Gestreifte Saugbarbe, Garra cambodgiensis

Gestreifte Saugbarbe (Garra cambodgiensis)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Steckbrief Garra cambodgiensis, Gestreifte Saugbarbe

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Gestreifte Saugbarbe, Längsband-Saugbarbe, falscher siamesischer Algenfresser
Wissenschaftlicher Name:
Garra cambodgiensis, Tirant 1883
Synonyme
Cirrhina cambodgiensis, Tirant 1884; Garra taeniata, Smith 1931; Garra spinosa, Fowler 1934; Garra taeniatops, Fowler 1935; Garra parvifilum, Fowler 1939;

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Asien: Die Art ist im Mekong in Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam, sowie in den Einzugsgebieten des Chao Phraya und Mae Klong in Zentralthailand und kleineren Flusssystemen auf der thailändischen Halbinsel und im Norden Malaysias heimisch.
Natürlicher Lebensraum
Das Biotop liegt in schnell fließenden Abschnitten von Oberläufen und Nebenflüssen. Die Gewässer sind klar und sauerstoffgesättigt, häufig mit starker Sonneneinstrahlung wodurch reichhaltige Biofilme auf allen Oberflächen im Wasser wachsen. Während der Regenzeit können einige der Gewässer trübe werden, weil Schwebstoffe durch die erhöhte Fließgeschwindigkeit aufgewirbelt werden.
Geschlechtsunterschiede
Die Weibchen haben deutlich sichtbar dickere Körper. Beide Geschlechter entwickeln Tuberkel an Kopf und Maul, wobei sie bei den Männchen stärker ausgeprägt sind.
Lebenserwartung
bis 10 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
200 Liter, Länge 120 cm
Pflege
Anfänger
Fischgröße
12 bis 15 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Friedlich, Aggressiv
Schwarmgröße
Gruppenhaltung (ab 4 Tieren)
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Garra cambodgiensis ist ein Allesfresser, der auch Algen abweidet. Neben Trockenfutter, frischem Obst und Gemüse frisst er auch gern lebende oder gefrorene Chironomidenlarven, Tubifex, Artemia und ähnliches. Ernähren Sie ihn mit qualitativ hochwertigen, sinkenden Trockenprodukten, von denen zumindest einige einen bedeutenden Anteil an pflanzlichen Stoffen beinhalten.

Frisches Obst und Gemüse wie Gurke, Melone, blanchierter Spinat oder Zucchini können gelegentlich angeboten werden.


Wassertemperatur
20 bis 27 °C
pH-Wert
6 bis 7.5
Karbonathärte
bis 5 °dKH
Gesamthärte
1 bis 15 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Gestreifte Saugbarben sind recht friedlich und lassen sich gut mit ausgewählten Fischen, die in asiatischen Flüssen beheimatet sind, vergesellschaften.

Wie viele Barben verhält sich auch die Saugbarbe eher aggressiv seinen Artgenossen gegenüber, obwohl die Art in lockeren Gruppen zusammenlebt. Es ist wichtig diesen Fisch in einer kleinen Gruppe von mindestens 4 Exemplaren zu halten, da er bei Einzelhaltung gegenüber anderen Fischen mit ähnlicher Körperform aggressiv wird.

Wird G. cambodgiensis in der Gruppe gehalten entwickelt sich eine Hackordnung zwischen den Fischen, während andere Fische eher in Ruhe gelassen werden.

Wenn Sie diesen Fisch halten, werden Sie hierarchische Auseinandersetzungen beobachten können bei denen sich die Körperfärbung ändert.


Sehr sauberes Wasser und ein hoher Sauerstoffgehalt sind die wichtigsten Voraussetzungen zur erfolgreichen Haltung der Gestreiften Saugbarbe im Aquarium.

Bei der Einrichtung sollte ein fließender Bach oder Fluss als Vorlage dienen mit einem Substrat aus unterschiedlich großen Steinen, Sand und Kies und einigen kleinen Felsgesteinen. Wurzeln und Äste aus Treibholz sorgen für Verstecke und Weideflächen auf denen Biofilme abgeweidet werden können. Einige Wasserpflanzen wie beispielsweise Anubias, Bolbitis oder Microsorum können am Treibholz befestigt werden.

Eine Filterung mit guter Strömung und Luftausströmsteine können für eine hohe Sauerstoffsättigung und sauberes Wasser sorgen. Damit sich ausreichend Biofilm entwickeln kann, sollte eine helle Beleuchtung eingesetzt werden.

Da diese Art empfindlich auf unstabile Wasserwerte reagiert und einen Biofilm als Nahrungsquelle benötigt sollte sie nur in ein vollständig eingefahrenes Aquarium gesetzt werden.

Aquarienabdeckung: Eine dicht schließende Abdeckung ist erforderlich, da der Fisch dazu neigt an der Aquarienscheibe hochzuklettern.


Zucht: Gestreifte Saugbarbe

Vermehrung in Aquarien

Berichten von einigen Hobby-Aquarianern zufolge ist das Ablaichen von Garra cambodgiensis im Aquarium bereits gelungen. Jedoch wurden die Eier in allen Fällen aufgefressen so das ein erfolgreicher Zuchtbericht fehlt.

Forscher auf Suche danach die Art in Südthailand zu erhalten, konnten die Art erfolgreich künstlich vermehren und sind davon überzeugt das die Populationen, die dem Aussterben aufgrund verschiedener umweltbedingter und anthropogener Gründe unterliegen entgegnen können.

Bei einer Wassertemperatur von 25 – 27 °C sollten die Jungtiere nach 14 bis 16 Stunden schlüpfen.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: Jmatz tại
Garra cambodgiensis (wild) bij Aquarium Speciaalzaak Utaka

Video auf youtube


Bemerkungen

G. cambodgiensis wird häufig mit der Siamesischen Rüsselbarbe (Crossocheilus oblongus) verwechselt. Im Unterschied zur Rüsselbarbe endet das Längsband bei dieser Art nicht am Ansatz der Schwanzflosse und sie hat mehr Barteln.


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

Garra: bedeutet  „Sandbaggern“

cambodgiensis: für den Fundort Kambodscha


Literaturverweis

  1. Fahmida Wazed Tina & Supaporn Sutin, Nakhon Si Thammarat Rajabhat University
    Embryonic development of a mountainous fish species Garra cambodgiensis (Tirant, 1883) in southern Thailand
    February 2020, Journal of Animal Behaviour and Biometeorology 8(2):88-94
  2. Tirant, G., 1884 – Bulletin de la Société des Etudes Indochinoises 1: 167-173
    Note sur quelques espèces de poissons des montagnes de Samrong-Tong (Cambodge).
  3. Kottelat, M., 2013 – Raffles Bulletin of Zoology Supplement 27: 1-663
    The fishes of the inland waters of southeast Asia: a catalogue and core bibiography of the fishes known to occur in freshwaters, mangroves and estuaries.
  4. Kullander, S. and F. Fang, 2004 – Ichthyological Exploration of Freshwaters 15(3): 257-278
    Seven new species of Garra (Cyprinidae: Cyprininae) from the Rakhine Yoma, southern Myanmar.
  5. Pornsopin, P, G. Unsrisong, S. Kantiyawong, A. Müller-Belecke and G. Hörstgen-Schwark, 2004 – Book of Abstracts, ISBN 3-86004-182-7: 399
    Induced Spawning and Early Development of Stonelapping Minnow, Garra cambodgiensis (Tirant, 1883).
  6. Rainboth, W. J., 1996 – FAO, Rome: 1-265
    Fishes of the Cambodian Mekong. FAO Species Identification Field Guide for Fishery Purposes.

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