Einer der häufigsten Fehler den Fischhalter machen ist die Überfütterung. Eine zu hohe Futtermenge kann zu einer Vielzahl an Problemen wie ein verstopfter Filter oder die Erhöhung von Giftstoffen im Aquarium führen. Auf den Fischfutter- Verpackungen befinden sich deutliche Warnungen vor den Gefahren einer Überfütterung.
In ihrem natürlichen Lebensraum suchen Fische nach Nahrung, wenn sie hungrig sind. Sie fressen, allerdings auch wenn sie nicht hungrig sind, aber Nahrung finden. Wenn viel Futter zur Verfügung steht, fressen sie mehrmals am Tag. Ist das Nahrungsangebot jedoch nicht ausreichend dann können Fische problemlos über mehrere Tage ohne Futter auskommen, ohne dabei gesundheitlichen Schaden zu nehmen.
Deshalb werden Fische auch als opportunistische Fresser bezeichnet, denn sie fressen, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Wenn ihnen Futter angeboten wird, verschlingen sie es, auch obwohl sie keine Nahrung benötigen. Bedenken Sie dies wenn sie das nächste Mal im glauben sind das ihre Aquarienfische hungrig sind, weil sie um Futter betteln. Fische lernen wer sie füttert und nutzen die Gelegenheit, um gefüttert zu werden, unabhängig davon, ob sie Hunger haben oder nicht.
Wie oft
Wie häufig ihre Fische gefüttert werden müssen, hängt von der Fischart, ab die Sie halten. Grundsätzlich kommen Fische mit ein bis zwei Fütterungen am Tag sehr gut zurecht. Das liegt daran das Fische zwischen 16 und 24 Stunden Zeit benötigen, um die Nahrung vollständig zu verdauen. Was auch darauf schließen lässt das eine Fütterung am Tag absolut ausreichend ist. Die Fütterungszeit gehört zu den schönsten Momenten der Fischhaltung, alle Fische kommen aus ihren Verstecken und häufig gibt es einen Ansturm und Getümmel rund um das Futter. Dies ist für manche Fischhalter ein Grund ihre Fische zweimal leicht am Tag zu füttern. Egal ob Sie einmal oder zweimal am Tag füttern, es kommt immer darauf an die Nahrungsmenge gering zu halten, wobei der Zeitpunkt der Fütterung keine Rolle spielt. Eine Ausnahme bilden nachtaktive Arten wie einige Welse. Nachtaktive Fische sollten kurz bevor das Aquarienlicht ausgeschaltet wird, gefüttert werden.
Wie so häufig bei Regeln gibt es auch zur einmaligen Fütterung pro Tag Ausnahmen. Vegetarischer Fresser (Pflanzenfresser) verfügen über kleinere Mägen, weshalb sie häufiger fressen müssen. In der Natur weiden sie den ganzen Tag lang an verfügbaren Pflanzen. Diese Arten sollten mehrere kleine Fütterungen pro Tag erhalten oder mit lebenden Pflanzen versorgt werden, an denen sie ständig weiden können. Auch frisch geschlüpfte Jungfische und noch nicht ausgewachsene Jungfische benötigen häufigere Fütterungen mit Jungfischfutter. In der Regel sind drei oder vier Fütterungen pro Tag für Jungfische erforderlich.
Wie viel
Eine der aquatischen Faustregel ist die Fütterungsmenge so gering zu halten das die Fische das gesamte Futter innerhalb von 5 bis 10 Minuten vollständig aufgefressen haben. Grundsätzlich sollten Sie besser zu wenig als zu viel füttern. Im Zweifelsfall können sie jederzeit noch weitere kleine Fütterungen vornehmen. Wird zu viel gefüttert, produziert das nicht gefressene Futter Abfallstoffe, die für die Fische schädlich sein können. Zu viel gegebenes Futter sollten Sie immer mit einem Siphon oder einem Netz aus dem Becken entfernen. Verrottendes Futter auf dem Boden, ist das ein deutliches Zeichen für eine Überfütterung. Dies kann zu einem ansteigen des Ammoniakgehalts und letztlich zu einer Ammoniakvergiftung führen, was ernste gesundheitliche Schäden für alle Aquarienbewohner hat. Überfütterte Fische können fettleibig und aufgebläht werden.
Ein Problem bei der Lagerung von Lebensmitteln ist das bei langer und/oder falscher Lagerung Vitamine und Nährstoffe verloren gehen. Darum ist es immer gut das Futter kühl, dunkel und trocken zu lagern, so bleiben die wertvollen Nährstoffe und Vitamine länger erhalten. Kaufen Sie am besten immer nur kleine Mengen, etwa einen Monatsvorrat, um zu verhindern, dass das Futter seinen Nährwert verliert, bevor es für die Fütterung Ihrer Fische aufgebraucht ist.
BEDENKEN SIE!
Wenn die Futtermenge für die Fische zu hoch ist, kann dies zu Problemen führen. Es entstehen übermäßige Verdauungsabfälle und Futterreste, die das Wasser verschmutzen was zu erhöhten Ammoniak-, Nitrit- und Nitratwerten führt, den sauerstoffgehalt und den pH-Wert sinken lässt. Wenn Sie bei einem Wassertest feststellen das Sie hohe Nitratwerte im Becken haben, liegt dies mit sehr Wahrscheinlichkeit daran, dass sie ihre Fische überfüttern. Übermäßiges Futter kann den Filter verstopfen, was dazu führt das das Wasser giftig wird.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass nicht nur die Futtermenge, sondern auch die Art des Futters wichtig ist. Informieren Sie sich über ihre Fischarten, um herauszufinden, welche Art von Futter für die Fische, die Sie halten, geeignet ist. Manche Fischfutter sind artspezifisch während andere auf Süß- oder Salzwasserfische optimiert sind. Welches Futter Sie auch wählen, achten Sie darauf, dass die Ernährung ausgewogen ist und ihre Fische alle Vitamine, Proteine und Mineralien erhalten damit sie gut gedeihen und ein langes Fischleben haben. Kleine Mengen nahrhaften Futters sind viel besser für Ihre Fische als große Mengen billigen Futters.
Titelbild: Endlesswatts
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