Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen für Hobbyisten
Artenprofil Puntius semifasciolatus, Messingbarbe:
Wissenschaftlicher Name: | Puntius semifasciolatus |
Gebräuchlicher Name: | Messingbarbe |
Fischgröße: | 6,5 – 7 cm |
Temperatur: | 16 – 24 °C |
Haltung: | einfach |
Aquariumgröße: | 80 Liter |
Die Messingbarbe mit dem wissenschaftlichen Namen Puntius semifasciolatus, wird häufig mit der Brokatbarbe verwechselt, die jedoch eine Zuchtform der Messingbarbe ist. Die Heimat dieser goldgelben Barbe, die in vielen Ländern auch als „Chinesische Barbe“ oder Goldbarbe bezeichnet wird, ist der Südosten in China, Taiwan und Vietnam. Die natürliche Farbe dieser Art ist grün und die goldfarbene Messingbarbe ist eine in Gefangenschaft gezüchtete Variante. Die im Aquarienhandel sehr beliebte Barbe ist ein auffälliger, friedlicher Fisch für ein Gesellschaftsaquarium.
Herkunft und Verbreitung
Messingbarben sind in Teilen Asiens weit verbreitet. Man geht davon aus das das Verbreitungsgebiet vom Becken des Roten Flusses in Vietnam und Südchina bis nach Fujian reicht. Die Messingbarben kommen auch im Mekong-Becken im Norden von Laos. Weitere Funde gibt es in Hongkong, Taiwan, Hawaii und Uruguay, wobei davon ausgegangen wird das diese Populationen eingeführt wurden. Aufgrund der Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums in Taiwan sind die Wildpopulationen dieser Art gefährdet. Die im Aquarienhandel angebotenen Exemplare werden weltweit in Gefangenschaft gezüchtet.
Aussehen: Farben und Muster
Die Messingbarbe hat einen steil abfallenden Rücken und Barteln am Maul. Ihre Flanken zeigen eine Reihe von dunklen vertikalen Streifen oder Flecken. Gut gepflegte Exemplare können auch eine rote Färbung der Flossen aufweisen.
Ihre natürliche grüne Färbung ist selten im Aquarienhandel zu finden, stattdessen gibt es andere Farbvarianten, darunter eine Albino-Variante sowie eine Tricolor-Variante.
Die goldene Zuchtform wurde in den 1960er Jahren von Thomas Schubert selektiv gezüchtet und galt lange Zeit als eine eigene Art, die als Barbus schuberti oder Puntius semifasciolatus var. schuberti bezeichnet wurde. Heute weiß man, dass es sich um dieselbe Art handelt wie bei der Wildform.
Geschlechtsunterschiede bei der Messingbarbe
Die Farbe der Weibchen ist weniger intensiv und sie sind größer als die Männchen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der dickere runde Bauch. Wenn die geschlechtsreifen Männchen zur Paarung bereit sind färbt sich ihr Bauch von rot bis rot-orange.
Verhalten und Vergesellschaftung
Im Allgemeinen lässt sich die Messingbarbe als sehr friedlich beschreiben, was sie zu einem guten Fisch für ein Gemeinschaftsaquarium macht. Sie lässt sich gut mit friedlichen und gleichgroßen Fischen aus der Familie der Karpfenartigen (Cypriniden) vergesellschaften. Auch verschiedene Arten von Schmerlen wie z.B. der Steinbeißer, Salmler, Bärblinge und die Purpurkopfbarbe sind eine gute Beckenpartner.
In ihrer natürlichen Umgebung lebt diese Art in Schwärmen, damit sich die Messingbarbe wohl fühlt und gedeiht sollte sie aus einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe von mindestens 8-10 Exemplaren gehalten werden. Zusammen mit anderen Schwarmfischen gehalten ist die Barbe weniger scheu und wird Sie mit einem natürlich aussehenden Spektakel belohnen.
Wenn sich mehrere Männchen innerhalb einer Gruppe befinden, werden diese um die Weibchen buhlen und sich in ihren besten Farben zeigen. Interessant ist es auch zu beobachten wie sich hierarchische Positionen bilden, wenn es darum geht die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erlangen.
Wenn im Aquarium Aggression unter den Fischen zu beobachten sind ist dies in der Regel ein Zeichen dafür das Platzmangel im Aquarium herrscht. Ziehen Sie in diesem Fall ein größeres Aquarium in Betracht.
Lebensraum und Pflege der Messingbarbe im Aquarium
In ihrer natürlichen Umgebung leben Messingbarben in langsam fließenden Nebenflüssen und stehenden Gewässern, die mit einer dichten Vegetation versehen sind. Hier bilden sie Schulen dicht über dem Boden.
Die für das Aquarium gezüchteten Exemplare sind robust und stellen keine besonderen Anforderungen an die Wasserbedingungen.
Wasserwerte: Die akzeptierten pH-Werte liegen zwischen 6,0 bis 8,0, bei Wassertemperaturen zwischen 16 und 24 °C und einer Wasserhärte von 2 – 20 °dGH und 5 – 15 °dKH. Die niedrigen Wassertemperaturen ermöglichen in Wohnräumen ein Becken ohne Regelheizer.
Filtration: Der Filterung muss nicht besonders stark, eine gute Wasserbewegung wird bevorzugt. Der Sauerstoffbedarf der Messingbarbe erfordert keine zusätzliche Belüftung. Das Wasser klar und sauber sein. Überprüfen Sie regelmäßig die Wasserwerte mit einem Wassertest.
Aquariengröße: Die optimale Aquariengröße für diese Art beginnt mit 90 x 30 cm Grundfläche (80 Liter).
Für eine artgerechte Haltung richten Sie das Becken mit einem großen offenen Schwimmbereich ein. Fügen Sie Schwimmpflanzen und Treibholzwurzeln oder Äste hinzu, dies sorgt eine Streuung des einfallenden Lichts und sorgt für Verstecke.
Bodengrund: Als Substrat eignet sich dunkler feiner Kies oder Sand. Die Fische fühlen sich wohler, können gründeln und die Farben kommen besser zur Geltung.
Bepflanzung: Das Becken sollte mit einer dichten Randbepflanzung ausgestattet werden. Es ist ratsam auch einige größere Pflanzen zu verwenden, um Reviere voneinander zu trennen.
Ernährung und Fütterung der Messingbarbe
Wie die meisten Barben ist auch die Messingbarbe ein Allesfresser und ernährt sich in ihrem natürlichen Lebensraum von Insekten und deren Larven sowie von Würmern, Pflanzen, Algen und sogar Detritus. Um eine optimale Gesundheit zu erhalten, ist eine abwechslungsreiche Ernährung ratsam.
Flocken-, Pellet-, gefrorenes Futter wird gerne angenommen. Wenn möglich, sollten Sie auch Lebendfutter wie Insekten, Salinenkrebse und Würmer aller Art anbieten. Ein Teil der Nahrung sollte auf pflanzlichen Stoffen basieren, wie z.B. abgebrühter Kopfsalat. Der Verdauungstrakt der Barbe ist auf vegetarische Kost ausgerichtet.
Achten sie darauf die Fische nicht zu überfüttern und geben Sie nicht mehr als die Fische innerhalb von 3 Minuten verzehren können.
Vermehrung und Aufzucht der Messingbarbe
Goldbarben sind einfach zu züchten, aber wie bei den meisten Fischarten ist die Zucht erfolgreicher mit einem separaten Zuchtbecken. Das Becken sollte vielen mit feinblättrigen Pflanzen wie Javamoos bepflanzt sein. Auch ein Laichmops ist eine gute Option zur Eiablage. Alternativ kann auch ein Netz über dem Boden gespannt werden, das groß genug für Eier und klein genug ist, um die Eltern nicht durchzulassen.
Da das Männchen während des Ablaichens aggressiv gegenüber den Weibchen werden kann ist es gut für ausreichend Verstecke zu sorgen. Die Beleuchtung sollte gedämpft sein, und das Wasser sollte weich sein (Wasserhärte von 8 dGH), mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7. Verwenden Sie einen Schwammfilter mit einer sehr sanften Strömung.
Um die Fische zum Ablaichen zu stimulieren, sollten Sie die Tiere mehrere Tage lang mit Lebendfutter versorgen. Das Ablaichen kann in einer Gruppe mit jeweils 6 Männchen und Weibchen oder paarweise erfolgen. Beim paarweisen Laichen ist es gut die Männchen und Weibchen zuerst in getrennten Becken zu halten. Nach der Stimulierung wählen Sie das dickste Weibchen und das farbenintensivste Männchen aus und setzen beide am Abend in das Laichbecken.
Am nächsten Morgen mit Beginn des Sonnenaufgangs wird das Männchen mit dem Balzen beginnen, in dem es das Weibchen umkreist und anstupst, um es in die Nähe des Platzes zu bringen den das Männchen ausgewählt. Das Weibchen legt zwischen 100 und 200 Eier ab, die dann vom Männchen befruchtet werden. Sobald die Eier befruchtet sind, sollten die erwachsenen Tiere aus dem Becken entfernt werden.
Circa 48 Stunden später schlüpfen die Jungfische und nach 3 bis 4 Tagen werden sie frei schwimmen. Füttern Sie die Jungfische mit Infusorien, feinem Jungfischfutter und frisch geschlüpften Salinenkrebsen. Sowohl die Eier als auch die Jungfische sind lichtempfindlich, daher sollten Sie das Becken so dunkel wie möglich halten, bis die Jungfische mehrere Wochen alt sind.
Steckbrief Messingbarbe
Klassifizierung: | Ordnung: Cypriniformes – Familie: Cyprinidae – Gattung: Puntius |
Gebräuchliche Namen: | Messingbarbe, Goldbarbe, Chinesische Barbe |
Wissenschaftlicher Name | Puntius semifasciolatus, Günther 1868 |
Synonyme | Barbus semifasciolatus, Günther 1868; Barbus fasciolatus, Günther 1868; Barbus aureus, Tirant 1883; Barbus sachsii, Ahl 1923; Barbus hainani, Lohberger 1929; Puntius hainanensis, Chevey & Lemasson 1937; Barbus fernandez-ypezi, Fowler 1958; Puntius paucimaculatus, Wang & Ni 1982 |
Färbung | Goldgelb bis orangerot |
Lebensraum/Herkunft | Vietnam, Taiwan, Südwestchina und Nordlaos |
Lebenserwartung | bis 6 Jahre |
Fischgröße | 6,5 – 7 cm |
Temperatur | 16 – 24 °C |
pH-Werte | 6,0 – 8,0 |
Gesamtwasserhärte | 2 – 20 °dGH |
Karbonathärte | 5 – 15 °dKH |
Aquariengröße | 80 Liter |
Region im Becken | mittlere und untere Zone |
Nahrung | Allesfresser: Flockenfutter, Lebendfutter, Gefrierfutter, bevorzugt vegetarische Nahrung |
Verhalten | friedlich |
Anzahl Tiere | mindestens 8 – 10 Fische |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Zucht | einfach, Eierleger ohne elterliche Fürsorge |
Vergesellschaftung | Schmerlen, Salmler, Bärblinge, kleine Barben |
Titelbild | Chmee2 |
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