Hyphessobrycon agulha

Hyphessobrycon agulha

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Der aus Südamerika stammende Hyphessobrycon agulha ist ein kleiner Zierfisch, der sich gut mit anderen kleinen Salmlern und Welsen vergesellschaften lässt. Der etwa 4 cm große friedliche Fisch ist einfach zu pflegen, was ihn zu einem guten Anfängerfisch macht.

Steckbrief Hyphessobrycon agulha, red-tailed flag tetra

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
red-tailed flag tetra
Wissenschaftlicher Name:
Hyphessobrycon agulha, Fowler, 1913

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Südamerika: Endemisch ist die Art in Brasilien, Peru und Bolivien
Natürlicher Lebensraum
Der Lebensraum des Hyphessobrycon agulha ist das Gebiet des Rio Madeira, einem der größten Nebenflüsse des Amazonasbeckens, und der Rio Tapajós in Peru.
Geschlechtsunterschiede
Die Männchen sind kleiner und weniger hoch im Körperbau als die Weibchen.
Lebenserwartung
bis 4 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
80 Liter, Länge 80 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
bis 4.2 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Friedlich
Schwarmgröße
Gruppenhaltung (ab 10 Tieren)
Schwimmzone
mittlerer Bereich
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

In seiner natürlichen Umgebung ernährt sich der kleine Salmler von kleinen wirbellosen Tieren und Früchten, die ins Wasser fallen.

Im Aquarium kann H. agulha auch mit Trockenfutter ernährt werden, wobei sie auch regelmäßig mit Lebend- und Frostfutter wie Blutwürmer, Mückenlarven und Daphnien gefüttert werden sollte.


Wassertemperatur
20 bis 28 °C
pH-Wert
5.5 bis 7.5
Karbonathärte
bis 10 °dKH
Gesamthärte
1 bis 15 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

H. agulha ist ein sehr friedlicher Fisch, der sich gut mit anderen Arten in einem Gemeinschaftsbecken halten lässt. Gute Beckenpartner für die Art sind ähnlich große Salmler, Gasteropeleciden und kleine Callichthyiden, sowie nicht räuberische kleine Cichliden.

Wie alle Salmler ist auch H. agulha ein Schwarmfisch, weshalb er in einer Gruppe von mindestens 8-10 Exemplaren gehalten werden sollte. In der Gruppe fühlt sich der kleine Fisch sicher und wird sein natürliches Verhalten zeigen.


Für eine kleine Gruppe mit 10 Exemplaren ist ein Aquarium mit einer Länge von 80 cm ausreichend. Die Wahl der Einrichtung ist nicht kritisch für diese Art, wobei eine naturnahe Umgebung dafür sorgt das sich die Fische wohl fühlen.

Aquarium Pflanzen: Ein bepflanztes Aquarium wie nach der Walstad Methode ist eine mögliche Einrichtung. Einige schnellwachsende Pflanzen wie der Gattung Echinodorus haben geringe Lichtansprüche und stammen aus der südamerikanischen Heimat der Art.

Aquarium Filter: Eine sanfte Strömung wie in einem langsam fließenden Bach ist ausreichend. Um das Wasser weich und leicht sauer zu machen kann der Filter mit Torf betrieben werden.

Aquarium Substrat: Ein dunkles Substrat aus feinkörnigem Kies oder Sand entspricht am ehesten der natürlichen Umgebung.

Aquarium Beleuchtung: Der Red-tailed flag tetra bevorzugt eine schwache Beleuchtung, wobei Schwimmpflanzen helfen die Lichtmenge zu reduzieren.

Aquarium Deko: Treibholzwurzeln schaffen schattige Plätze und Deckung für die Fische. Das Hinzufügen von getrocknetem Laub des Seemandelbaums oder der Eiche schaffen eine natürliche Atmosphäre und geben während ihrer Zersetzung Huminsäuren ab die förderlich für die Gesundheit der Fische sind.


Für Hyphessobrycon agulha liegen keine Zuchtberichte vor. Die Zucht sollte jedoch vergleichbar mit anderen Arten der Gattung Hyphessobrycon sein. Die Art ist ein eierstreuender Freilaicher, der sich um seinen Nachwuchs nicht kümmert, sondern ihn bei erster Gelegenheit fressen wird.

Das Wasser sollte einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert und eine Temperatur zwischen 25 bis 28 °C haben. Ein luftbetriebener Schwammfilter sollte für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr und Wasserbewegung ausreichen.

Das Becken sollte nur schwach beleuchtet sein und der Bodengrund wird am besten mit einigen Büscheln Javamoos zur Eiablage besetzt. Alternativ kann auch ein Netz über den Boden gespannt werden, durch das die Elterntiere nicht hindurchkommen, die Eier jedoch hindurch fallen.

Füttern Sie die erwachsenen Fische mit ausreichend Lebend- und Frostfutter und sobald die Tiere in guter Kondition sind, setzten Sie ein einzelnes Paar oder eine Gruppe, bestehend aus zwei Männchen und mehreren Weibchen, in das Zuchtbecken. Sobald Sie Eier entdecken, entfernen Sie die Elterntiere aus dem Becken.

Als Anfangsfutter für die Jungfische sollten Infusorien oder ein handelsübliches Staubtrockenfutter von kleiner Größe (5-50 Mikron) gefüttert werden. Nach einigen Tagen können die Jungfische mit Artemia-Nauplien und Mikrowürmer ernährt werden.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: Rafael Leitão
Hyphessobrycon cf. agulha & Corydoras oiapoquensis

Video auf youtube


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

Hyphessobrycon: Altgriechisch υπελάσσων (hyphesson), für „von geringerer Statur“, in diesem Fall als Präfix verwendet wird, sowie dem Gattungsnamen Brycon.

Agulha: die einheimische Bezeichnung für diesen Fisch.


Literaturverweis

  1. Géry, J., 1977. Characoids of the world. Neptune City ; Reigate : T.F.H. [etc.]; 672 p. : ill. (chiefly col.)
  2. Fischsammlung des Naturhistorischen Museums der Pontificia Universidad Javeriana
  3. Fowler, HW, 1913 – Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia v. 65: 517-579
    Fische aus dem Fluss Madeira, Brasilien.
  4. Lima, FCT, DP Coutinho und WB Wosiacki, 2014 – Zootaxa 3872(2): 167-179
    Ein neues Hyphessobrycon (Ostariophysi: Characiformes: Characidae) aus dem mittleren Amazonasbecken, Brasilien.
  5. Weitzman, SH und L. Palmer, 1997 – Ichthyological Exploration of Freshwaters 7(3): 209-242
    Eine neue Art von Hyphessobrycon (Teleostei: Characidae) aus der Neblina-Region in Venezuela und Brasilien, mit Kommentaren zur mutmaßlichen „Rosensalmlergruppe“

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