Pethia nigrofasciata, Purpurkopfbarbe

Purpurkopfbarbe: Haltung & Zucht

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen für Hobbyisten

Artenprofil Pethia nigrofasciata, Purpurkopfbarbe:

Herkunft Erscheinungsbild Vergesellschaftung Geschlechtsunterschiede Lebensraum Nahrung Zucht Steckbrief Kauf

Wissenschaftlicher Name: Pethia nigrofasciata
Gebräuchlicher Name: Purpurkopfbarbe, Rubinbarbe
Fischgröße: 5 – 6 cm
Temperatur: 20 – 27 °C
Haltung: einfach
Aquariumgröße: 100 Liter

Die Purpurkopfbarbe, mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Pethia nigrofasciata, ist eine friedliche, schöne kleine Barbe, die auf der Insel Sri Lanka vor der Südküste Indiens beheimatet ist. Sie ist ein pflegeleichter Fisch, der sich auch gut in einem Gesellschaftsaquarium halten lässt. In freier Wildbahn ist diese Art durch Abholzung und übermäßiges Sammeln bedroht.

Herkunft und Verbreitung

Einst war die Purpurkopfbarbe zahlreich in den Waldbächen in den oberen Teilen der Kelani- und Niwala-Flussgebiete Sri Lankas weit verbreitet. Das natürliche Feuchtgebiet zeichnete sich durch eine dichte Vegetation und langsam fließende Gewässer aus, in denen die Wassertemperatur niedrig ist. Das Wasser in diesen Bächen ist weich und sauer, und der Flussboden besteht aus Sand oder feinem Kies.

Bedauerlicherweise sind die einstigen Populationen durch Überfang und Abholzung der Wälder so stark geschrumpft das die Purpurkopfbarbe für eine Zeitlang vom Aussterben bedroht war. Inzwischen hat sich die Population etwas erholt, zählt jedoch laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet.

Um die Art auf der Insel zu erhalten ist seit dem Jahr 2020 der Export von wild gefangenen Purpurkopfbarben aus Sri Lanka verboten. Alle im Aquarienhandel verkauften Exemplare werden kommerziell gezüchtet. Diese kommerzielle Zucht hat dazu geführt, dass durch selektive Zucht eine Vielzahl neuer Farben und Flossenformen entstanden sind.

Erscheinungsbild: Farbe und Muster

Die Purpurkopfbarbe, die in einigen Ländern auch Rubinbarbe genannt wird, hat einen spitzen Kopf mit einem hohen Rücken und einem tiefen Körper. Ihr Körperbau entspricht dem anderer Bänderbarben, wie z.B. der Sumatrabarbe, bei der drei schwarze Bänder vertikal über den Körper verlaufen.

Bei Geburt sind die Purpurkopfbarben blassgelb bis gelbgrau und mit zunehmenden Alter verfärbt sich der in Purpurrot. Wenn die Männchen Geschlechtsreif sind, nimmt ihr ganzer Körper diese wunderschöne Farbe an. Im Gegensatz zu anderen Barben hat die Purpurkopfbarbe keine Barteln in der Nähe des Mauls.

Wenn die Purpurkopfbarbe gestresst, verängstigt oder krank ist verblasst ihre Farbe. Dies wird auch beim Transport aus der Zoohandlung zu ihnen nach Hause geschehen. Es ist normal das ein frisch gekauftes Exemplar einige Tage Zeit benötigt, bis es sich in seiner vollen Farbenpracht im Heimaquarium zeigt.

Geschlechtsunterschiede

Am deutlichsten sind die Geschlechtsunterschiede während der Laichzeit zu sehen, wenn das Männchen am Kopf und am vorderen Teil rötlich wird. Außerhalb der Laichzeit liegen die Unterscheidungsmerkmale darin das, dass Männchen deutlich größer ist als das Weibchen.

Bei den Männchen wird die gesamte Rückenflosse tiefschwarz, während bei den Weibchen nur die Basis der Rückenflosse dunkel wird. Auch die Becken- und die Afterflosse sind bei den Männchen schwarz oder rot-schwarz. Bei den Weibchen sind diese Flossen viel schwächer gefärbt.

Verhalten und Vergesellschaftung

Purpurkopfbarben sind Schwarmfische, die immer in Gruppen von acht oder mehr Tieren gehalten werden sollten. In einer Gruppe gehalten sind sie weniger Scheu und die Männchen werden bei der Konkurrenz um die Weibchen ihre schönsten Farben zeigen.

Die im Allgemeinen sehr friedlichen Fische lassen sich mit vielen anderen Arten vergesellschaften. In Gemeinschaftsaquarien können sie problemlos mit Salmlern, Regenbogenfischen, Karpfenartigen, Labyrinthfischen wie dem Siamesischen Kampffisch oder dem Mosaikfadenfisch, Lebendgebärenden, Schmerlen und am Boden lebenden Fischen wie Welse zusammengehalten werden.

Lebensraum und Pflege der Purpurkopfbarbe im Aquarium

In seinem natürlichen Lebensraum bewohnt die Purpurkopfbarbe eine Reihe von kleinen unberührten Bächen mit klarem, seichtem und saurem Wasser das häufig von dichter Vegetation überschattet ist, die die Wassertemperatur senkt. Die Gewässer sind teilweise mit Wurzeln versehen und auf dem sandigen Bodengrund befindet sich eine Schicht mit heruntergefallenen Blättern, Zweigen und Ästen. Für die Purpurkopfbarbe ist es ist ideal, diese Bedingungen im Aquarium nachzubilden.

Aquariengröße: Um ausreichend Platz für eine Gruppe von acht bis zehn Exemplaren zu haben, sollte das Aquarium Grundmaße von 100 x 30 Zentimeter (90 Liter) haben. Es sollte genügend Freiraum zum Schwimmen und viele Versteckmöglichkeiten geben. Purpurkopfbarben blass und scheu, wenn es keine Verstecke gibt, in denen sie sich wohl fühlen.

Wasserwerte: Halten Sie die Wassertemperatur im Bereich von 20 bis 27 Grad Celsius. Die im Handel erhältlichen Exemplare sind bei den Wasserbedingungen sehr anpassungsfähig und akzeptieren einen pH-Wert zwischen 5,5 – 7,5.

Die Gesamthärte des Wassers sollte zwischen 5-12 °dGH liegen, bei einem Karbonathärte zwischen 0-4 °dKH.

Verwenden Sie Wassertester, um die Wasserwerte regelmäßig zu überprüfen und bereiten Sie das Wasser mit einem Wasseraufbereiter auf bevor sie das Wasser, bei dem alle zweiwöchentlichen Teilwasserwechsel austauschen.

Bepflanzung: Eine dichte Randbepflanzung bietet viele Versteckmöglichkeiten, Treibholzwurzeln und getrocknete Laubblätter (Seemandelbaum) sorgen für ein natürliches Gefühl und machen das Wasser weich. Eine gute Wahl für die Bepflanzung sind z.B. Anubias, Javafarn und Amazonas-Schwertpflanzen.

Aquariumbeleuchtung: In der natürlichen Umgebung ist keine direkte Sonneneinstrahlung vorhanden, deshalb ist es optimal das Licht mit Schwimmpflanzen zu dämpfen.

Bodengrund: Verwenden Sie Sand oder kleinen Kies als Bodengrund, vorzugsweise in dunkleren Farben.

Filtration: Die Filtration muss nicht besonders stark sein, aber eine mäßige Strömung wird geschätzt.

Ernährung und Fütterung von Purpurkopfbarben

Purpurkopfbarben sind Bodenfresser. Sie stöbern nach Kieselalgen, Algen und organischem Abfall im Bodengrund der Waldbäche, in denen sie leben. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Detritus und Algen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sie viel pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Flockenfutter mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Stoffen oder Gemüse sind eine gute Wahl.

Ihre hauptsächlich vegetarische Ernährung sollte durch gelegentliche Fütterung von Lebendfutter ergänzt werden. Blutwürmer, Daphnien und Salinenkrebse sind eine gute Wahl, die Sie alle ein bis zwei Wochen als Ergänzung füttern können.

Vermehrung der Purpurkopfbarbe

Wie die meisten Fische aus der Familie der Karpfenartigen ist auch die Purpurbarbe ein eierstreuender Freilaicher ohne elterliche Fürsorge. Dies bedeutet auch das Purpurbarben ihre Eier sobald sie gelegt und befruchtet sind fressen, weshalb sie nach dem Laichen aus dem Becken entfernt werden müssen.

Wenn sich die Fische in einem guten Zustand befinden und das Aquarium voll eingefahren ist werden sich die Purpurbarben ohne menschlichen Eingriff von selbst vermehren.

Wenn Sie jedoch die Zucht kontrollieren wollen, um möglichst viele Jungfische zu erhalten sollten Sie anders vorgehen.

Richten Sie ein kleines Laichbecken mit einer Länge von 30 cm ein.

Das Wasser im Laichbecken sollte weich und leicht sauer sein (pH-Wert etwas unter 7,0) und eine Temperatur von 26 bis 27 Grad Celsius haben. Feinblättrige Pflanzen wie Javamoos oder Laichmops sind ein idealer Ort, auf dem die Fische ihre Eier verstreuen können. Die Beleuchtung sollte stark gedämpft sein.

Um die Purpurbarben zu stimulieren, sollten zusätzlich zur normalen Nahrung mit reichlich kleinem Lebendfutter versorgt werden. Gefrorene Würmer oder Salinenkrebse können ebenfalls verabreicht werden. Sobald das Männchen Paarungsbereit ist, wird es eine intensive, tiefrubinrote Färbung annehmen. Das Weibchen ändert seine Farbe nicht, wird aber deutlich runder und dicker, wenn es sich mit Eiern füllt.

Das Laichen beginnt damit, dass das Männchen seine Flossen spreizt und um das Weibchen herumschwimmt. Dieser Vorgang kann mehrere Stunden dauern und bis zu 100 Eier hervorbringen. Sobald der Laichvorgang abgeschlossen ist, sollten die erwachsenen Fische sofort aus dem Becken entfernt werden. Schützen Sie das Becken vor Licht, da die Eier und die Jungfische sehr lichtempfindlich sind.

Die Eier schlüpfen nach etwa 24 Stunden, und die Jungfische werden nach weiteren 24 Stunden frei schwimmen. Zu Beginn fressen die Jungfische Infusorien oder handelsübliches feines Jungfischfutter. Nach ein paar Tagen können sie mit frisch geschlüpften Salinenkrebsen gefüttert werden. Wenn die Eier nicht schlüpfen, sollten Sie sicherstellen, dass das Laichpaar vor dem nächsten Ablaichen gut mit hochwertigem Futter versorgt wird. Es wird vermutet, dass eine unzureichende Ernährung für viele Laichausfälle verantwortlich ist.

Steckbrief Purpurkopfbarbe

Klassifizierung: Ordnung: Cypriniformes – Familie: Cyprinidae – Gattung: Pethia
Gebräuchliche Namen: Purpurkopfbarbe, Schwarze Rubinbarbe
Wissenschaftlicher Name Pethia nigrofasciata, Günther 1868
Synonyme Barbus nigrofasciatus, Günther 1868; Puntius nigrofasciatus, Günther 1868
Färbung schwarze vertikale Bänder, Kopf purpurfarben
Lebensraum/Herkunft Sri Lanka
Lebenserwartung 4 – 6 Jahre
Fischgröße 5 – 6 cm
Temperatur 20 – 27 °C
pH-Werte 5,5 – 7,5
Gesamtwasserhärte 5 – 12 °dGH
Karbonathärte 0 – 4 °dKH
Aquariengröße 100 Liter
Region im Becken untere und mittlere Zone
Nahrung Allesfresser: Flockenfutter, Lebendfutter, Gefrierfutter, hauptsächlich pflanzliches Futter
Verhalten sehr friedlich
Anzahl Tiere mindestens 8 – 10 Fische
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Zucht einfach, Eierleger ohne elterliche Fürsorge
Vergesellschaftung Schmerlen, Bärblinge, Labyrinthfische, Welse, Lebendgebärende
Titelbild Nasser Halaweh
Puntius Nigrofasciatus 190505

Purpurkopfbarben kaufen

Die Purpurkopfbarbe wird kommerziell in Zuchtfarmen gezüchtet und sollte problemlos zu erwerben sein. Wenn ihr Zoofachgeschäft diese Art nicht vorrätig hat können Sie die Purpurkopfbarbe auch im Zierfisch-Online-Handel bestellen. Der Versand erfolgt artgerecht und so dass die Tiere heil und gesund bei Ihnen zu Haus angekommen.