Java-Kampffisch, Betta picta

Java-Kampffisch (Betta picta)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Java-Kampffische stammen von den indonesischen Inseln Sumatra und Java, sowie der Insel Singapur vor Malaysia. Der maulbrütende Süßwasserfisch aus der Gattung Betta gehört zu den am einfachsten zu züchtenden Fischen, ist pflegeleicht und farbenfroh, was ihn auch für den Neuling in der Süßwasser-Aquaristik zur Option macht.

Steckbrief Betta picta, Java-Kampffisch

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Java-Kampffisch, java fighting fish, Spotted Betta
Wissenschaftlicher Name:
Betta picta, Valenciennes in Cuvier & Valenciennes 1846
Synonyme
Panchax pictum, Valenciennes in Cuvier & Valenciennes 1846; Betta trifasciata, Bleeker 1849;

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Asien: Sumatra, Java und Singapur. Betta picta leben im Allgemeinen in langsamer fließenden Strömen als andere Maulbrüter. Es gibt einige Berichte, nach denen sie auch in Bergbächen in 1500 Meter Höhe in Java vorkommen.
Natürlicher Lebensraum
Das Habitat von Java-Kampffischen sind klare fließende Bergbäche, Straßengräben, künstlich angelegte Gewässer und stille Tümpel wo die Fische sich an den ruhigen Randzonen aufhalten. Das Substrat ist häufig mit Steinen und Laubstreu bedeckt.
Geschlechtsunterschiede
Die Männchen sind farbenprächtiger als die Weibchen und haben einen sehr auffälligen Streifen entlang der Unterseite der Afterflosse. Das Männchen hat einen größeren Kopf mit einer Wangentasche, der Kopf des Weibchens ist deutlich kleiner und spitzer.
Lebenserwartung
2 bis 3 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
54 Liter, Länge 60 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
4 bis 5 cm
Nachzucht
Maulbrüter
Soziales Verhalten
Friedlich, Aggressiv
Schwarmgröße
Paarweise Haltung
Schwimmzone
Alle Bereiche
Ernährung: Fleischfresser (Carnivor)

In seiner natürlichen Umgebung ernährt sich der Betta picta von wirbellosen Wasser- und Landtieren.

Während wildgefangene Java-Kampffische in der ersten Zeit sehr wählerisch bezüglich ihrer Nahrung sein können und nur Lebendfutter wie Blutwürmer, Salinenkrebse und Daphnien annehmen, können in Gefangenschaft nachgezüchtete Exemplare sofort mit Trockenfutter wie Flocken und Pellets gefüttert werden.

Die Hauptnahrung sollte jedoch aus Lebend- oder Frostfutter bestehen. Das fördert ihre Färbung und ist gut für ihre Kondition. Bieten Sie ihnen besser zwei kleine Mahlzeiten pro Tag an als eine große Mahlzeit.


Wasserwerte

Die wichtigsten Werte für das Wasser
Wassertemperatur
22 bis 28 °C
pH-Wert
5.5 bis 7.5
Karbonathärte
bis 10 °dKH
Gesamthärte
5 bis 20 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Betta picta sind scheue Fische, die sich verstecken, wenn sie von anderen Fischen bedroht werden oder sich nicht wohl fühlen, was dazu führt, dass sie unter Stress geraten.

Am besten wird die Art in kleinen Gruppen oder paarweise in einem Artenaquarium gehalten. Sie kann aber auch mit friedlichen Arten, die für dieselben Wasserparameter geeignet sind, vergesellschaftet werden da sie im Unterschied zu den meisten Betta-Arten aus der Familie der Osphronemidae nicht allzu aggressiv sind.

Die Weibchen sind rauflustiger als die Männchen, daher sollte man nicht mehr als ein Weibchen pro Männchen ins Becken setzen.

Viele Schmerlen-Arten und friedliche Fische wie Rasboras und Panzerwelse sind zur Vergesellschaftung geeignet.


Aquarium-Einrichtung

Ausstattung für ein artgerechtes Aquarium

Für ein bis zwei Paare ist ein gut strukturiertes Becken mit Sichtunterbrechungen und einer Länge von 60 cm ausreichend. Jedes Männchen beansprucht etwa 30 x 30 cm Platz für sich um sein Revier zu bilden. Sorgen Sie für Verstecke mit Wurzeln, Ästen, Röhren, Steinen oder Pflanzen und halten Sie das Licht gedämpft. Die ideale Wassertemperatur liegt bei kühleren Werten zwischen 20 bis 22,5 °C.

Aquarienbeleuchtung: Eine gedämpfte Beleuchtung wird bevorzugt, so dass einige Schwimmpflanzen helfen können, die Beleuchtung zu streuen.

Wasserchemie: Betta picta bevorzugen saures, weiches Wasser, mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7,0, wobei die Zugabe von Schwarzwasserextrakt zur Gerbstoffversorgung helfen kann. Der Temperaturbereich sollte zwischen 24 und 28 °C liegen

Filtration: Die Art benötigt sauberes Wasser, eine mittlere Wasserströmung und ausreichend Sauerstoff im Wasser, so dass die Auslassdüsen des Filters auf die Wasseroberfläche gerichtet werden sollten, um den Sauerstoffaustausch zu fördern.

Setzen Sie Java-Kampffische nur in vollständig eingefahrene Aquarien, da sie keine großen Schwankungen der Wasserparameter vertragen. Regelmäßige Wasserwechsel von mindestens 10 % pro Woche sind erforderlich.

Aquarienabdeckung: Wie bei allen Labyrinthfischen benötigt auch der Betta picta eine Abdeckung damit sich zwischen der Wasseroberfläche und dem Deckel feuchtwarme Luft zum Atmen bildet. Außerdem neigt die Art dazu aus dem Becken zu springen, was ein weiterer Grund ist das Becken abzudecken.

Aquarienbepflanzung: Dicht stehende und Solitärpflanzen können Verstecke und Rückzugsorte spenden, wodurch sich die Reviere abgrenzen.

Aquariensubstrat: Ein dunkles sandiges oder feinkörniger Kies Substrat ist eine Option. Es absorbiert das Licht und steht im Kontrast zu den Fischfarben.


Zucht: Java-Kampffisch

Vermehrung in Aquarien

B. picta ist wohl der am einfachsten zu züchtende und aufzuziehende mundbrütende Betta. Die Temperatur ist nicht kritisch. Die Art laicht zwischen 22 bis 26,5 °C.  Sie können zu Paaren isoliert werden, um zu laichen, aber sie laichen auch in der Gruppe ab.

Das Paar laicht in Bodennähe ab. Das Weibchen ist das aggressivere der beiden und verjagt rivalisierende B. picta-Weibchen und andere Fische vom Laichplatz, während das Männchen wartet.

Das Paar umarmt sich in typischer Anabantoid- oder Betta-Manier am Boden. Das Weibchen erholt sich als erstes von der Umarmung und hebt die Eier von der Afterflosse des Männchens und dem Boden auf, während sich das Männchen erholt. Das Weibchen spuckt die Eier vor dem Maul des Männchens aus, ein, manchmal zwei auf einmal. Beide werden versuchen, die Eier aus der Wassermitte zu schnappen.

Das Männchen behält die Eier 11 bis 14 Tage lang bei sich, bevor es die Jungfische ausspuckt. Die Jungfische schlüpfen normalerweise nach etwa 3 Tagen im Maul des Männchens. Wenn das Männchen sie ausspuckt, haben die Fischlarven bereits den Dottersack verzehrt und sind für eine Anabantoid-Brut relativ groß. In diesem Zustand fressen sie problemlos Artemia-Nauplien.

Manchmal behält das Männchen die Jungtiere zu lange im Maul fest und sie sterben. Um dies zu verhindern, kann der Aquarianer vorsichtig das Maul mit Gewalt öffnen. Die Jungfische von B. picta sind relativ widerstandsfähig und überleben das vorsichtige öffnen des Mauls auch dann, wenn der Dottersack nicht vollständig verzehrt wurde.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Indonesian Endemic Betta Fish-Betta Picta

Video auf youtube


Bemerkungen

Im oben verlinkten Video ist ein typischer Lebensraum von B. picta im Aquarium nachgeahmt zu sehen.


Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Etymologie

Betta: von ikan betah, der malaiischen Umgangssprache für Arten dieser Gattung.

picta: Lateinisch pictus, für “verziert” oder “gemalt”.


Literaturverweis

  1. Fazio R.A., 1985. Why not try some “tris”, beta trifasciata, flare 18:4, 24.
  2. Goldstein, 1971. Anabantoids Gouramis an related Fishes TFH Publications, Jersey City, N.J.
  3. Liebetrau S., 1982. The wild bettas, part 4, Mixed up mouthbrooders. FAMA 5:4, 29.
  4. Pinter, H., 1984. Labyrinth Fish. Barron´s Educaticnal Series, Inc. Woodbury N.Y.
  5. Regan, T., 1909. The asiatic fishes of the family anabantidae, Proc. Zool. Soc. Lond. 77, 779
  6. Richter, J.H., 1982. Das Buch der Labyrinthfische
  7. Vierke, J. 1978. Labyrinthfische und verwandte Arten. Wuppertal Pfriem-Verlag.
  8. ibcbettas.org 2015. WT-51: Betta picta (Cuvier & Valenciannes 1846)

Weitere Fische aus der Familie