Königssalmler, Inpaichthys kerri

Königssalmler (Inpaichthys kerri)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Königssalmler sind friedliche Schwarmfische, die in einem Gemeinschaftsaquarium zusammen mit anderen friedlichen Fischen gehalten werden können. Das Aquarium sollte an den Seiten und im Hintergrund dicht bepflanzt sein.

Steckbrief Inpaichthys kerri, Königssalmler

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Königssalmler, Blue Emperor, Purple Emperor Tetra
Wissenschaftlicher Name:
Inpaichthys kerri, Géry & Junk, 1977

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Südamerika: Die Art stammt aus Brasilien wo sie in den Einzugsgebiet des Rio Aripuana und des oberen Rio Madeira lebt.
Natürlicher Lebensraum
Der Lebensraum des Königssalmlers sind bewaldete Gewässer mit trägen Nebenflüssen. Das Wasser in diesen Biotopen ist oft durch Tannine und andere Chemikalien braun gefärbt, die aus verrottenden organischen Material freigesetzt werden, wodurch das Wasser sehr sauer ist.
Geschlechtsunterschiede
Die Männchen sind viel farbenprächtiger und haben eine schlankere Körperform als die Weibchen. Weibchen haben meistens eine rote Fettflosse, während die der Männchen blau ist.
Lebenserwartung
4 bis 6 Jahre

Aquariengröße
70 Liter, Länge 60 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
3.5 bis 10 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Friedlich
Schwarmgröße
Gruppenhaltung (ab 6 Tieren)
Schwimmzone
Mittlerer Bereich
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Königssalmler stellen keine besonderen Anforderungen an das Futter. Die Allesfresser nehmen jedes handelsübliche Zierfischfutter an, jedoch sollten sie auch regelmäßig mit kleinen lebenden und gefrorenen Futtermitteln wie Salinenkrebse, Daphnien und ähnliches ernährt werden. Auch in freien Natur ernährt sich die Art von kleinen Krebstierchen und sonstigem Zooplankton. Eine abwechslungsreiche Ernährung trägt dazu bei, dass die Fische gesund bleibt und ihre intensivsten Farben entwickeln.


Wassertemperatur
24 bis 27 °C
pH-Wert
5.5 bis 7
Karbonathärte
1 bis 5 °dKH
Gesamthärte
1 bis 12 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Der Königssalmler ist ein friedlicher Fisch, der sich nicht gut mit stürmischen oder größeren Fischen vergesellschaften lässt. Am besten wird er mit anderen südamerikanischen Arten zusammengehalten.

Dem Salmler wird nachgesagt das er ein Flossenbeißer ist, was auch berechtigt ist wenn er in kleiner Anzahl gehalten wird. In einer Gruppe von 6 oder mehr Exemplaren ist er gegenüber anderen Arten nicht aggressiv. In der Regel werden in der Gruppe alle Aggressionen innerhalb der eigenen Art ausgetragen.

Auch wenn er sich meistens in einer lockeren Gruppe bewegt, ist es am besten ihn in einer größeren Anzahl zu halten. Sie werden mit beeindruckenden Farben und kleinen Kämpfen beim Konkurrieren um die Weibchen belohnt. Der Königssalmler sollte als Harem mit mehr Weibchen als Männchen gehalten werden.

Auch Süßwassergarnelen können mit Inpaichthys kerri vergesellschaftet werden, wobei der Nachwuchs sehr wahrscheinlich von ihm aufgefressen wird.

Mögliche Aquarienpartner

Apistogramma oder andere Zwergbuntbarsche und friedliche Bodenbewohner wie Corydoras und Otocinclus, sowie kleine Salmler, Beilbauchfische, kleine Fadenfische, Rasboras und friedliche Barben.


In seinem natürlichem Biotop lebt der Königssalmler in Gewässern mit geringer Vegetation und einem dichtem Bestand an Zweigen, Ästen und Wurzeln.

Für das heimische Aquarium empfiehlt eine Aquariengröße ab 70 Liter und einer Einrichtung bestehend aus einem dunklen Substrat und einigen Treibholzzweigen. Ein paar Handvoll getrockneter Blätter von der Buche- oder Eiche schaffen einen natürlichen Lebensraum. Ein kleiner Netzbeutel, der mit aquarientauglichem Torf gefüllt ist, kann in den Filter gegeben werden, was ein Schwarzwasser erzeugt.

Aquarienbeleuchtung: Die Beleuchtung sollte relativ schwach sein. Schwimmpflanzen zur Reduzierung des Lichts stellen eine gute Alternative dar.

Alternativ kann er auch gut in einem Becken mit dichter Randbepflanzung leben. Obwohl er in einem einfachen, spärlich bepflanzten Becken überleben kann, werden seine Farben oft blass sein und er wird eher scheu verhalten.


Für eine erfolgreiche Zucht sollte ein separates kleines Zuchtbecken eingerichtet werden. Das Zuchtbecken sollte sehr schwach beleuchtet sein und einige feinblättrige Pflanzen wie Javamoos oder Laichmops enthalten. Alternativ zur Bepflanzung kann der Boden auch mit einem Netz überspannt werden wobei die Maschen so fein sein sollten das die erwachsenen Fische nicht hindurch gelangen können.

Das Wasser sollte weich und sauer sein, mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5, einem GH-Wert von 1 bis 5 und einer Wassertemperatur von 23 bis 27 °C. Die Filterung des Wassers durch Torf ist nützlich, ebenso wie die Verwendung von RO-Wasser. Ein kleiner luftbetriebener Schwammfilter zur Filterung aus.

Inpaichthys kerri kann in einer Gruppe ins Zuchtbecken gesetzt werden, wobei ein halbes Dutzend Exemplare jedes Geschlechts eine gute Anzahl darstellt. Füttern Sie die Zuchtpaare mit viel kleinem Lebendfutter und das Ablaichen sollte problemlos beginnen.

Alternativ kann Inpaichthys kerri auch paarweise ins Zuchtbecken werden. Bei dieser Methode sollten die Fische in männlichen und weiblichen Gruppen in getrennten Becken aufgezogen werden. Wenn die Weibchen mit Eiern gefüllt sind und die Männchen intensive Farben zeigen, nehmen Sie das dickste Weibchen und das am besten gefärbte Männchen und setzen sie am Abend in das Laichbecken. Bereits am nächsten Morgen sollten die Fische ablaichen.

Unabhängig von der Zuchtmethode, sollten die Elterntiere nach dem Laichen entfernt werden, da sie die Eier fressen werden.

Die Eier schlüpfen innerhalb von 1 bis 2 Tagen, und die Jungfische werden 3 bis4 Tage später frei im Becken schwimmen. Sie sollten in den ersten Tagen mit einem Infusorien gefüttert werden, bis sie groß genug sind, um Mikrowürmer oder Nauplien von Salinenkrebsen aufzunehmen.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: SOK
Blue emperor tetra aka Royal tetra (Inpaichthys kerri) schooling around. Community Aquarium

Video auf youtube


Bemerkungen

Der Río Aripuanã ist ein 870 km langer Fluss in den brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Amazonas. Er ist ein Nebenfluss des Río Madeira im Amazonasbecken.

Von der Art werden im Zierfischhandel verschiedene Varianten wie „Super Blue“ angeboten.


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

Inpaichthys: Benannt nach dem Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia (INPA)

kerri: Der Fisch wurde zu Ehren von Warwick Estevam Kerr (1922–2018), einem brasilianischen Agraringenieur, Genetiker, Entomologen und Direktor des INPA, nach dem Akronym für Instituto Nacional de Pesquisas da Amazônia benannt, dessen Feldstation in Núcleo Aripuanã, Mato Grosso, Brasilien, liegt , befindet sich in der Nähe des Fundortes des Typs.


Literaturverweis

  1. Bassleer, G., 2003. The new ilustrated guide to fish diseases in ornamental tropical and pond fish. Bassleer Biofish, Stationstraat 130, 2235 Westmeerbeek, Belgium, 1st Edition, 232 p.
  2. Benine, R.C., 2002. Moenkhausia levidorsa, a new species from Rio Aripuanã, Amazon basin, Brazil (Characiformes: Characidae). Ichthyol. Explor. Freshwat. 13(4):289-294.
  3. Carl, H., 2003. Danish fish names. Zoological Museum of Copenhagen. Unpublished.
  4. Lima, F.C.T., L.R. Malabarba, P.A. Buckup, J.F. Pezzi da Silva, R.P. Vari, A. Harold, R. Benine, O.T. Oyakawa, C.S. Pavanelli, N.A. Menezes, C.A.S. Lucena, M.C.S.L. Malabarba, Z.M.S. Lucena, R.E. Reis, F. Langeani, C. Moreira et al. …, 2003. Genera Incertae Sedis in Characidae. p. 106-168. In R.E. Reis, S.O. Kullander and C.J. Ferraris, Jr. (eds.) Checklist of the Freshwater Fishes of South and Central America. Porto Alegre: EDIPUCRS, Brasil.
  5. Porto, J.I.R., E. Feldberg, C.M. Nakayama and J.N. Falcao, 1992. A checklist of chromosome numbers and karyotypes of Amazonian freshwater fishes. Rev. Hydrobiol. Trop. 25(4):287-299.
  6. Riehl, R. and H.A. Baensch, 1991. Aquarien Atlas. Band. 1. Melle: Mergus, Verlag für Natur-und Heimtierkunde, Germany. 992 p.
  7. Robins, C.R., R.M. Bailey, C.E. Bond, J.R. Brooker, E.A. Lachner, R.N. Lea and W.B. Scott, 1991. World fishes important to North Americans. Exclusive of species from the continental waters of the United States and Canada. Am. Fish. Soc. Spec. Publ. (21):243 p.
  8. Schliewen, U.K., 1992. Aquarium fish. Barron’s Education Series, Incorporated. 159 p.
  9. Swedish Museum of Natural History, 1999. Fish collection database of the Naturhistoriska riksmuseet (Swedish Museum of Natural History). Ichthyology Section, Department of Vertebrate Zoology, Swedish Museum of Natural History, Stockholm, Sweden.
  10. Wu, H.L., K.-T. Shao and C.F. Lai (eds.), 1999. Latin-Chinese dictionary of fishes names. The Sueichan Press, Taiwan. 1028 p.

Weitere Fische aus der Familie