Häufig soll ein kleiner Fischschwarm zum Blickfang im Aquarium werden, welches nur eine begrenzte Größe mitbringt. Wer einen Überbesatz vermeiden will, muss deswegen gut planen. Einige rechnen einen cm Fischlänge zu einem Liter Wasser um. Eine bessere Rechnung kalkuliert pro Fisch die Literzahl:
- ein Fisch bis 2 cm braucht 1,5 Liter
- ein Fisch bis 5 cm braucht 6 Liter
- ein Fisch bis 10 cm braucht 16 Liter
- Fische über 10 cm werden zu 3,5 Liter pro cm umgerechnet
Der Kupfersalmler wird maximal 5 cm lang und fühlt sich im Schwarm ab 10 bis 15 Artgenossen wohl. Das wären also 60 bis 90 Liter. Eine Haltung ab 60 cm Kantenlänge mit 54 Litern wird empfohlen. Wegen der Wasserbelastung wären dann aber keine Mitbewohner mehr möglich. Also eine Kantenlänge von wenigstens 80 cm wählen? 100 cm wäre sogar noch besser. Viele Salmler bleiben in der mittleren Wasserschicht und vertragen sich gut mit am Boden suchenden Panzerwelsen. Diese wollen aber auch im kleinen Schwarm leben.
Salmler sind also sehr gute Schwarmfische für das Aquarium. Es gibt sie als Roter von Rio, Roter Neon, Blauer Neon, Grüner Neon, Blutsalmler, Rautenflecksalmler, Neonsalmler, Punktierte Kopfsteher und weitere Salmler.
Salmler – viele Arten mit einigen Unterschieden
Die in der Aquaristik typischen Salmler sind häufig nahe miteinander verwandt, es gibt dennoch kleine bis große Unterschiede. Einige Arten wollen einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert, andere verkraften bis 8 pH. Dann sind einige Arten wie der Rautenflecksalmler bei der Temperatur von 18 bis 28 °C genügsamer als andere wie der Rote von Rio mit 22 bis 24 °C.
Für immer mehr Aquarianer ist noch ein anderer Faktor entscheidend: Demnach ist der Rote Neon schwer zu vermehren und stammt selbst heute noch überwiegend aus Wildfängen. Dem gegenüber ist der Rote von Rio leicht zu vermehren, weswegen Käufer davon ausgehen können, Nachzuchten zu erhalten.
Einige Salmler sind harmonischer und lassen sich problemlos mit anderen Friedfischen vergesellschaften. Andere sind etwas hektischer oder empfindlicher, hier sollten es Friedfische anderer Wasserzonen in ähnlicher Größe sein. Diese Details sind immer dem jeweiligen Salmler-Artenporträt zu entnehmen.
Häufige Bedürfnisse der Salmler
Für viele Salmler ist ein dunkler Bodengrund die richtige Wahl. Diese Schwarmfische mögen es nicht zu grell und freuen sich über ein paar Schwimmpflanzen. Sie brauchen außerdem eine Stelle mit dichtem Bewuchs im Aquarium. Zur anderen Seite muss es jedoch einen großen Schwimmbereich geben.
Beim Futter soll es für die meisten Arten neben der pflanzlichen Kost auch tierische Proteine geben. Die Grundlage kann ein passendes Trockenfutter aus dem Fachhandel darstellen, welches durch Lebendfutter zu ergänzen ist. Einige Arten wünschen zudem etwas Grünfutter wie Salat oder Tiefkühlspinat. Andere freuen sich hingegen über Frostfutter.
So, wie es in der Aquaristik üblich ist, soll die Fütterung so knapp bemessen sein, dass möglichst wenig Reste zurückbleiben. Diese belasten die Wasserqualität, weswegen neben dem Heizstab auch ein passend dimensionierter Aquarienfilter seine Arbeit verrichten soll.
Gemischter Besatz – nicht nur andere Salmler
Diese Salmler-Arten lassen sich gut miteinander vergesellschaften: Der Roter Neon und Zitronensalmler bilden gemeinsame Schwärme und vertragen sich mit den unter der Wasseroberfläche verweilenden Beilbauchsalmlern. Diese eignen sich auch für eine Kombination mit Blutsalmlern und vielen anderen. Der Grüne Neon bevorzugt als Schwarmfisch die unteren Wasserzonen und lässt sich deswegen sehr gut mit anderen Salmlern der mittleren oder oberen Wasserzonen kombinieren.
Für die obere Wasserzone ist nicht zwingend ein Bewohner notwendig, wenn die mittlere bereits gut gefüllt ist. Wenn die untere Wasserzone noch frei ist, eignet sich ein kleiner Schwarm Panzerwelse. Für diese darf der Bodengrund keine scharfen Kanten aufweisen und soll sich gut durchwühlen lassen.
Viele Salmler fühlen sich auch mit Südamerikanischen Zwergbuntbarschen oder Harnischwelsen wohl. Letztere werden teils über 50 cm lang sowie auch bei diesen beiden Fischgruppen darauf zu achten ist, ob die gewählte Art mehrere Artgenossen benötigt und andere Arten duldet.
Ein gemischter Besatz mit Zwerggarnelen wird nur gelingen, wenn die bepflanzte Stelle im Aquarium groß und dicht genug ist. Das auch nur mit genug Platz, um einander auszuweichen. Je kleiner die Salmler oder je größer die Zwerggarnelen, umso wahrscheinlicher gelingt es. Auch Harnischwelse und Panzerwelse werden Garnelen schonen. Südamerikanischen Zwergbuntbarsche stellen Garnelen hingegen in ähnlicher Weise wie viele Salmler nach.
Schwarmfische im Aquarium – besser eine Nummer größer
Selbst kleine und genügsame Zierfische sind laut deutschem Tierschutz erst in Beckengrößen ab 54 Litern zu halten. Die Fische benötigen nicht nur diese räumliche Größe, sondern auch eine proportionale Litergröße zur eigenen Körpergröße. Mit einem einzigen Schwarmfisch sind diese 54 Liter Aquarien also schon ausgelastet oder überbelegt. Wer die Möglichkeit hat, soll etwas größer planen und das so, dass rechnerisch noch Luft im Becken bleibt.
Außerdem muss das Aquarium zuerst gut eingefahren und bepflanzt sein sowie die Wasserwerte stimmen müssen. Dann soll immer eine Fischart nach der anderen einziehen, damit es nicht zu hektisch wird. Wer all das beachtet, wird in seinem Aquarium am Salmler-Schwarm viel Freude haben.
Titelbild: Juan R. Lascorz