Perlhuhnbarsch, Altolamprologus calvus

Perlhuhnbarsch (Altolamprologus calvus)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Der Perlhuhnbarsch ist ein typischer Bewohner des Tanganjikasees in Afrika. Mit seinem schmalen Körper gelingt es dem ostafrikanischen Raubfisch in kleine Spalten einzudringen um Eier, Jungfische und kleine Fische zu erbeuten. Altolamprologus calvus gehört zu den friedlichen Buntbarschen und lässt sich auch im Gesellschaftsbecken halten. Seine Körpergröße erfordert ein Aquarium ab 1 m Länge, wobei die Einrichtung einem Tanganjikasee-Biotop entsprechen sollte.

Steckbrief Altolamprologus calvus, Perlhuhnbarsch

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aussehen Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Perlhuhnbarsch, Perlhuhn-Nanderbarsch
Wissenschaftlicher Name:
Altolamprologus calvus, Poll 1978

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Afrika: Beheimatet ist die Art im südlichen Teil des Tanganjikasees.
Natürlicher Lebensraum
Der bis zu 25 Meter tiefe Lebensraum sind felsige Gebiete an den Ufern und Inseln des Sees.
Geschlechtsunterschiede
Männliche Perlhuhnbarsche sind größer und haben längere Flossen als die Weibchen.
Lebenserwartung
8 bis 10 Jahre

Aquariengröße
200 Liter, Länge 100 cm
Pflege
Fortgeschritten
Fischgröße
12 bis 14 cm
Nachzucht
Höhlenbrüter
Soziales Verhalten
Friedlich, Territorial
Schwarmgröße
Einzeln, Paar
Schwimmzone
untere Zone
Ernährung: Fleischfresser (Carnivor)

Der Perlhuhnbarsch ist ein Fleischfresser, der kein getrocknetes Futter annimmt. In freier Wildbahn ernährt er sich von Insektenlarven, wirbellosen Tieren und kleinen Fischen.

Im Aquarium frisst er lebendende und gefrorene Lebensmittel wie Garnelen und Kleinkrebse und andere fleischhaltige Nahrung.


Wassertemperatur
22 bis 26 °C
pH-Wert
7.5 bis 9.0
Karbonathärte
3 bis 15 °dKH
Gesamthärte
9 bis 20 °dGH

Der Perlhuhnbarsch reagiert empfindlich auf Veränderungen in der Wasserchemie. Wichtig sind stabile Werte, plötzliche Änderungen der Wasserparameter oder der Temperatur sollten vermieden werden.


Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Obwohl Altolamprologus calvus von Natur aus territorial und ein Raubfisch ist, der alles frisst, was in sein Maul passt, lässt er sich mit größeren Tanganjika-Cichliden vergesellschaften.

Er kann eine gute Ergänzung für eine Tanganjikagemeinschaft sein, wobei zu berücksichtigen ist das kräftige Mbuna-Arten zu einem sehr scheuen Verhalten führen.

Altolamprologus calvus kann entweder als Paar oder als Kolonie in einem entsprechend großen Becken gehalten werden.

Mögliche Aquarienpartner

Julidochromis, Neolamprologus, Cyprichromis und Tanganjikawelse (Synodontis)


Aussehen

Die Körperform des Perlhuhnbarschs weist gegenüber Beute und Räubern Vorteile aus. Der schlanke, scheinbar zusammengepresste Körper ist nicht nur schwierig von vorne zu erkennen, er hat auch dicke gepanzerte Schuppen mit gezackten Kanten die bei potenzielle Angreifern echten Schaden anrichten.

Im Tanganjikasee sind mehrere Farbformen von A. calvus beheimatet, wobei die schwarzen, weißen und gelben Varianten besonders beliebt bei Aquarianern sind. Bei einer gemeinsamen Haltung werden sich die Farbformen vermischen.

A. calvus hat einen einzigen Verwandten, den A. compressiceps der ein anderes Maulprofil und keinen schuppenlosen Bereich auf dem Kopf hat.


Aquarium-Einrichtung

Ausstattung für ein artgerechtes Aquarium

Altolamprologus calvus benötigt ein Aquarium mit einer Mindestlänge von 100 cm. Damit er sich natürlich verhält und gut gedeiht sollte er in einem Tanganjikasee-Biotop gehalten werden in dem viele Stein- und Felsaufbauten sowie Höhlen mit schmalen Felsspalten vorhanden sind. Die Höhleneingänge sollten gerade breit und hoch genug sein das ein Weibchen hineinschlüpfen kann.

Das Substrat sollte dunkel und die Beleuchtung gedämpft sein. In einer dunkleren Umgebung wird der Fisch öfter zu sehen sein.


Zucht: Perlhuhnbarsch

Vermehrung in Aquarien

Die Schwierigkeit bei der Zucht des Altolamprologus calvus besteht darin das sich ein passendes Pärchen bildet. Je nach der Fische kann die Paarbildung bis zu zwei Jahre dauern. Die Haltung einer Gruppe von Jungtieren ermöglicht eine natürliche Paarbildung.

Damit die Zucht erfolgreich ist sollte das Zuchtbecken dem natürlichen Lebensraum im Tanganjikasee ähneln. Mit Steinhaufen, Blumentöpfen oder Muscheln werden Höhlen und Spalten gebildet. Das Wasser sollte hart und alkalisch sein, mit einem pH-Wert von 8,0 bis 8,5 und einer Temperatur von 25 bis 26 °C. Die Fische sollten eine abwechslungsreiche Ernährung mit Lebend- und Frostfutter erhalten.

Sobald das Weibchen laichbereit ist sucht es eine Höhle, in die nur sie hineinpasst. Das Männchen legt sein Sperma am Eingang der Höhle ab und gemeinsam mit dem Weibchen fächeln sie mit den Flossen das Sperma zu den Eiern die sich auf dem Substrat der Höhle befinden.

In den nächsten 2 Tagen pflegt das Weibchen bis zu 200 Eier, während das Männchen den Eingang der Höhle und den Territorium davor bewacht. Sobald die Fischlarven geschlüpft sind benötigen sie 8 bis 10 Tage bevor sie frei im Becken zu schwimmen beginnen.

Dies ist der Zeitpunkt an dem das Männchen aus dem Becken entfernt werden sollte damit es die Jungfische nicht frisst. In der Regel kann das Weibchen im Becken bleiben da es die Jungtiere nicht frisst.

Die Jungfische sind vom ersten Tag an groß genug um mit Artemia-Nauplien und Mikrowürmern gefüttert zu werden.

Die Jungfische des Perlhuhnbarschs entwickeln sich langsam und sollten kontinuierlich beobachtet werden, weil größere Jungfische die kleineren wahrscheinlich auffressen.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: 5snake5
Black Calvus (Altolamprologus calvus)

Video auf youtube


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

calvus: Lateinisch für kahl, weil die Art einen schuppenlosen Bereich auf dem Kopf hat


Literaturverweis

Konings, A., 1998. Tanganyika cichlids in their natural habitat. Cichlid Press. 272 p. DOI/ISBN 0-9668255-0-0


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