Dicklippiger Fadenfisch, Colisa labiosa

Dicklippiger Fadenfisch (Colisa labiosa)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Der pflegeleichte Colisa labiosa, der oft auch unter der Bezeichnung Trichogaster labiosa im Zierfischhandel zu finden ist stammt aus Myanmar und wird am besten als Pärchen in einem gut bepflanzten Aquarium ab einer Länge von 80 cm gehalten. Der südostasiatische Dicklippige Fadenfisch ist ein pflegleichter Aquarienfisch, der sich in einem leicht sauren und weichen Wasser wohl fühlt.

Steckbrief Colisa labiosa, Dicklippiger Fadenfisch

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Dicklippiger Fadenfisch
Wissenschaftlicher Name:
Colisa labiosa, Day, 1877

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Asien: Beheimatet ist die Art in Myanmar im Einzugsgebiet des Irrawaddy Deltas
Natürlicher Lebensraum
Der natürliche Lebensraum von Colisa labiosa sind schattige, langsam durch den Regenwald fließende Flüsse, Bäche und Teiche, wo die Gewässer meistens eine dichte Ufer- und Wasseroberflächen Vegetation haben.
Geschlechtsunterschiede
Ausgewachsene Männchen sind größer, farbenprächtiger und entwickeln leicht spitze Rücken- und Afterflossen im Unterschied zu den Weibchen.
Lebenserwartung
3 bis 5 Jahre

Aquariengröße
80 Liter, Länge 80 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
8 bis 10 cm
Nachzucht
Schaumnestbauer
Soziales Verhalten
Friedlich
Schwarmgröße
Pärchen oder Gruppe
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

In der freien Natur ernährt sich der Colisa labiosa von Insekten und am Boden lebenden Krebstieren. Im Aquarium gehalten ist der Allesfresser ein unproblematischer Fresser, der die meisten Futtersorten annimmt. Er sollte jedoch hauptsächlich mit Frost- und Lebendfutter wie Cyclops, Mückenlarven, Artemia gefüttert werden.


Wasserwerte

Die wichtigsten Werte für das Wasser

Wassertemperatur
22 bis 27 °C
pH-Wert
6.0 bis 7.5
Karbonathärte
5 bis 15 °dKH
Gesamthärte
5 bis 15 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Colisa labiosa ist einer der besten Fadenfische für die Haltung in einem Gemeinschaftsaquarium. Er ist im Allgemeinen ein friedlicher Fisch, der jedoch während der Laichzeit aggressiv gegenüber anderen Fischen wird. Gute Aquarienpartner sind Danios, Rasboras, kleinere Barben, Bärblinge und Schmerlen. Auch mit anderen friedlichen Fadenfischen kommt er gut zurecht.

Obwohl C. fasciata eine eigenständige Art ist kann es zu Hybriden kommen, wenn mit dem Dicklippigen Fadenfisch zusammengehalten wird.


Ein Aquarium mit einer Länge von 80 cm bietet ausreichend Platz für ein Colisa labiosa Pärchen. Idealerweise wird der Dicklippige Fadenfisch in einem gut bepflanztem Aquarium mit einem dunklen sandigen Boden gehalten.

Aquarium Filter: Die Art bevorzugt sehr langsame träge Wasserbewegungen, weshalb der Filter nur eine geringe Strömung haben sein sollte. Ein Filter mit Torf sorgt dafür das das Wasser leicht sauer und weich ist was dem Fisch dabei hilft seine prächtigsten Farben zu entwickeln.

Aquarium Pflanzen: Pflanzen der Gattung Bucephalandra, Cardamine lyrata oder Crinum thaianum kommen mit geringen Lichtansprüchen zurecht und bieten schattige Plätze und Rückzugsorte.

Aquarium Beleuchtung: Die Beleuchtung sollte schwach sein und mit Schwimmpflanzen gedämpft werden. In der natürlichen Umgebung dringt wenig Licht durch die von Schwimmpflanzen bedeckte Wasseroberfläche.

Aquarium Substrat: Ein feines sandiges dunkles Substrat entspricht am ehesten dem natürlichen Lebensraum.


Zucht: Dicklippiger Fadenfisch

Vermehrung in Aquarien

Am produktivsten ist die Zucht des Dicklippigen Fadenfischs in einem separatem Becken, das eine Länge von mindestens 80 cm hat. Zur Vorbereitung sollten die Tiere geschlechtlich getrennt und mit viel Lebendfutter gefüttert werden.

Das Zuchtbecken sollte bis zu einer Höhe von etwa 20 cm Höhe mit Wasser befüllt werden. Es gibt Hinweise darauf das die Wasserparameter das Laichen beeinflussen, weshalb wir eine erhöhte Wassertemperatur auf 28°C mit einem weichen sauren Wasser der o.a. Werte empfehlen.

Statten Sie das Zuchtbecken mit Schwimmpflanzen und feinblättrigen Pflanzen aus. Zur Filterung ist ein luftbetriebener Schwammfilter die beste Wahl. Stellen Sie den Filter so ein das keine oder nur sehr wenig Wasserbewegung entsteht.

Damit sich die Jungfische gut entwickeln können sollten Sie das Zuchtbecken mit einer Abdeckung versehen, die dafür sorgt das sich zwischen Wasseroberfläche und Deckel eine feuchtwarme Luftschicht bilden kann. Diese ist zur vollständigen Entwicklung des Labyrinthorgans bei den Jungfischen entscheidend.

Sobald das Weibchen mit Eiern gefüllt ist, wird es in das Zuchtbecken gesetzt. Warten Sie einen oder zwei Tage bevor Sie auch das Männchen dazu setzen. Das Männchen wird im Zuchtbecken seine schönsten Farben zur Schau stellen und wahrscheinlich schon am ersten Tag mit dem Bau des Schaumnestes beginnen.

Nach Fertigstellung lockt das Männchen das Weibchen unter das Nest, um sich zu paaren, wobei es den Körper des Weibchens umschlingt. Das Weibchen gibt seine Eier frei und diese werden vom Männchen mit dem Maul eingesammelt und ins Schaumnest gespuckt. Der Vorgang wiederholt sich so oft, bis das Weibchen etwa 600 Eier abgelegt hat.

Nach dem Ablaichen übernimmt das Männchen die Brutpflege und das Weibchen sollte zu diesem Zeitpunkt am besten entfernt werden. Innerhalb von 24 bis 36 Stunden schlüpfen die Fischlarven und verzehren in den nächsten 2 bis 3 Tagen ihren Dottersack bevor sie anfangen, frei im Becken zu schwimmen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um auch das Männchen aus dem Becken zu entfernen.

Die Jungfische sind sehr klein und müssen zuerst mit Infusorien gefüttert werden, bevor sie etwa eine Woche später mit Artemia-Nauplien, Mikrowürmern und fein zerriebenen Flockenfutter gefüttert werden.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: Oliver Gorski
TRICHOGASTER LABIOSA RED L

Video auf youtube


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Literaturverweis

  1. Rüber, L., R. Britz and R. Zardoya, 2006. Molecular phylogenetics and evolutionary diversification of labyrinth fishes (Perciformes: Anabantoidei). Syst. Biol. 55(3):374-397.

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