Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen für Hobbyisten
Artenprofil Trichogaster chuna, Honiggurami:
Wissenschaftlicher Name: | Trichogaster chuna |
Gebräuchlicher Name: | Honiggurami |
Fischgröße: | 4,5 cm |
Temperatur: | 24° – 28°C |
Haltung: | einfach |
Aquariumgröße: | 54 Liter |
Der Honiggurami auch Honigfadenfisch genannt gehört zu den kleinsten Fadenfischen. Der leuchtend gelbe ins golden gehende tropische Fisch ist pflegeleicht und kann auch in kleinen Aquarien ab 54 Liter gehalten werden. Wenn er sich wohl fühlt, entwickelt er atemberaubende Farben. Der friedliche etwas scheue Honiggurami lässt sich auch gut in einem Gesellschaftsbecken halten.
Erscheinungsbild
Wie der Name schon sagt, ist die vorherrschende Farbe, die Honigguramis entwickeln, ein wunderschöner honigfarbener Gelbton mit gelegentlichem Auftreten von feurigem Rot, dunklem Blau und Schwarz. Es existieren verschiedene Züchtungen mit mehreren Farbvarianten. Auffällig sind die Farbwechsel des Männchens in der Paarungszeit.
Für die Hobby-Aquaristik wurden eine Reihe von verschiedenen Farbvarianten gezüchtet. Dazu gehören die Zuchtarten roter, goldener und sunset (Sonnenuntergang) Honigguramis.
Herkunft
Ursprünglich ist der Honiggurami im Ganges in Nordindien, einschließlich seiner Auen und Deltas in Bangladesch, sowie des Brahmaputra-Systems in den Bundesstaaten Assam, Manipur, Meghalaya und Arunachal Pradesh beheimatet. Er wurde auch in Nepal gefunden.
Die im Aquarienhandel angebotenen Tiere stammen in der Regel aus Zuchtanlangen was die Verfügbarkeit dieser Art leicht macht. Aufgrund seiner friedlichen Natur und relativen Anpassungsfähigkeit in Bezug auf die Wasserchemie ist der Honiggurami ein guter Fisch auch für den Anfänger.
Verhalten und Vergesellschaftung von Honigguramis
Wie alle Fadenfische bewegt sich auch der Honiggurami langsam und gemächlich durch das Wasser. Größere, kräftigere Fische beeindrucken den Honiggurami und er lässt sich das Futter von ihnen wegnehmen. Darum sollte in einem Gemeinschaftsbecken darauf geachtet werden das die Beckengenossen kleiner und von friedlicher Natur sind. Eine gute Wahl für das Gesellschaftsbecken mit dem Honiggurami sind Schmerlen wie der Pangio oder auch Cypriniden wie der Perlhuhnbärbling, der Siamesische Algenfresser oder die Bitterlingsbarbe.
Sumatrabarben, territorial bildende Fische oder aggressive Fische sollten nicht mit dem Honiggurami vergesellschaftet werden.
Honigguramis interagieren untereinander und deshalb ist es am besten sie in kleinen Gruppen von 4 bis 6 Tieren zu halten, wenn das Aquarium groß genug ist. Innerhalb einer Gruppe wird sich eine Herarchie bilden und der Ranghöchste Fisch wird Rivalen während der Fütterungszeit verjagen. Dies gilt ebenso für den bevorzugten Platz des Ranghöchsten Fischs.
Geschlechtsunterschiede beim Honiggurami
Erwachsene Weibchen sind größer als die Männchen. Ihre Farbe ist ein bräunlicher Grundton mit einem brauen Mittelstreifen vom Auge bis zum Schwanz. Auch Männchen zeigen außerhalb der Paarungszeit einen ähnlichen Streifen. Ihre Grundfarbe ist jedoch gelb-orange und die Rücken- und Afterflossen haben gelbe Ränder. In der Paarungszeit verändert das Männchen sein Aussehen in dem die Afterflosse sowie Teile des Körpers und Kopfes dunkelblau bis schwarz werden.
Ernährung
In seiner natürlichen Umgebung bevorzugt der Trichogaster chuna kleine anfliegende Insekten. Um diese zu fangen hat der Fisch ein interessantes Jagdverhalten entwickelt. Sobald die Insekten auf herabhängenden Blättern ihre Position eingenommen haben bespuckt der Trichogaster chuna die Insekten mit Wassertropfen so das sie herunterfallen und nicht wegfliegen können.
Im Aquarium ist der Honigfadenfisch leicht zu pflegen. er ist bezüglich seines Futters nicht wählerisch und kann mit Trockenfutter wie Flockenfutter versorgt werden. Für eine ausgewogene Ernährung sollte er auch mit Lebend- oder Frostfutter versorgt werden, z.B. mit Daphnien, Artemia oder Mückenlarven. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung wird sich der Honigfadenfisch in seinen schönsten Farben präsentieren. Zu beachten ist das die Futterbrocken klein genug für das Maul des Honigfadenfisch sind.
Lebensraum
In seiner natürlichen Umgebung am Ganges in Nordindien, den Auen und Deltas in Bangladesch lebt der Honiggurami in träge fließenden Gewässern, Teichen, Gräben und überschwemmten Gebieten. Er hält sich gern in niedrigen Höhlen auf. Viele seiner Lebensräume unterliegen saisonalen Schwankungen was dazu führt das die Wasserchemie, Trübung und Wassermenge sehr unterschiedlich.
Im Aquarium sollte sein Lebensraum mit lebenden Pflanzen in dichten Gruppen aus hohen Stängelpflanzen oder anderen hochwachsenden Pflanzen ausgestattet sein. Das Licht sollte mit Hilfe von Schwimmpflanzen etwas gedämpft sein. Eine gute Wahl für die Umgebung sind auch Morkienwurzeln und Pflanzen wie Microsorum oder Taxiphyllum. Kleine Tontöpfe, getrocknetes Laubstreu aus Buchen-, Eichen- oder Seemandelbaumblätter sind ebenfalls eine gute Wahl für die Ausstattung.
Wenn sich das Laubstreu zersetzt, bilden sich Mikroorganismen die gut für die Fütterung von Jungfischen geeignet sind.
Das Becken sollte abgedeckt sein und zwischen Abdeckung und Wasseroberfläche sollte sich ein Abstand befinden da sich in dem Zwischenraum warme feuchte Luft zum Atmen bilden kann. Wie alle Labyrinthfische benötig auch der Honiggurami den Zugang zu warmer Luft. Die Abdeckung dient auch zum Schutz vor dem herausspringen, was diese Art manchmal macht.
Die Strömung im Becken sollte niedrig sein. dazu kann der Filterauslass nach unten gelenkt werden oder es wird ein Schwammfilter verwendet.
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Zucht
Wie die meisten Fadenfische ist auch der Honiggurami ein Blasennestbauer. Das Zuchtbecken sollte mit vielen Schwimmpflanzen und Stängelpflanzen ausgestattet sein, deren Blätter bis an die Oberfläche gelangen. Beachten Sie dabei jedoch das immer genügend Platz zum Luftschnappen vorhanden ist.
Im Zuchtbecken sollte die Filtration per Schwammfilter erfolgen, weil damit zum einen verhindert das die Jungtiere angesaugt werden und zum anderen kann die geringe Strömung das Blasennest nicht zerstören.
Damit sich das Labyrinthorgan der Jungtiere richtig entwickeln kann ist es wichtig das das Becken mit einer Abdeckung versehen ist um warme Luft für die Tiere zur Verfügung zu stellen. Kalte oder nicht ausreichend feuchte Luft schädigt das lebenswichtige Labyrinthorgan.
Um den Laichvorgang einzuleiten, sollte die Fische einige Tage zuvor mit Lebendfutter versorgt werden. Ob die Fische laichbereit sind ist beim Weibchen an der rundlicheren Form zu sehen und beim Männchen sind die Paarungsfarben deutlich hervorgetreten.
Der Laichprozess beginnt wie bei allen Labyrinthfischen mit dem Bau des Blasennestes durch das Männchen. Im Unterschied zu anderen Fadenfischen verwendet das Männchen jedoch kein Pflanzenmaterial für den Bau. In der Regel wird das Blasennest stattdessen unter einem großen Blatt angelegt.
Sobald das Nest fertiggestellt ist, beginnt das Männchen mit der Balz. Wenn das Weibchen dem Werben zustimmt, kann man beobachten wie sich die Fische mit ihren Fäden berühren. Nach einer längeren Balz findet das Ablaichen direkt unter dem Blasennest statt. Den Höhepunkt bildet das Umschlingen des Weibchens durch das Männchen. Dies ist der Zeitpunkt an dem das Weibchen die Eier frei gibt und die Besamung durch das Männchen erfolgt.
Anschließend sammelt das Männchen die Eier ein und bringt sie zum Blasennest. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrfach. Nach Abschluss der Ablaichens verjagt das Männchen das Weibchen und sollte ab diesem Zeitpunkt am besten aus dem Becken entfernt werden.
Das Männchen kümmert sich zwei bis drei Tage um das Nest und sollte nach dem Schlüpfen auch aus dem Becken entfernt werden. Nach dem Schlüpfen brauchen die Jungtiere noch zwischen 2 bis 4 Tage bis sie freischwimmen.
in der ersten Woche sollten die jungen Fische mit Infusorien ernährt werden. Danach sollten sie groß genug sein, um Salzgarnelennauplien oder Mikrowürmer aufzunehmen. Beim Wasserwechsel ist Vorsicht geboten, da die Jungen sehr empfindlich auf Veränderungen der Wasserchemie und der Temperatur reagieren.
Steckbrief Honiggurami
Klassifizierung: | Ordnung: Perciformes – Familie: Osphronemidae – Gattung: Trichogaster |
Gebräuchliche Namen: | Honiggurami, Honigfadenfisch |
Wissenschaftlicher Name | Trichogaster chuna |
Synonyme | Trichopodus chuna Hamilton, 1822; Colisa chuna (Hamilton, 1822); Trichopodus sota Hamilton, 1822; Colisa Sota (Hamilton, 1822) |
Fischgruppe | Labyrinthfische, Fadenfische |
Färbung | bräunlich gelb, honigfarbend |
Lebensraum/Herkunft | Nordosten Indiens, Bangladesch |
Lebenserwartung | bis zu 2,5 Jahre |
Fischgröße | bis zu 4,5 cm |
Temperatur | 24° – 28 °C |
pH-Werte | 6,0 – 7,5 |
Gesamtwasserhärte | 10 – 20 °dGH |
Karbonathärte | |
Aquariengröße | ab 54 l, größer ist besser. Kantenlänge ab 60 cm |
Region im Becken | vorwiegend im mittleren und oberen Bereich |
Nahrung | Allesfresser, benötigt zusätzlich Frostfutter oder Lebendfutter |
Verhalten | friedlich |
Anzahl Tiere | paarweise oder in Gruppen 4-6 Tiere bei 100 cm Kantenlänge |
Schwierigkeitsgrad | einfach |
Vergesellschaftung | mit friedlichen, kleinen Fischarten |
Titelbild | Vincent Lim Show Chen |