Juli Panzerwels, Corydoras julii

Juli-Panzerwels (Corydoras julii)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Steckbrief Corydoras julii, Juli-Panzerwels

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aussehen Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Juli-Panzerwels, Julii Cory
Wissenschaftlicher Name:
Corydoras julii, Steindachner, 1906
Synonyme
Corydoras leopardus

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Südamerika: Die Art ist in Brasilien in kleinen Nebenflüssen, überschwemmten Waldgebieten und Bächen beheimatet.
Natürlicher Lebensraum
Corydoras julii ist in den küstennahen Flusssystemen südlich des Amazonasdeltas in den Bundesstaaten Piauí, Maranhão, Pará und Amapá in Brasiliens heimisch. Die Art ist in den Flüssen Guamá, Ararandeua, Peixe-Boi, Morcego, Parnaíba, Piriá, Caeté, Rio Jamari und Pindaré zu finden.
Geschlechtsunterschiede
Wie bei anderen Arten der Gattung Corydoras lassen sich die Geschlechtsunterschiede am besten durch eine Betrachtung von oben feststellen. Das Weibchen ist runder, breiter und größer als das Männchen, insbesondere wenn das Weibchen voller Eier ist.
Lebenserwartung
5 bis 7 Jahre

Aquariengröße
80 Liter, Länge 80 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
5 bis 6 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Friedlich, Gesellig
Schwarmgröße
Gruppe von 5 Tieren
Schwimmzone
unterer Bereich
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Diese Art nimmt die meisten Nahrungsmittel problemlos an und verzehrt praktisch alles, was auf den Boden fällt. Wie alle Bodenfresser, vor allem die kleineren, können diese Welse verhungern, wenn nicht genügend Futter auf dem Beckenboden vorhanden ist.

Um sicherzugehen, dass sie die richtige Nahrung erhalten, sollten Sie sinkendes Futter wie Pellets als Hauptnahrung verwenden. Lebendfutter wie Salinenkrebse, Daphnien und Blutwürmer sollten gegeben werden, um ihre Nahrung zu ergänzen. Da die Tiere nachtaktiv sind, sollten die Fütterungen idealerweise kurz vor dem Ausschalten der Beleuchtung erfolgen.

Auf keinen Fall sollte man von ihnen erwarten, dass sie sich von „Resten“ anderer Aquarienbewohner ernähren oder das Aquarium „reinigen“.


Wasserwerte

Die wichtigsten Werte für das Wasser

Wassertemperatur
20 bis 26 °C
pH-Wert
5.5 bis 7.5
Karbonathärte
0 bis 12 °dKH
Gesamthärte
3 bis 15 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Wie viele Mitglieder der Gattung Corydorae muss auch diese Art in einem Schwarm von mindestens fünf oder mehr Tieren gehalten werden.

Mögliche Aquarienpartner

Sie lassen sich gut mit anderen kleinen Welsen sowie mit kleinen friedlichen Fischen wie Salmler, Danios, Rasboras, Zwergbuntbarschen und anderen kleinen Gesellschaftsfischen vergesellschaften. Vermeiden Sie große oder aggressive Fische als Beckengefährten.


Aussehen

Wie bei vielen anderen Corydoras-Arten ist der Körper des Juli-Corydoras silbergrau. Ein dunkler Streifen verläuft entlang der Seitenlinie von den Kiemen bis zum Schwanz. Oberhalb und unterhalb dieser dunklen Linie ist er nicht gefleckt und dahinter befinden sich viele kleine dunkle Flecken unterschiedlicher Größe.

Auf dem Körper verbinden sich einige dieser Flecken zu kurzen Linien, aber am Kopf sind die Flecken deutlich voneinander getrennt, ein Merkmal, das diese Art von anderen unterscheidet.

Die Rückenflosse ist durchsichtig mit einem großen schwarzen Fleck auf der oberen Flosse, der sich nicht in den Körper hinein erstreckt. Die Schwanzflosse weist vertikale Reihen dunkelbrauner Flecken auf, die den Anschein einer Streifung erwecken. Auch die After-, Fett-, Brust- und Bauchflossen weisen diese Flecken auf, sie sind jedoch viel blasser als die Schwanzflosse.

Anstelle von Schuppen hat diese Art überlappende, harte Platten daher auch die Bezeichnung Panzerwels.


Juli-Panzerwelse sind anspruchslos und tolerieren eine Reihe von Wasserparametern. Das Wasser kann leicht sauer bis leicht alkalisch sein, mit weicher bis mittelharter Wasserhärte. Sie reagieren jedoch empfindlich auf schlecht gewartete Becken, insbesondere auf solche mit schmutzigem Bodengrund und einer sich verschlechternden Wasserchemie. Das Wasser muss gut gefiltert, mit Sauerstoff angereichert und regelmäßig gewechselt werden.

Idealerweise sollte der Bodengrund weich sein, da diese Fische den Boden nach Futterresten absuchen. Sand oder kleiner abgerundeter Kies sind geeignet. Treibholz und alles, was als Versteck dienen kann, wird empfohlen.

Pflanzen im Hintergrund und an den Seiten des Aquariums schaffen zusätzliche Versteckmöglichkeiten und helfen das Wasser sauber zu halten. Einige Schwimmpflanzen sind ideal da sie die Beleuchtung dämpfen, was diese Art bevorzugt.


Da die Elterntiere ihre Eier und Jungtiere verzehren ist es ratsam für die Aufzucht ein separates Zuchtbecken zu verwenden. Sobald die Elterntiere abgelaicht haben, sollten sie von den Eiern getrennt werden. Findet das Ablaichen in einem Aufzuchtbecken statt, können die erwachsenen Tiere zurück in das Hauptbecken gebracht werden, während die Eier im Aufzuchtbecken schlüpfen und wachsen.

Für das Aufzuchtbecken verwenden Sie sehr feinen, abgerundeten Kies oder Sand als Bodengrund. Alternativ können Sie auch komplett auf ein Substrat verzichten. Das Wasser sollte weich sein, einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6,5 bis 7,0 haben. Die Temperatur sollte bei etwa 24 Grad Celsius liegen. Eine sanfte Filterung ist wichtig so, dass kleine Fische nicht in den Filter gesaugt werden. Ein Schwammfilter eignet sich gut für die Aufzucht. Setzen Sie einen Laichmop oder feinblättrige Pflanzen wie Javamoos in das Becken.

Wenn Sie in ihrem Aquarium den Juli-Panzerwels zusammen mit dem Dreibinden-Panzerwels (Corydoras trilineatus) halten kann es zu Kreuzungen zwischen den beiden Arten kommen. Sofern dies nicht gewünscht ist, müssen die Arten separiert werden. Für die Zucht sollten Sie ein Verhältnis von mindestens zwei Männchen für jedes Weibchen einsetzen.

Um den Zuchterfolg zu maximieren ist es gut die Tiere auf die Zucht vorzubereiten. Konditionieren Sie die Zuchtgruppen mit Lebendfutter, wie Blutwürmer oder Daphnien. Verwenden Sie gefrorenes oder gefriergetrocknetes Futter, wenn kein Lebendfutter verfügbar ist.

Sobald der Bauch des Weibchens deutlich sichtbar mit Eiern angeschwollen ist, führen Sie einen 50-prozentigen Wasserwechsel mit sehr weichem Wasser durch, dass einige Grad kühler ist als das bereits im Becken befindliche Wasser. Dies simuliert die Regenzeit des natürlichen Lebensraums und wird dazu beitragen, das Ablaichen auszulösen.

Kommt es nicht zum Ablaichen, führen Sie den großen Wasserwechseln erneut durch bis es zum Ablaichen kommt. Auch eine stärkere Belüftung trägt dazu bei, das Ablaichen auszulösen.

Das Ablaichen beginnt mit einer erhöhten Aktivität der Fische, wobei die Männchen die Weibchen verfolgen. Sobald ein Weibchen ein Männchen akzeptiert, nehmen sie eine „T-Stellung“ ein, bei der das Weibchen mit dem Kopf gegen den mittleren Teil des Männchens gedrückt wird. Das Männchen umklammert die Barteln des Weibchens mit seinen Brustflossen, während das Weibchen mit seinen Beckenflossen bis zu vier Eier auffängt.

Sobald die Eier befruchtet sind, sucht sich das Weibchen eine geeignete Stelle und heftet die Eier an Pflanzen oder den Aquarienscheiben an. Dieser Vorgang wiederholt sich so oft bis zwischen 100 und 150 Eier gelegt wurden.

Es besteht immer die Gefahr einer Pilzinfektion für die abgelegten Eier. Fügen Sie dem Wasser einige Tropfen Methylenblau hinzu, so dass die Eier nicht durch Pilzbefall verloren gehen. Beobachten Sie die Eier und entfernen Sie alle Eier, die verpilzt sind, sonst breitet sich der Pilz aus und tötet alle Eier. Es können auch Neocaridina-Garnelen im Becken gehalten werden, da diese die verfaulten Eier fressen und die gesunden Eier in Ruhe lassen.

Innerhalb von drei bis fünf Tagen werden die Jungfische schlüpfen. Als Nahrung sollte ihnen frisch geschlüpfte Salinenkrebse, Mikrowürmer oder Rädertierchen verabreicht werden. Sehr feines Staubfutter ist ebenfalls eine Option, aber wie bei jedem Futter ist es wichtig, nicht gefressene Portionen sofort zu entfernen. Jede Verschlechterung der Wasserchemie kann für die Jungfische tödlich enden.

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Titelbild: Kai Schreiber

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