Tequila-Kärpfling, Zoogoneticus tequila

Tequila-Kärpfling (Zoogoneticus tequila)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Steckbrief Zoogoneticus tequila, Tequila-Kärpfling

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aussehen Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Tequila-Kärpfling, Tequila Splitfin
Wissenschaftlicher Name:
Zoogoneticus tequila, Webb & Miller, 1998
Synonyme
Zoogoneticus sp. Lambert, 1990

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Mittelamerika: Mexiko, im Bundesstaat Jalisco im Fluss Teuchitlán der sich im Einzugsgebietes des Río Ameca befindet.
Natürlicher Lebensraum
Der Lebensraum sind klare, saubere Süßwasserquellen, Teiche und flache Lagune mit sandigen Substrat, Felsen und Pflanzen.
Geschlechtsunterschiede
Der Geschlechtsdimorphismus ist deutlich sichtbar. Die Männchen besitzen wie andere Lebendgebärende ein Gonopodium. Die Weibchen haben eine olivgrüne Körperfärbung und sind in der Regel größer als die Männchen, vor allem, wenn sie Jungfische tragen.
Lebenserwartung
bis 5 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
80 Liter, Länge 90 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
3 bis 4.8 cm
Nachzucht
Lebendgebärend
Soziales Verhalten
Friedlich, Territorial
Schwarmgröße
Gruppenhaltung (ab 8 Tieren)
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Konische Zähne und ein kurzer Darm lassen auf eine fleischfressende Art schließen. In Kombination mit der Maulform ist diese Art definitiv ein Raubtier.  In freier Wildbahn ernährt sich die Art hauptsächlich von kleinen oder mittelgroßen wirbellosen Tieren wie Blutwürmern oder Insektenlarven, daher ist die Fütterung im Aquarium mit ähnlichem Futter wie Wasserflöhen, Mysiden, Copepoden und anderem Futter aus tierischen Quellen für diesen Raubfisch am besten. Für die allgemeine Pflege wird eine gute Qualität von Flocken, Granulat und Tabletten empfohlen.

 

 


Wassertemperatur
17 bis 27 °C
pH-Wert
6.8 bis 7.6
Karbonathärte
1 bis 10 °dKH
Gesamthärte
8 bis 20 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Die männlichen Individuen tragen täglich ihre Kämpfe aus, wobei es dabei zu keinem Schaden kommt. Damit sich die Aggressionen besser verteilen sollte Zoogoneticus tequila in einer Gruppe von mindestens 8 Exemplaren, besser 10 bis 12, gehalten werden. Ein Verhältnis von 2 bis 3 Weibchen pro Männchen sorgt dafür das die Weibchen nicht ständig von den Männchen bedrängt werden.

Innerhalb einer großen Gruppe werden sich die Männchen in ihren schönsten Farben zeigen, da sie ständig um die Weibchen buhlen. Bei der Vergesellschaftung mit dem Hochlandkärpfling sollte eine sorgfältige Auswahl vorgenommen werden. Vermeiden Sie deutlich kleinere oder langflossige Fische, da diese die von den Tequila-Kärpflingen attackiert werden. Auch die Vergesellschaftung mit am Boden lebenden Fischen wie Corydoras oder Grundeln sollte vermieden werden. Eine gute Wahl zur Vergesellschaftung sind Schwertträger oder andere Lebendgebärende.

Mögliche Aquarienpartner

Gymnocorymbus ternetzi


Aussehen

Die Grundfarbe des männlichen Tequila-Kärpflings ist ein tiefes Blauschwarz. Die blauschwarzen Rücken- und Afterflossen sind verlängert und die Bauchflosse ist ebenfalls blauschwarz gefärbt, während die Brustflossen durchscheinend bis gelblich sind. Die Rücken- und Afterflosse haben einen weißlichen Saum. Je nach Lichteinfall reflektieren die Schuppen eine türkise, saphirblaue oder smaragdgrüne Färbung. Besonders auffällig ist die orangerote Halbmondzeichnung der Schwanzflosse.


Die empfohlene Beckengröße für den Tequila-Kärpfling liegt bei mindestens 80 Litern, größere Becken sind besser. Eine dichte Vegetation kombiniert mit vielen Wurzeln und Gehölzen und Freiraumflächen für die Männchen zum Durchsetzen und Kämpfen sind sinnvoll. Die Strömung sollte mäßig sein und das Wasser einen hohen Sauerstoffgehalt aufweisen.

Wie die meisten Goodeiden, benötigt auch der Zoogoneticus tequila eine hohe Wasserqualität und erfordert wöchentliche größere Wasserwechsel von 60 bis 80%. Bei unzureichender Wasserqualität in Kombination mit konstanten Temperaturen über 24 °C neigen die Fische dazu anfällig für Krankheiten zu werden und haben eine geringere Lebenserwartung.

In ihrer natürlichen Umgebung besteht die Vegetation aus Sumpfzypressen, Schilf, Saatkrähen, Elodea und Seerosen.


Wie bei anderen Lebendgebärenden findet auch bei dieser Art eine innere Befruchtung statt. Das Ablaichen erfolgt bei über 21 Grad Celsius und die Trächtigkeit kann bis zu 50 Tage dauern. Damit der Tequila-Kärpfling stark und gesund bleibt, sollte er im Winter regelmäßige Brutpausen von 2 bis 3 Monaten einlegen. Bei Temperaturen unter 20 °C und über 25 °C hört der Fisch auf sich zu vermehren.

Für die besten Zuchterfolge sollte der pH-Wert knapp über dem neutralen Wert gehalten werden, mit einer mäßigen Härte, obwohl auch leicht saures Wasser toleriert wird. Die Wasserhärte ist von untergeordneter Bedeutung. Diese Art laicht sowohl bei weichem als auch bei hartem Wasser.

Um das Laich zu stimulieren, sollten die Tiere mit ausreichend Lebend- oder Frostfutter konditioniert werden. Auch ein leichter Temperaturwechsel zwischen Tag (21 °C) und Nacht (18 °C) scheint die Laichbereitschaft zu fördern.

Je nach Alter und Größe des Weibchens kann die Anzahl der Jungtiere zwischen 5 und 30 liegen. Die Jungfische können sofort mit Cyclops und Artemia-Nauplien versorgt werden. Innerhalb von 5 Monaten erreichen die Jungfische die Geschlechtsreife.

Das Zuchtbecken sollte über eine ausreichende Anzahl an feinfiedrigen Pflanzen und Verstecken für die Jungfische verfügen da die Eltern und ggf. andere Fische den Jungfischen nachstellen und diese fressen. Alternativ empfiehlt es sich die Jungfische zu separieren.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Goodeid Colony Update: Zoogoneticus tequila "Rio Teuchitlan" - Rare Livebearering Fish!!!

Video auf youtube


Bemerkungen

Zoogoneticus tequila galt bereits als ausgestorben, als einige Studenten zusammen mit privaten Fischhaltern, dem Chester Zoo, einem Dutzend Organisationen aus Europa, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten den Fisch wieder in seinen Fluss eingeführt haben.

Er war aus den örtlichen Gewässern verschwunden, wahrscheinlich aufgrund von Verschmutzung, menschlichen Aktivitäten und der Einführung nicht heimischer Arten. Dank der Initiative der Naturschützer leben inzwischen wieder einige tausend der Exemplare in freier Wildbahn im Fluss Teuchitlan. Von den Einheimischen wird die Art wegen ihres orangefarbenen Schwanzes „Gallito“ oder „kleiner Hahn“ genannt.


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Familie
Gattung

Etymologie

Zoogoneticus: Das griechische Wort zoon bedeutet „kleines Tier“ und das lateinische Wort genesis „Entstehung“, wahrscheinlich als Hinweis auf die lebendgebärende Natur der Art.

Tequila: In Anlehnung an den Vulkan Volcán de Tequila, der sich in Sichtweite des ersten Fundorts befindet


Literaturverweis

  1. Webb, SA & RR Miller. 1998. Zoogoneticus tequila, ein neuer Goodeid-Fisch (Cyprinodontiformes) aus der Ameca-Drainage von Mexiko, und eine Neudiagnose der Gattung. Gelegentliche Papiere Mus. Zool. Univ. Mich., 725 (23. Februar): 5, Abb. 1.
  2. Lambert, D. 1990. The Crescent Zoe (a new Goodeid Livebearer from Mexico). aquarist and Pondkeeper 12/1990: 26-27.
  3. Loiselle, P. (1991). Spawning the Crescent Zoe, a new Goodeid from Western Mexico. The reporter, North jersey Aquarium Society 11/91:3-4.