Siamesische Saugschmerle, Gyrinocheilus aymonieri

Siamesische Saugschmerle (Gyrinocheilus aymonieri)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Für die Haltung der Siamesischen Saugschmerle wird ein großes Aquarium benötigt. Am besten wird sie in einem Artenaquarium gehalten, obwohl sie sich bei sorgfältiger Auswahl auch mit anderen Fischen vergesellschaften lässt.

Steckbrief Gyrinocheilus aymonieri, Siamesische Saugschmerle

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Siamesische Saugschmerle
Wissenschaftlicher Name:
Gyrinocheilus aymonieri, Tirant 1883
Synonyme
Psilorhynchus aymonieri, Tirant 1883; Gyrinocheilus kaznakovi, Berg 1906; Gyrinocheilus monchadskii, Krasyukova & Gusev 1987

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Asien: Beheimatet ist diese Art in Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam, in den Flussgebieten von Mae Klong, Chao Phraya, Mekong und Dong Nai.
Natürlicher Lebensraum
Die von G. aymonieri belegten Biotope bestehen aus fließenden Bächen und Nebenflüssen mit Substraten aus Felsbrocken, Kies und Sand, durchsetzt mit Ästen und Baumwurzeln.
Lebenserwartung
bis 10 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
400 Liter, Länge 200 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
20 bis 28 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Territorial, Aggressiv
Schwarmgröße
Einzelhaltung, max. 2
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Die Siamesische Saugschmerle ist ein Aufwuchsfresser die mit ihrem unterständigen Saugmaul die Nahrung abraspelt. Sie ernährt sich in der freien Natur von Algen, kleinen Krebstieren, Insektenlarven einschließlich Aas toter Fische.

Im Aquarium kann die Schmerle mit lebenden und gefrorenen Futtermittel wie Blutwürmer, Daphnien und Artemia sowie Trockenflocken, Granulat und Pflanzenmaterial ernährt werden.

Eine gern angenommene vegetarische Kost sind geschälte Erbsen, Gurken, Salatblätter, blanchierte Zucchini, Spinat und Obst.


Wassertemperatur
22 bis 32 °C
pH-Wert
6 bis 8
Karbonathärte
3 bis 20 °dKH
Gesamthärte
5 bis 21 °dGH

Gyrinocheilus aymonieri akzeptiert einen Temperaturbereich von 16 ° – 32 °C. Die optimale Temperatur liegt zwischen 22 – 26 °C. Extreme Werte sollten nur von kurzer Dauer sein.


Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Kleine Individuen neigen dazu, sich zu verstecken, während die Art mit zunehmendem Alter immer territorialer und ein hohes Maß an Aggression gegenüber ähnlich aussehenden Fischen zeigt.

Wenn die Gruppe aus sechs Exemplaren oder mehr besteht, werden verringern sich die innerartliche Aggressionen und es entwickelt sich eine eindeutige Hackordnung, wodurch die schwächeren Tiere weniger häufig attackiert werden. Für die Haltung ist jedoch ein sehr großes und gut strukturiertes Aquarium notwendig.

Sobald sich die Art im Becken eingelebt hat, steigt sie oft in den mittleren Bereich der Wassersäule auf und wird sich Plätze in der Strömung suchen, wo sie sich an der Oberfläche festsaugen kann oder den Biofilm abweidet.

 

Mögliche Aquarienpartner

Obwohl diese Art häufig als Gemeinschaftsfisch für das Aquarium angeboten wird ist sie nicht der ideale Partner für ein Gemeinschaftsbecken. Die Beckenpartner müssen aufgrund des Verhaltens der Siamesischen Saugschmerle sehr sorgfältig ausgewählt werden.

Für die obere Zone der Wassersäle eignen sich robuste, aktive Cypriniden oder Salmler. Idealerweise sollte die Siamesische Saugschmerle der letzte Neuzugang im Becken sein, um zu vermeiden, dass sie den gesamten Raum für sich beansprucht.

Bodenbewohnende Fische wie Buntbarsche und die meisten Welse sollten zur Vergesellschaftung vermieden werden, da sie sehr wahrscheinlich angegriffen werden können. Die Siamesische Saugschmerle kann sich sogar an die Flanken größerer Beckengenossen heften, um sich von deren Körperschleim zu ernähren.


Für eine artgerechte Einrichtung empfiehlt es sich die natürlichen Bedingungen des heimischen Biotops wie fließendes Wasser, Steine, Kies, Baumwurzeln und direktes Sonnenlicht zu berücksichtigen.

Die Siamesische Saugschmerle verträgt keine Ansammlung von organischen Abfällen und fühlt sich am wohlsten, wenn das Wasser einen hohen Sauerstoffgehalt hat und die Strömung stark ist.

Aquarienfilter: Für eine gute Strömung und Filtration kann ein Außenfilter verwendet werden. Luftausströmsteine sorgen für zusätzlichen Sauerstoff.

Aquarienbeleuchtung: Für eine ausreichende Entwicklung von Biofilm im Becken ist eine helle Beleuchtung von Vorteil.

Dekoration: Steine und Wurzeln müssen gut befestigt sein, da sich die Saugschmerle darunter eingräbt. Stellen sie sicher, dass ihre Steinaufbauten sicher vor Einsturz sind. Bieten Sie eine ausreichende Anzahl an Flächen, auf denen sich Biofilme bilden kann und sich die Schmerle auch festsaugen kann.

Schaffen Sie ausreichend Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten damit sich die Fische auch aus dem Weg schwimmen können.

Substrat: Am besten aus Steinen unterschiedlicher Größe, Kies und einigen größeren flachen Steinen.

Aquarienpflanzen: Wasserpflanzen der Gattungen Microsorum, Bolbitis oder Anubias können an den Aufbauten und Wurzeln oder Ästen befestigt werden.


Zucht: Siamesische Saugschmerle

Vermehrung in Aquarien

Es gibt nur wenige Berichte über eine erfolgreiche Zucht von Gyrinocheilus aymonieri in heimischen Aquarien und die sind durch Zufall entstanden und nicht durch eine gezielte Zucht. Die im Handel erhältlichen Exemplare werden mit Hilfe von Hormonen gezüchtet.

Bei den durch Zufall erzielten Zuchterfolgen war das Becken sehr dicht mit C. Demersum und über einen längeren Zeitraum erfolgten keine Wasserwechsel bei guten Wasserwerten. Die Wassertemperatur betrug 25°C, mit starker Umwälzung des Wassers.

Da G. aymonieri saisonalen Wanderungen unterliegt, bei denen der Fisch in tieferen, trüberen Gewässern zu finden ist und auch vorübergehend überschwemmte Zonen bewohnt liegt die Vermutung nahe das dies die richtigen Voraussetzungen zur Zucht sind.

 

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Titelbild: Garthhh
Siamese algeneter (Gyrinocheilus aymonieri) Thailand

Video auf youtube


Bemerkungen

Die Siamesische Saugschmerle ist auch häufig unter den Namen „indischer“ oder „chinesischer“ Algenfresser im Zierfischhandel zu finden, obwohl sie dort nicht beheimatet ist.


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

Gyrinocheilus: Altgriechisch γυρῖνος (gyrinos), für „Kaulquappe“, und χείλος (cheílos), für „Lippe“, wegen der auffälligen Maul.

aymonieri: nach dem französischen Archäologen und Entdecker Étienne François Aymonier (1844-1929), der die Typenreihe sammelte.


Literaturverweis

  1. Tirant, G., 1883 – Bulletin de la Société des Études Indo-chinoises. Saigon: 167-173
    Note sur quelques espèces de poissons des montagnes de Samrong-Tong (Cambodge).
  2. Arai, R., A. Suzuki and Y. Akai, 1988 – Japanese Journal of Ichthyology 34(4): 515-517
    The karyotype and DNA value of a Cypriniform algae eater, Gyrinocheilus aymonieri.
  3. Kottelat, M., 2013 – The Raffles Bulletin of Zoology Supplement 27: 1-663
    The fishes of the inland waters of southeast Asia: a catalogue and core bibiography of the fishes known to occur in freshwaters, mangroves and estuaries.
  4. Rainboth, W. J., 1996 – FAO, Rome: 1-265
    Fishes of the Cambodian Mekong. FAO Species Identification Field Guide for Fishery Purposes.