfach, Eierleger ohne elterliche Fürsorge
Vergesellschaftung Schmerlen, Bärblinge, Welse, Lebendgebärende
Titelbild Deadlyballistics

Schlusslichtsalmler kaufen

Die Schlusslichtsalmler wird kommerziell in Zuchtfarmen gezüchtet und es sollte kein Problem sein diesen Fisch zu erwerben. Wenn ihr Zoofachgeschäft diese Art nicht vorrätig hat können Sie diese Art auch im Zierfisch-Online-Handel bestellen. Der Versand erfolgt artgerecht und so dass die Tiere heil und gesund bei Ihnen zu Haus angekommen.

Verweise

  1. Eschmeyer, William N., ed., 1998
    Catalog of Fishes
    Special Publication of the Center for Biodiversity Research and Information, no. 1, vol 1-3
  2. Riehl, R., and H. A. Baensch, 1989
    Aquarium Atlas, ISBN/ISSN:3-88244-050-3