Burtons Maulbrüter, Astatotilapia burtoni

Burtons Maulbrüter (Astatotilapia burtoni)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Astatotilapia burtoni gehört zur Gruppe der maulbrütenden ostafrikanischen Buntbarsche, die für ihre spektakuläre Vielfalt und schnelle Evolution bekannt sind. Diese Art stammt ursprünglich aus dem Tanganjikasee, wobei zusätzliche, eingeführte Populationen in den westlichen Zuflüssen des Viktoriasees vorkommen. Die hübschen Cichliden haben ein komplexes Balzverhalten und sind im Allgemeinen friedliche Fische, die sich auch in einem Gesellschaftsbecken halten lassen.

Steckbrief Astatotilapia burtoni, Burtons Maulbrüter

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Burtons Maulbrüter, Schwarzkehlmaulbrüter, Burton's mouth-brooder
Wissenschaftlicher Name:
Astatotilapia burtoni, Günther 1894
Synonyme
Chromis burtoni, Günther 1894; Haplochromis burtoni Günther 1894

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Afrika: Beheimatet ist der Fisch im Tanganjikasee und den umliegenden Flüssen, einschließlich Teilen von Burundi, Ruanda, Tansania und Sambia.
Natürlicher Lebensraum
Er lebt in langsam fließenden Bächen, Flussmündungen, Überschwemmungsgebieten und in flachen Uferzonen von Seen. Aufgrund des weiten Verbreitungsgebiets existieren Populationen von Astatotilapia burtoni, die sich an Lebensräume mit hohem oder niedrigem Gehalt an gelöstem Sauerstoff angepasst haben.
Geschlechtsunterschiede
Die Männchen sind wesentlich größer als die Weibchen. Während die Weibchen eine Körperlänge von 7 bis 10 cm erreichen, werden die männlichen Exemplare bis zu 15 cm.
Lebenserwartung
7 bis 10 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
400 Liter, Länge 100 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
10 bis 15 cm
Nachzucht
Maulbrüter
Soziales Verhalten
Friedlich, Territorial
Schwarmgröße
Harem Haltung (1 Männchen mit 2 bis 3 Weibchen)
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

In seiner natürlichen Umgebung ernährt sich Astatotilapia burtoni von kleinen Krustentieren wie Copepoden und Cladoceren, sowie von Pflanzenresten und Algen.

Im Aquarium nimmt er alle handelsüblichen Frost-, Lebend- und Trockenfuttersorten an.


Wassertemperatur
22 bis 26 °C
pH-Wert
7.5 bis 8.5
Karbonathärte
15 bis 20 °dKH
Gesamthärte
9 bis 20 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Die Männchen können temporär untereinander sehr territorial werden, vor allem wenn sich laichbereite Weibchen in der Nähe befinden. Innerhalb seines Reviers verhalten sich die Buntbarsch-Männchen Dominat, während sie außerhalb auch in untergeordnete Zustände zu wechseln.

Die Weibchen nutzen ein komplexes Geflecht von Hinweisen, um ihre Vorlieben für einen Partner zu bestimmen und können zwischen einem vermehrungsbereiten (d. h. der Eiablage) und einem nicht-vermehrungsbereiten Status wechseln. Vermehrungsbereite weibliche Buntbarsche werden es vorziehen, Zeit mit dem dominanten Männchen zu verbringen, während nicht vermehrungsbereite Weibchen keine Vorliebe bei den Männchen haben.

Mögliche Aquarienpartner

Julidochromis ornatus, Maylandia callainos, Micronema marlothii, Neolamprologus brichardi, Neolamprologus georgiae,Pseudotropheus greshakei und Pseudotropheus nyererei


Aquarium-Einrichtung

Ausstattung für ein artgerechtes Aquarium

Aquariengröße: Wenn der männliche Astatotilapia burtoni vermehrungsbereit ist wird er territorial und vertreibt alle männlichen Artgenossen aus seinem Gebiet und auch seine Größe erfordert ein Becken mit einer Mindestlänge von 100 cm.

Beleuchtung: In seiner natürlichen Umgebung ernährt sich die Art auch von Algen-Aufwuchs, weshalb die Aquarienbeleuchtung optimalerweise hell und sonnig sein sollte.

Filtration: Bezüglich der Wasserwerte ist dieser Buntbarsch anspruchslos, wobei er sich bei einer Wassertemperatur zwischen 21 bis 26°C, einem pH-Wert von 7.5 bis 8.5 und einer Wasserhärte von 10 bis 16°dGH scheinbar am wohlsten fühlt.

Substrat: In seinem natürlichen Lebensraum bevorzugt er sowohl hartes als auch weiches Substrat, einschließlich Felsen, grobem und feinem Kies und sandigen Untergrund. Deshalb besteht der ideale Bodengrund aus Sand und Kies.

Dekoration: Einige Steinaufbauten, am besten aus Kalkgestein, mit möglichst vielen Höhlen schaffen die für diese Art notwendigen Rückzugsorte und Verstecke, wobei die Randzonen robusten mit Wasserpflanzen besetzt werden.


Die Männchen werden während der Balz versuchen das Weibchen in ihr Revier zu locken, wobei sie ihre Körperseite zeigen und zitternd vor dem Weibchen schwimmend um Aufmerksamkeit buhlen.

Dabei kommuniziert das Männchen auch akustisch mit dem Weibchen, um es zur Fortpflanzung zu animieren. Sofern das Weibchen bereit wird, wird es dem Männchen zu seinem Laichplatz folgen und wird dort nach der eiförmigen Stelle auf der Afterflosse des Männchens picken, während dieses weiter zittert. Danach legt das Weibchen die Eier in einer flachen Laichgrube im Sand ab, sammelt sie mit ihrem Mund auf und pickt erneut an den Eiflecken des Männchens. Das Männchen setzt daraufhin Sperma frei und befruchtet die Eier im Mund des Weibchens. Dieses Pick- und Befruchtungsverhalten wiederholt sich, bis das Weibchen mit der Eiablage fertig ist.

Für eine erfolgreiche Nachzucht von Astatotilapia burtonis werden am besten ein Männchen mit drei bis fünf Weibchen zusammengebracht.

Die Brutzeit im Maul der Mutter beträgt etwa 14 bis 20 Tage. Während dieser Zeit zieht sich das Weibchen zurück und nimmt kein Futter auf.

Während der Brutzeit sollte das Weibchen keinem übermäßigem Lärm ausgesetzt sein, da dies zu Kannibalisierung oder vorzeitiger Freisetzung der Brut führen kann. Nach etwa zweiwöchiger Brutzeit lassen die Weibchen ihre Jungen frei. Um möglichst viele Jungfische aufzuziehen, sollte das Weibchen kurz bevor die Jungen das erste Mal freigelassen werden in ein separates Becken umgesetzt werden. Dieses Becken sollte Verstecke in Form von Höhlen bieten.

Das Zuchtbecken sollte über einige Höhlen und Verstecke verfügen, wo das Weibchen die Brut das erste Mal entlassen kann.

Nachdem die Jungfische das Muttermaul verlassen, sollten sie mit Artemia-Nauplien gefüttert werden. In der Anfangszeit flüchten die Jungfische bei Gefahr immer wieder ins Maul der Mutter zurück.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Astatotilapia burtoni fight

Video auf youtube


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Literaturverweis

  1. Maruska, KP; Ung, US; Fernald, RD (18 May 2012). „The African Cichlid Fish Astatotilapia burtoni Uses Acoustic Communication for Reproduction: Sound Production, Hearing, and Behavioral Significance„.
  2. Clement, Tricia S.; Grens, Kerry E.; Fernald, Russell D. «Female affiliative preference depends on reproductive state in the African cichlid fish, Astatotilapia burtoni». Behavioral Ecology, 16, 1, 21-07-2004, pàg. 83–88. DOI: 10.1093/beheco/arh134. ISSN: 1045-2249
  3. Juntti, Scott (2016). „A Neural Basis for Control of Cichlid Female Reproductive Behavior by Prostaglandin F2α„. Current Biology. 26 (7): PMID 26996507.
  4. Butler, Julie M.; Maruska, Karen P. (2021). „Noise during mouthbrooding impairs maternal care behaviors and juvenile development and alters brain transcriptomes in the African cichlid fish Astatotilapia burtoni„. Genes, Brain and Behavior. 20 (3): e12692. doi:10.1111/gbb.12692. ISSN 1601-183X.

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