Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen für Hobbyisten
Artenprofil Epalzeorhynchos bicolor, Feuerschwanz:
Wissenschaftliche Namen: | Epalzeorhynchos bicolor |
Gebräuchlicher Name: | Feuerschwanz |
Fischgröße: | 15 – 25 cm |
Temperatur: | 20°C – 28°C |
Haltung: | Fortgeschritten |
Aquariumgröße: | 400 Liter |
Der Feuerschwanz Fisch, mit dem exakten Namen Feuerschwanz-Fransenlipper ist ein aktiver Süßwasserfisch der unterhaltsam zu beobachten ist. Mit seinen zwei Farben und dem roten Schwanz ist er in jedem Süßwasseraquarium ein echter Hingucker. Feuerschwänze mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Epalzeorhynchos bicolor sind zwar einfach zu pflegen, jedoch stellt ihre Aggressivität eine Herausforderung dar, deshalb sollten sie in Gruppen und nur in größeren Aquarien gehalten werden.
In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über den Feuerschwanz wissen müssen, einschließlich typischer Verhaltensweisen, Aquarienbedingungen, Ernährung, ideale Beckenpartner und vieles mehr.
Feuerschwanz Fakten & Überblick
Der Feuerschwanz (Epalzeorhynchos Bicolor), auch bekannt als Feuerschwanz-Fransenlipper, Feuerschwanz und Rotschwanz-Labeo ist ein kleiner Süßwasserfisch, der in Thailand heimisch ist.
Seine ursprüngliche Heimat in Thailand sind die klaren Gewässer und Überschwemmungsgebiete im Chao Playa Becken und dem MeNam Fluss. Aufgrund der übermäßigen Wilderei gilt der zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) gehörende Süßwasserfisch als vom Aussterben bedroht. Für das Aquarienhobby wird er jedoch gezüchtet und bleibt daher für Aquaristen weiterhin verfügbar.
Dieser Fisch mit seinem schwarzen Körper und seiner leuchtend roten gegabelten Schwanzflosse fällt sofort durch sein beeindruckendes Aussehen auf. Im Aquarium erreicht der Fisch eine Größe von 25 Zentimeter, wobei die meisten seiner Art im Aquarium nur 15 Zentimeter groß werden. Seine Lebenserwartung beträgt etwa 15 Jahre. Aufgrund seiner Größe und seinem territorialen Verhalten sollte er nur in großen Aquarien gehalten werden.
Typisches Verhalten
In ihrer Jungend sind die Feuerschwänze scheu und zurückhaltend und benötigen ausreichend Verstecke. Je älter die Fische jedoch werden umso territorialer werden sie und können gegenüber anderen Fischen, die in ihr Revier eindringen sehr aggressiv werden. Ihre Aggressivität drückt sich nicht durch die Belästigung von anderen Fischen aus, sie werden sie auch nicht beißen, jedoch werden sie jeden Eindringling bis zur Erschöpfung verfolgen und jagen.
Bei der Fütterung können Sie beobachten, dass sie andere Fische, die ihnen zu nahekommen schikanieren werden. In Becken ab 400 Liter und einer Kantenlänge von mindestens 200 cm ist es möglich mehrere Feuerschwänze zu halten. Dies ist auch die empfohlene Vorgehensweise da der Epalzeorhynchos bicolor in der Einzelhaltung größere Aggressivität entwickelt. In der Gruppe verteilen sich die Aggression auf Artgenossen.
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Erscheinungsbild
Der Epalzeorhynchos bicolor fällt in jedem Süßwasseraquarium durch seinen tiefschwarzen Körper, der von einem roten Gabelschwanz unterbrochen wird, sofort auf. Die Rückenflosse ähnelt einem Hai, weshalb er in anderen Ländern auch den Namen Rotschwanz-Hai erhalten hat.
Der Köper ist schlank und lang mit abgeflachten Seiten und einem leicht gebogenen Rücken. Am Kopf befinden sich zwei rote Augen und an seinem Maul sind deutlich zwei Paar Widerhaken zu erkennen. Feuerschwänze werden in großen Becken bis zu 25 Zentimeter groß, wobei die meisten eine Größe von 15 Zentimetern erreichen.
Ältere Tiere lassen sich im Geschlecht gut unterscheiden. Sobald das Weibchen herangereift ist und die Geschlechtsreife erreicht, hat sie ein dickeren und abgerundeten Bauch im Unterschied zum Männchen. Die weibchen sind in der Farbintensität etwas blasser als die Männchen. Wichtig ist zu wissen das die Farben verblassen, sobald die Tiere unter Stress geraten.
Der Feuerschwanz ähnelt dem Epalzeorhynchos frenatum in seiner Form und dem rot gefärbten Schwanz. Wobei der Epalzeorhynchos frenatum auch rote Flossen hat und im Unterschied zum Feuerschwanz einen weißen Körper hat. Zu beachten ist das diese beiden Arten nicht zusammengehalten werden sollten, auch wenn sie beide zur Familie der Karpfenfische gehören. Die beiden unterschiedlichen Arten werden sich bekämpfen, deshalb kommt ein Gemeinschaftsbecken für sie nicht in Frage.
Lebensraum und Aquarienanforderungen
Wie bereits erwähnt ist der Feuerschwanz-Fransenlipper in Thailands Süßwassergebieten heimisch. Während der Regenzeit lebt er überwiegend am Boden von Bächen und überschwemmten Waldgebieten. Typisch für ihn ist das er ein sehr aktiver Fisch ist, der durch übermäßige Wilderei und Landnutzung fast vollständig ausgerottet wurde. Er ist als vom Aussterben bedroht eingestuft. Ein florierender Aquarienhandel und seine Beliebtheit haben jedoch dazu geführt, dass es diese Art noch gibt.
Damit der Feuerschwanz im Aquarium gut gedeiht sollten Sie das Becken aufteilen damit er sein Revierverhalten ausleben kann und ängstlichere oder schwächliche Artgenossen Schutz finden können. Sorgen sie für ausreichend Höhlen, Pflanzen und Treibholz.
Optimale Wasserbedingungen sind:
- Temperatur: 22°C – 28°C
- pH-Wert: 6,8-7,5
- Wasserhärte: 5° – 15° dH
Feuerschwänze bevorzugen schnell fließende Gewässer, achten Sie bei der Einrichtung ihres Aquariums darauf einen Filter mit hoher Strömung auszuwählen. Um die natürliche Umgebung nachzuahmen, sollten sie als Substrat Aquarien-Kies und Kieselsteine verwenden. Da die Tiere gern auch mal springen sollten Sie ihr Aquarium mit einer Abdeckung versehen.
Ernährung
Der Feuerschwanz ist ein Allesfresser und ernährt sich in freier Wildbahn von Pflanzen, Krustentieren und kleinen Insekten. Sie sind auch als Aasfresser bekannt und fressen daher fast alles, was Sie ins Aquarium geben, einschließlich Flocken, Pellets, Lebend- und Frostfutter. Wie bei allen Fischen ist der Schlüssel für ein gutes Gedeihen der Tiere eine abwechslungsreiche Ernährung.
An Lebend- oder Frostfutter können Sie füttern:
An pflanzlicher Nahrung können Sie füttern:
- Gurke
- Erbsen
- Zucchini
- Obst
Beachten Sie, dass die Tiere mehr Gemüse und Pflanzen als Fleisch bekommen sollten.
Zucht
Die Zucht von Feuerschwänzen ist durchaus möglich, gestaltet sich jedoch etwas schwierig. In ihrer natürlichen Umgebung beeinflusst die Regenzeit und die damit verbundenen veränderten Wasserwerte die Voraussetzung zum Ablaichen. In der Gefangenschaft verabreichen die Züchter Hypophysenhormone was die Tiere stimuliert und das Laichen fördert.
Für die Zucht wird ein Becken von mindestens 500 Litern benötigt. Außerdem muss das Wasser eine starke Strömung zwischen 5000 und 8000 Liter/Stunde haben. Feuerschwänze legen bis zu 1000 Eier.
Empfohlene Wasserwerte für die Zucht:
- 1° dKH
- PH-Wert 7
- 28° C
Die Eiablage erfolgt bevorzugt in Höhlen. Die Larven schlüpfen nach zwei Tagen und bereits zwei Tage später beginnen die Jungtiere frei zu schwimmen. Während sich die Jungfische entwickeln, ändern sie ihre Farbe von Silber zu Silber/Braun und werden schließlich ganz schwarz. Nach 6 -10 Wochen erhalten die Jungtiere ihre rote Schwanzfärbung.
Vergesellschaftung
Der Feuerschwanz ist bekannt dafür das er sehr territorial ist und andere Fische bis zur Erschöpfung jagt, die in sein Revier eindringen oder er beim Fressen gestört wird.
Obwohl der Feuerschwanz nicht gerade der ideale Kandidat für ein Gemeinschaftsbecken ist, kann er trotzdem mit anderen Fischen zusammengehalten werden. Die Auswahl muss stimmen. Grundsätzlich passen Fische, die sich im oberen Beckenbereich aufhalten. Gute Beckenpartner sind:
Welse und Buntbarsche sollten vermieden werden. Ein Hobbyist hat uns berichtet das der Feuerschwanz einen 20 cm großen Welse bis zum Tod attackierte. Die Vergesellschaftung der Art mit anderen Fischen beinhaltet das Risiko des Verlustes anderer Beckenbewohner.
Steckbrief Feuerschwanz
Klassifizierung: | Ordnung: Cypriniformes – Familie: Cyprinidae – Gattung: Epalzeorhynchos, Bleeker 1855 |
Gebräuchliche Namen: | Feuerschwanz, Feuerschwanz-Fransenlipper, Rotschwanzhai |
Wissenschaftlicher Name | Epalzeorhynchos bicolor, Smith 1931 |
Synonyme | Labeo bicolor |
Färbung | samtschwarzer Körper, rote Schwanzflosse |
Lebensraum/Herkunft | Zentral- und Westthailand, Flüsse Mae Klong, Chao Phraya und Bangpakong. Gilt seit 1996 als ausgestorben |
Lebenserwartung | bis 15 Jahre |
Fischgröße | bis 25 cm |
Temperatur | 22° – 28°C |
pH-Werte | 6,8 – 7,5 |
Gesamtwasserhärte | 5 – 15 °dGH |
Karbonathärte | 1 – 10 °dKH |
Aquariengröße | ab 200 Liter, ab 120 cm Kantenlänge, empfohlen 400 Liter |
Region im Becken | unterer Bereich |
Nahrung | Allesfresser, benötigt zusätzlich Frostfutter und Lebendfutter |
Verhalten | stark territorial |
Anzahl Tiere | min. 5 Tiere |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschritten |
Zucht | schwierig |
Vergesellschaftung | Fische aus dem oberen Beckenbereich |
Titelbild | Centrilobular |
Verweise
- Smith, HM, 1931 – Proceedings of the United States National Museum 79(2873): 1-48
Beschreibungen neuer Gattungen und Arten von siamesischen Fischen. - Kulabtong, S., S. Suksri, C. Nonpayom und Y. Soonthornkit, 2014 – Biodiversity Journal 5(2): 371-373
Wiederentdeckung des vom Aussterben bedrohten Cyprinidenfisches Epalzeorhynchos bicolor (Smith, 1931) aus Westthailand (Cypriniformes: Cyprinidae). - Kottelat, M., 1998 – Ichthyological Exploration of Freshwaters 9(1): 1-128
Fishes of the Nam Theun and Xe Bangfai Basin , Laos, mit Diagnosen von 22 neuen Arten (Teleostei: Cyprinidae, Balitoridae, Cobitidae, Coiidae and Odontobutidae). - Kottelat, M., 2013 – The Raffles Bulletin of Zoology Supplement 27: 1-663
Die Fische der Binnengewässer Südostasiens: ein Katalog und eine Kernbibiographie der Fische, von denen bekannt ist, dass sie in Süßwasser, Mangroven und Flussmündungen vorkommen. - Rainboth, WJ, 1996 – FAO, Rom: 1-265
Fische des kambodschanischen Mekong. FAO-Feldleitfaden zur Identifizierung von Arten für Fischereizwecke. - Yang, J.-X. und R. Winterbottom, 1998 – Copeia 1998(1): 48-63
Phylogenie und Zoogeographie der Cyprinidengattung Epalzeorhynchos Bleeker (Cyprinidae: Ostariophysi). - Zhang, E. und M. Kottelat, 2006 – Zootaxa 1225: 21-30
Akrokolioplax, eine neue Gattung südostasiatischer Labeonine (Telesotei: Cyprinidae).