Villavicencio-Zwergbuntbarsch, Apistogramma macmasteri

Villavicencio-Zwergbuntbarsch (Apistogramma macmasteri)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Der farbenfrohe kolumbianische Apistogramma macmasteri Zwergbuntbarsch, der wegen seines Fundortes auch Villavicencio-Zwergbuntbarsch genannt wird, ist ein guter Fisch für ein dicht bepflanztes Aquarium mit Höhlen, Ästen und Wurzeln. Im Gemeinschaftsbecken kann die Art mit kleinen Fischen zusammengehalten werden. Damit sich die Art wohl fühlt wird ein 100 cm langes Aquarium benötigt.

Steckbrief Apistogramma macmasteri, Villavicencio-Zwergbuntbarsch

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Villavicencio-Zwergbuntbarsch
Wissenschaftlicher Name:
Apistogramma macmasteri, Kullander, 1979

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Südamerika: Endemisch ist der Apistogramma macmasteri in Kolumbien in den Einzugsgebieten des Río Guaytiquía und des Río Metica, sowie im Río-Meta-Feuchtgebiet.
Natürlicher Lebensraum

Der natürliche Lebensraum von Apistogramma macmasteri sind sehr langsam fließende Gewässer, wo sich die Art in der dichten Ufervegetation aufhält. Häufig sind die Gewässer von Bäumen und dichten Blattdächern überdeckt, so dass nur wenig Licht an die Wasseroberfläche dringt.

Das Substrat ist sandig mit einer dicken Schicht aus Laub versehen, das sich im Wasser zersetzt und dabei Huminstoffe freigibt. Die Gewässer sind weich und sauer. Der Typusfundort ist der Rio Meta, nahe der Stadt Villavicencio.

Geschlechtsunterschiede
Die männlichen Villavicencio-Zwergbuntbarsche sind größer, farbintensiver und haben längere Flossen als die Weibchen.
Lebenserwartung
3 bis 5 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
100 Liter, Länge 80 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
6 bis 8 cm
Nachzucht
Substratlaicher, Höhlenbrüter
Soziales Verhalten
Friedlich, Territorial
Schwarmgröße
Paarweise oder Harem (1 Männchen, 2 Weibchen)
Schwimmzone
Mittlere und untere Zone
Ernährung: Fleischfresser (Carnivor)

Der Villavicencio-Zwergbuntbarsch ist ein Fleischfresser der sich in der freien Natur von benthischen wirbellosen Tieren wie Krebstieren, Mückenlarven, Schnecken, Würmer und ähnlichem ernährt.

Im Aquarium sollte dieser Zwergbuntbarsch primär mit Lebend- und Frostfutter wie Artemia, Daphnien, Mückenlarven, Würmern und anderen kleinen Krebstieren gefüttert werden. In der Regel werden die Fische auch lernen Trockenfutter zu akzeptieren.


Wasserwerte

Die wichtigsten Werte für das Wasser

Wassertemperatur
24 bis 30 °C
pH-Wert
5.0 bis 6.5
Karbonathärte
1 bis 3 °dKH
Gesamthärte
1 bis 5 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Für die Vergesellschaftung von Villavicencio-Zwergbuntbarschen sollten, die etwas weniger scheuen in Gefangenschaft gezüchteten Exemplare gewählt werden. Wildfänge werden am besten in einem Artenbecken gehalten.

Der von Natur aus scheue und zurückhaltende Villavicencio-Zwergbuntbarsch fühlt sich in der Gemeinschaft von Zitterfischen wie kleinen Salmlern und anderen kleinen Fischen mit gleichen Wasserbedingungen sicherer.

Der Villavicencio-Zwergbuntbarsch wird am besten als Harem bestehend aus 1 Männchen und 2 bis 3 Weibchen gehalten, wobei die Weibchen revierbildend sind und eine Fläche von etwa 20 cm für sich beanspruchen. Die Männchen werden während der Brutzeit territorial mit einer Fläche von etwa 40 cm um den Nistplatz herum.

 

 

Mögliche Aquarienpartner

Axelrodia riesei, Paracheirodon simulans


Für einen Apistogramma macmasteri Harem mit 3 Exemplaren sollte das Aquarium eine Mindestlänge von 80 cm haben. Das Becken sollte gut strukturiert sein und über ausreichend Höhlen und Deckungen verfügen.

Aquariensubstrat: Um den natürlichen Lebensraum nachzubilden sollte das Substrat aus dunklem feinen Sand bestehen.

Aquariendekoration: Einige umgedrehte Blumentöpfe, Kunststoffrohre, Wurzeln, Äste und ähnliches Material dient zur Erstellung von Höhlen und Spalten die die Art zur Paarung und als Rückzugsort benötigt.

Eine Schicht getrockneter Blätter von der Buche, Eiche oder dem Seemandelbaum auf dem Substrat imitiert die natürliche Umgebung des Apistogramma macmasteri. Die Blätter können im Becken verbleiben und dienen Infusorien zur Vermehrung.

Aquarienbeleuchtung: Die Beleuchtung sollte schwach ausfallen oder alternativ wird das Licht mit Schwimmpflanzen gedämpft.

Aquarienfiltration: Eine sanfte Filterströmung ist ausreichend. Ein mit aquariensicherem Torf gefüllter Netzbeutel im Filter erzeugt weiches saures Wasser wie es die Art benötigt.

Aquarienpflanzen: Pflanzenarten wie Microsorum, Taxiphyllum, Cryptocoryne und Anubias gedeihen auch bei schwacher Beleuchtung und helfen dabei einen dicht bepflanzten Lebensraum zu erstellen, wie es die Art bevorzugt.


Apistogramma macmasteri ist ein Substratlaicher unter idealen Bedingungen bis zu 120 Eier in Höhlen oder dichter Vegetation ablegt. Dabei erfolgt die Eiablage entweder unter einem großen Blatt oder an der Decke einer Höhle, weshalb ausreichend Höhlen und Vegetation im Zuchtbecken vorhanden sein müssen.

Als Nistplätze eignen sich umgestülpte Blumentöpfe oder Kokosnussschalen, die seitlich mit einem schmalen Spalt von etwa 8 cm versehen werden, wo nur das Weibchen durchpasst.

Damit Apistogramma macmasteri in Laichstimmung kommt muss das Wasser einen pH-Wert und Gesamthärte-Wert von unter 6 haben. Damit sich die Fischbrut gut entwickeln kann muss das Wasser weich und sauer sein.

Nachdem das Männchen sein Sperma über die Eier verteilt hat, übernimmt das Weibchen für etwa 3 Wochen die Brutpflege und Aufzucht der Jungfische, während das Männchen das Revier um den Nistplatz gegen Eindringlinge verteidigt.

In kleineren Aquarien muss das Männchen möglicherweise entfernt werden, da es extrem aggressiv werden kann.

Die Fischlarven schlüpfen innerhalb von 2 bis 3 Tagen und verzehren bis etwa zum 5 Tag ihren Dottersack bevor sie frei im Becken zu schwimmen beginnen. Die Jungfische sind dann groß genug um sofort mit Artemia-Nauplien, Cyclops, Rädertierchen und Wasserflöhen gefüttert zu werden.

Wie bei anderen Apistogramma Arten kann das Laichen im Paar oder im Harem erfolgen. Bei mehreren Weibchen ist auf eine ausreichende Struktur des Beckens zu achten.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: Cupr78up
Apistogramma MacMasteri Brutpflege Revierbildung und -verteidigung im Amazonas Biotop Light Aquarium

Video auf youtube


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Literaturverweis

  1. Kullander, S.O., 2003. Cichlidae (Cichlids). p. 605-654. In R.E. Reis, S.O. Kullander and C.J. Ferraris, Jr. (eds.) Checklist of the Freshwater Fishes of South and Central America. Porto Alegre: EDIPUCRS, Brasil.

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