Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen für Hobbyisten
Artenprofil Trichogaster microlepis, Mondscheinfadenfisch:
Die gebräuchlichen Namen Mondlicht Gurami, Mondscheingurami oder Mondscheinfadenfisch beschreiben diesen friedlichen Labyrinthfisch recht gut. Der silberfarbene Körper mit seiner leicht grünlichen Tönung erinnert an den sanften Schein des Mondlichts. Wie alle Labyrinthfische hat Trichogaster microlepis ein spezielles Organ, das es ihm ermöglicht, atmosphärische Luft zu atmen.
Wissenscaftlicher Name: | Trichogaster microlepis |
Gebräuchlicher Name: | Mondscheinfadenfisch, Mondscheingurami |
Fischgröße: | 18 cm |
Temperatur: | 24° – 28°C |
Haltung: | mittel |
Aquariumgröße: | 300 Liter |
In Gewässern beheimatet, die über wenig Sauerstoff verfügen kann, dieser Fisch dort überleben, weil er durch sein Labyrinthorgan in der Lage ist Luft an der Wasseroberfläche zu schlucken. In einer ausreichend feuchten Umgebung kann er sogar bis zu mehreren Stunden außerhalb des Wassers überleben. Die konkave Neigung des Kopfes beim Mondscheinfadenfisch unterscheidet ihn von anderen Fadenfischarten.
Herkunft und Verbreitung
Der Mondscheinfadenfisch stammt aus den tropischen Gebieten von Vietnam, Thailand, Laos, Kambodscha und Myanmar. Der Mondschein Gurami bevorzugt träge, ruhige bis stehende oder langsam fließende Gewässer mit hoher Wasservegetation wie sie in Teichen, Sümpfen und Seen zu finden ist. Er ist auch in den Überschwemmungsgebieten des Mekong heimisch. Da er in verschiedenen Teilen der Welt in Gefangenschaft gezüchtet wurde, und aus den Zuchtanlagen entkommen konnte ist er inzwischen sowohl in Singapur als auch in Kolumbien zu einer invasiven Art geworden, die in diesen Ländern gut gedeiht. In Südostasien ist diese Art übrigens ein sehr beliebter Speisefisch. Die meisten Mondlicht Guramis in den Aquarien heimisch sind wurden in Gefangenschaft gezüchtet.
Aussehen
Der Mondscheingurami ist lang und flach mit einem konkav gebogenen Kopf. Seine Bauchflossen sind mit langen, berührungsempfindlichen Fäden versehen. Das Männchen hat rote Beckenflossen, während sie bei den Weibchen gelb bis farblos sind. Der Körper des Fischs ist mit kleinen, silbrigen Schuppen versehen, die mit zunehmenden Alter eine hübsche grünliche Schattierung entwickeln. Die Augen sind rot oder orange.
Vergesellschaftung
Der Mondlicht Gurami gehört zu den wenigsten aggressiven Arten seiner Gruppe. Voraussetzung für die Haltung in einem Gemeinschaftsbecken sind ausreichend Versteckmöglichkeiten aus Wurzelholz und ein sehr gut bepflanztes Becken. Zur Vergesellschaftung kommen andere Labyrinthfische und größere Arten wie Rotschwanzbuntbarsche, Corydoras und Skalare in Betracht. Auch die friedlichen Bärblinge oder Schmerlen sind eine gute Wahl.
Clownsbarben oder andere flossenkneifende Arten sollten vermieden werden denn die bis zu 20 cm langen Fäden des Mondlicht Guramis sind für diese Artgenossen sehr verlockend und werden von ihnen angeknabbert. Auch bei idealen Beckenbedingungen verhält sich der Mondlicht zurückhaltend und scheu. In Gemeinschaftsaquarien sollten sich daher nur nicht aggressive Arten aufhalten.
Geschlechtsunterschiede
Die Weibchen sind breiter als die Männchen und haben abgerundete After- und Rückenflossen. Die Männchen sind an ihrer orangefarbenen bis roten Färbung der Beckenflossen sowie an den langen Rückenflossen, die in einer Spitze enden gut zu erkennen. Die Beckenflossen der Weibchen sind farblos bis gelb, und ihre Rückenflossen sind etwas kürzer und runder. Während des Laichens verfärben sich die Bauchflossen der Männchen von einem orangen Farbton zu einem roten Farbton.
Mondscheinfadenfisch Ernährung und Fütterung
In seiner natürlichen Umgebung ernährt sich der Mondscheinfadenfisch vorwiegend von Weichtieren, Kleinkrebsen und Insekten. In Gefangenschaft frisst der Mondscheinfadenfisch Flockenfutter, Frostfutter und Lebendfutter. Eine gute Auswahl an Lebend- und Flockenfutter trägt zu einer optimalen Gesundheit bei. Wenn Sie ein Gemeinschaftsbecken mit anderen großen Fischen haben, achten Sie darauf, dass diese den Mondscheinfadenfisch nicht vom Futter verscheuchen. Der Mondscheinfadenfisch ist ein scheuer Fisch, der nicht um sein Futter kämpft, selbst wenn er sehr hungrig ist.
Lebensraum und Pflege des Mondscheinfadenfisch
Der Mondscheinfadenfisch baut die größten Schaumnester unter den Labyrinthfischen und er versteckt sich tagsüber gern im Pflanzendickicht. Um den natürlichen Lebensraum so wie möglich im Aquarium nachzuahmen ist eine stellenweise dichte Bepflanzung, auch mit Schwimmpflanzen ideal für diese Fische. Während der Laichzeit sind es vor allem die größeren Schwimmpflanzen wie die Wasserlinse oder die Muschelblume, die ihm hilfreich beim Nestbau sind. Feinfiedrige in die Höhe wachsende Wasserpflanzen sorgen für Versteckmöglichkeiten und sollten im Aquarium nicht fehlen.
Um den Lebensraum optimal zu gestalten, sollten auch genügend Schwimmbereiche vorhanden sein damit der Fisch besonders in der seinem Trieb nach Bewegung nachgehen kann. Der
Der Trichogaster microlepis ist recht anspruchslos was die Wasserbedingungen angeht, was ihn zu einem perfekten Anfängerfisch macht. Jedoch sollte das Wasser regelmäßig getestet werden und alle zwei Wochen sollte rund ein Drittel des Aquarienwassers gewechselt werden.
Zucht des Mondscheinfadenfisch
Der Mondscheinfadenfisch ist ein Eierleger, der wie die meisten Labyrinthfische ein Blasennest baut. Mit einem kleinen Unterschied: Der Mondscheinfadenfisch baut das größte Schaumnest unter den Labyrinthfisch. Das Schaumnest kann die beachtliche Größe von 25 cm im Durchmesser und 3 cm in der Tiefe erreichen. Die Zucht dieses Fisches ist sowohl einfach als auch interessant. Damit die Zucht gelingt ist es am besten, wenn dies in einem separaten Zuchtbecken erfolgt. Andernfalls werden die anderen Fische im Becken die Eier und die kleinen Jungfische als leckeren Snack betrachten.
Das ideale Zuchtbecken hat sehr weiches Wasser, das auf eine Tiefe von etwa 15 bis 20 cm abgesenkt wurde. Um das Ablaichen auszulösen, sollte der pH-Wert leicht sauer sein und die Temperatur sollte über einen Zeitraum von mehreren Tagen auf mindestens 27 Grad Celsius erhöht werden.
Um die Erfolgschancen zu erhöhen hat sich dunkler Kies und das hinzufügen von vielen Schwimmpflanzen als positiv erwiesen. Lassen Sie jedoch auch genug Platz an der Wasseroberfläche zum Luft holen. Die Strömung des Filters sollte in den unteren Beckenbereich gelenkt werden damit das Nest nicht zerstört wird. Füttern Sie das Zuchtpaar mit Lebendfutter, bevor Sie versuchen, es zu vermehren.
Der Laichvorgang beginnt mit dem Bau des Blasennests durch das Paar. Das Weibchen bringt Pflanzenteile während das Männchen Schaumblasen produziert. Nachdem das Nest fertiggestellt ist, beginnt das Männchen das Weibchen mit einem Balztanz zu umwerben. Wenn Sie das Glück haben und die Tiere dabei beobachten können, werden Sie ein faszinierendes Schauspiel erleben. Der Höhepunkt endet mit einer Umschlingung des Weibchens durch das Männchen. Dabei dreht das Männchen das Weibchen auf den Rücken und die Eiablage erfolgt. Während des Laichens können bis zu 2.000 Eier abgelegt werden, die das Männchen befruchtet, während sie zum Nest aufsteigen. In der Sicherheit des Blasennestes brüten die Eier zwei bis drei Tage lang, bevor sie schlüpfen.
Nach ca. 4 Tagen schlüpfen die Jungtiere. Sie müssen mehrmals täglich mit sehr kleiner Nahrung gefüttert werden. Die meisten Verluste bei der Aufzucht von Jungfischen sind auf einen Mangel an geeigneter Nahrung oder eine zu niedrige Wassertemperatur zurückzuführen. Als Futter eignet sich Lebendfutter wie Daphnien, Artemia und Rädertierchen. Aber auch sehr fein gehackter Salat, Bananenschalen und fein gemahlenes Flockenfutter können zur Fütterung der Jungfische gegeben werden.
Steckbrief Mondscheinfadenfisch
Klassifizierung: | Ordnung: Anabantiformes – Familie: Osphronemidae – Gattung:Trichogaster microlepis |
Gebräuchliche Namen: | Mondscheinfadenfisch, Mondscheingurami, Mondlicht Gurami, Silberfadenfisch |
Wissenschaftlicher Name | Trichogaster microlepis, Günther 1861 |
Synonyme | Osphromenus microlepis (Günther 1861), Trichogaster microlepis (Günther 1861), Trichopus parvipinnis (Günther 1861), Deschauenseeia chryseus (Fowler 1934) |
Fischgruppe | Labyrinthfische, Fadenfische |
Färbung | silbrig bis türkis-bläulich, Männchen mit roten Beckenflossen, beim Weibchen gelbe bis farblose |
Lebensraum/Herkunft | Thailand, Burma, Vietnam, Kambodscha, Laos |
Lebenserwartung | bis zu 10 Jahre |
Fischgröße | bis zu 18 cm |
Temperatur | 24° – 28 °C |
pH-Werte | 6,0 – 7,5 |
Gesamtwasserhärte | 2 bis 19° dGH |
Karbonathärte | 3°dH |
Aquariengröße | ab 300 l , ab 100 cm Kantenlänge |
Region im Becken | mittler und oberer Bereich |
Nahrung | Allesfresser, benötigt zusätzlich Frostfutter oder Lebendfutter |
Verhalten | friedlich, etwas scheu |
Anzahl Tiere | paarweise oder in kleinen Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Mittel |
Vergesellschaftung | Bärblinge, Schmerlen, Rotschwanzbuntbarsche, Corydoras und Skalare |
Titelbild | H. Zell |