Aquarium: Pflege und Wartung

Regelmäßige Aquarienwartung

Für die Gesunderhaltung ihrer Fische ist es wichtig das ihr Lebensraum gesund bleibt. Die regelmäßige Wartung ist die Voraussetzung für eine sichere Aquarienumgebung. Neue Aquarienbesitzer wissen häufig nicht, worin die Pflege besteht und wann sie durchgeführt werden sollte. Auch wenn sich die Experten nicht in allen Punkten bei der Aquarienpflege einig sind, so stimmen jedoch alle zu das regelmäßige Routine Reinigungen besser sind als gar keine Pflege. Hier ist unser empfohlener Wartungsplan für Aquarien.

Warum ist die Wartung wichtig?

Oft machen sich Anfänger in der Aquaristik nicht viele Gedanken über die Wartung ihres Aquariums. Das Aquarium verfügt über einen guten Filter und zusätzlich wurden einige am Boden lebende Fische angeschafft, die ihre Nahrung auf dem Boden finden und damit alles auffressen was sich dort befindet. Was mehr sollte noch nötig sein? Schließlich werden Flüsse, Seen und Ozeane auch von niemanden gereinigt und allen aquatischen Lebensformen geht es gut in ihrer Umgebung. Warum sollte also das Aquarium gereinigt werden? Eine berechtigte Frage, bei jedoch übersehen wird das die Natur sehr aktiv ist und sehr gute Arbeit bei der Reinigung in der freien Natur leistet. Alle natürlichen Gewässer darunter Seen, Flüsse und Ozeane sind große Wasserkörper in denen Wellen und Strömungen dafür sorgen das das Wasser zirkuliert. Regen, Schnee und abschmelzende Gletscher führen den Gewässern Frischwasser hinzu, Pflanzen erzeugen Sauerstoff und verbrauchen Kohlendioxid. Letztlich sorgen die großen Wassermengen dafür das alle schädlichen Stoffe im Wasser verdünnt werden und so weniger bis unschädlich werden.

Im Unterschied zu natürlichen Gewässern enthält ein Aquarium, egal wie groß es ist, nur eine geringe Wassermenge und ist ein in sich geschlossenes System, bei dem der Lebensraum nicht durch die Natur beeinflusst wird. Nichts geht in das Becken hinein oder aus ihm heraus, es sei denn, Sie haben etwas damit zu tun. Der Filter im Aquarium verstopft und funktioniert nicht mehr korrekt, wenn er nicht gewartet wird, während die Fische weiterhin Abfälle produzieren und nicht gefressenes Futter zerfällt. Dadurch entstehen schädliche Nebenprodukte wie Ammoniak die sich mit der Zeit immer mehr im Aquarienwasser ansammeln. Damit ihr Aquarium sauber bleibt und das ökologische System im Gleichgewicht bleibt, ist es wichtig das Sie sich die Zeit nehmen ihr Aquarium regelmäßig zu reinigen. Andernfalls wird der Lebensraum mit der Zeit ungesund für die Fische.

Häufigkeit der Pflege

Es ist nicht notwendig das alle Oberflächen im Aquarium täglich oder wöchentlich gereinigt werden. Bei der Reinigung sollte auch nicht alles gleichzeitig gereinigt werden damit die Auswirkungen auf die nützlichen Bakterien so gering wie möglich gehalten werden. Die meisten Bakterien leben im Filter und im Boden, weshalb eine zeitlich versetzte Reinigung die beste Vorgehensweise ist. So werden die kolonienreichen Bereiche nicht übermäßig gestört. Eine starke Störung der Bakterien hat zur Folge das der Stickstoffkreislauf aus dem Gleichgewicht gerät, was wiederum zu einem Anstieg von Ammoniak und Nitrit führt. Um die Auswirkungen nach jeder durchgeführten Reinigung zu überprüfen ist es ratsam ein bis zwei Tage später das Wasser zu testen.

fischfutter

Täglich

Kurze Sichtprüfung: Zur Sicherstellung das alle Geräte einwandfrei arbeiten, der Filter mit voller Leistung läuft, die Beleuchtung funktioniert. Überprüfung der Wassertemperatur, um sicherzustellen, dass sie sich im richtigen Bereich befindet. Überprüfen Sie den Wasserstand und füllen Sie ggf. Wasser auf.

Fütterung: Die Fütterungszeit ist eine gute Möglichkeit die Fische zu zählen und zu prüfen, ob sie gesund sind. nach dem Fressen untersuchen Sie den Boden, um zu überprüfen ob Futterreste übrig geblieben. Wenn nach fünf bis zehn Minuten noch Futterreste übrig sind, sollten Sie die Futtermenge, die Sie Ihren Fischen bei jeder Fütterung geben, reduzieren. Sollten sich Futterreste auf dem Boden des Beckens ansammeln, verwenden Sie einen Siphon oder einen Kiessauger, um sie zu entfernen.

Protokollieren: Eine gute Möglichkeit Veränderungen zu erkennen ist das Führen eines Aquarientagebuchs. Notieren Sie bei ihren täglichen Kontrollen alles was ungewöhnlich ist. Auf diese Weise können Sie Probleme frühzeitig erkennen, die möglicherweise auftreten. Wenn die Temperatur beispielsweise um einen Grad sinkt, ist das kein Problem, aber wenn sie mehrere Tage hintereinander sinkt, ist das ein Hinweis darauf, dass mit der Heizung etwas nicht stimmt. All dies kann in wenigen Minuten erledigt werden, und erfordert keinen großen Zeitaufwand.

  • Zählen und beobachten der Fische
  • Visuelle Überprüfung der Ausrüstung
  • Überprüfung der Temperatur
  • Nicht gefressenes Futter entfernen
  • Entfernen Sie abgestorbenes Pflanzenmaterial
  • Auffüllen des Wasserstandes
  • Auffälligkeiten in einem Tagebuch notieren

Wenn die Fische nicht normal fressen oder Anzeichen von Krankheit zeigen, überprüfen Sie sofort die Wasserqualität.

Sorgen Sie für eine etwa 12-stündige Beleuchtung des Beckens, vor allem wenn es bepflanzt ist. Eine Zeitschaltuhr macht diese Aufgabe einfach und sorgt dafür, dass das Ausschalten der Beleuchtung nicht vergessen wird.

Wöchentlich

Während einige Experten einen wöchentlichen Teilwasserwechsel vorschlagen, befürworten andere diesen nur alle paar Wochen durchzuführen. Solange Sie regelmäßige Teilwasserwechsel durchführen und bei schlechter Wasserqualität sofort reagieren kann die Häufigkeit des Teilwasserwechsels alle paar Wochen erfolgen. Für den Teilwasserwechsel ist es ratsam Wasser möglichst gealtertes und chlorfreies Wasser zu verwenden. Das Ersatzwasser sollte annähernd die Temperatur des Aquariums haben, es sei denn sie planen eine Zucht. Vor jedem Wasserwechsel sollten Sie zuerst alle wöchentlichen Arbeiten durchführen, wie die Reinigung der Innenseite der Aquarienscheiben von Algen. Der Teilwasserwechsel sollte die letzte Aufgabe sein.

Alle ein bis zwei Wochen sollte eine allgemeine Reinigung des Beckens durchgeführt werden, damit Ihr Aquarium nicht übermäßig verschmutzt. Wischen Sie die Außenflächen des Beckens mit einem feuchten Tuch ab. Sollten Sie dabei ein Reinigungsmittel benutzen achten Sie darauf das dies frei von Ammoniak ist. Entfernen Sie Ablagerungen von ihren Pflanzen, indem Sie sie vorsichtig schütteln. Kratzen Sie die Innenscheiben ab, um Algen zu entfernen und warten Sie 10 Minuten damit sich alles beruhigen kann bevor sie weiter machen. Nach der kurzen Pause saugen Sie vorsichtig einen Teil des Bodens ab, um den Mulm zu entfernen. Um die Bakterienkolonien nicht zu stark zu stören ist es am besten nur Teilbereiche des Bodens zu reinigen. Abschließend führen Sie den Teilwasserwechsel durch und machen sich Notizen zu den durchgeführten Wartungsarbeiten und zu allen ungewöhnlichen Beobachtungen im Becken.

  • Wischen Sie die Außenflächen ab
  • Ablagerungen von den Pflanzen entfernen
  • Glas von innen abkratzen
  • Teilweises Absaugen des Substrats
  • Teilweiser Wasserwechsel
  • Wartung im Protokoll vermerken

Monatlich

Um sicherzustellen das Sie gleichbleibende und optimale Wasserwerte haben, sollten monatliche Wassertests erfolgen, es sei denn Sie haben das Wasser mit Medikamenten oder anderen Chemikalien behandelt, dann sollten das Wasser in kürzeren Abständen getestet werden. Testen Sie die folgenden Parameter: pH-Wert, Ammoniak, Nitrit und Nitrat. Bei Problemen mit Algen sollten Sie auch den Phosphatgehalt testen, um festzustellen, ob dies die Ursache sein könnte.

Es ist wichtig die Wassertests durchzuführen bevor Sie das Wasser wechseln oder andere Wartungsarbeiten durchführen. Bei ungewöhnlichen Wassertestergebnissen überprüfen Sie diese nach dem Wasserwechsel erneut, um sicherzustellen, dass sich alle Wasserparameter wieder im normalen Bereich befinden. Schneiden Sie übermäßigen Pflanzenwuchs ab, falls erforderlich, und entfernen Sie abgestorbene Blätter. Danach führen Sie ihre wöchentlichen Reinigungsarbeiten durch und abschließend ersetzen Sie einen Teil des Wassers. Nutzen Sie einen Teil des entnommenen Wassers, um es für die Filterreinigung zu verwenden. Spülen Sie mechanische Filtermedien (wie Schaumstoff) mit dem Wasser aus dem Wasserwechsel aus. Wenn Sie feststellen das ihr Filtermedium stark verschmutzt oder verstopft ist und sich nicht mehr reinigen lässt, dann tauschen Sie es aus. Tauschen Sie jedoch nicht das gesamte Filtermedium auf einmal aus. Behalten Sie stattdessen einen Teil des Filtermaterials, damit nicht ein zu großer Teil der nützlichen Bakterienkolonien verloren geht. Im nächsten Monat können Sie das restliche Filtermedium ersetzen. Mechanische Filtermedien müssen in der Regel nur alle 6 bis 12 Monate ausgetauscht werden. Verbrauchbare Medien wie Aktivkohle oder Zeolith sind monatlich zu ersetzen.

  • Wasser testen
  • Pflanzen nach Bedarf beschneiden
  • Wöchentliche Aufgaben durchführen
  • Filtermedien wechseln oder reinigen
  • Wartung und Testergebnisse in einem Protokoll festhalten

Periodisch

Zusätzlich zu den geplanten Wartungsarbeiten gibt es Dinge, die nach Bedarf durchgeführt werden sollten. Wenn Sie einen Außenfilter verwenden, überprüfen Sie die Filterschläuche und reinigen Sie Einlass des Filters mit einer Bürste. Überprüfen Sie ggf. auch die Schläuche ihrer Luftpumpe. Kontrollieren Sie das Licht und tauschen Sie abhängig vom verwendetem Lampentyp einmal jährlich die Röhren aus, auch wenn die Röhre noch funktioniert. Wenn Sie Pflanzen haben, düngen Sie sie.

  • Lichtanlage überprüfen und ggf. auswechseln
  • Prüfen und reinigen aller Schläuche
  • Filtereinlass reinigen
  • Pflanzen düngen
  • Reinigung der Ausrüstung
  • Festhalten im Protokoll

Reinigungszubehör

Für die Wartung ihres Aquariums benötigen Sie einige Werkzeuge. Dabei können einige Spezialwerkzeuge helfen. Ihr wichtigstes Utensil ist ein Eimer, wobei es wichtig ist diesen für nichts anderes zu verwenden.

Zusätzlich zum Eimer ist ein Siphon oder Kiesabsauger, ein Wasseraufbereiter, ein Algenabkratzer, eine kleine Bürste, ein weiches Tuch und einige Handtücher alles was an Reinigungsmaterial erforderlich ist. Alle Gegenstände können im Eimer aufbewahrt werden. Außerdem benötigen Sie frische Filtermedien und, falls Sie lebende Pflanzen haben, Dünger sowie eine kleine Schere zum Beschneiden der Pflanzen.

  • Wassereimer
  • Siphon
  • Algenschaber
  • Bürste
  • Reinigungstücher
  • Ersatz-Filtermedien
  • Schere zum Beschneiden der Pflanzen
  • Pflanzendünger

Aquarienpflege Service nutzen

Mit einer professionellen Wartung ihres Aquariums können Sie auch ein Service Unternehmen beauftragen. In Deutschland und Österreich gibt es mehrere Dienstleister, die die Reinigung und Wartung ihres Aquariums übernehmen. Gewartet werden Süßwasser-, Meerwasseraquarien und Teichanlagen. Den Kundenservice gibt es für private und gewerbliche Kunden und er umfasst kleine bis große Beckengrößen ab Nano-Aquarien aufwärts bis zur Sonderanfertigung.

Je nach Dienstleister beinhaltet die Wartung:

  • Wasserwechsel
  • Pflege und Beschnitt von Korallen und Pflanzen
  • Scheiben-Reinigung von innen und außen
  • Reinigung des Bodengrundes
  • Reinigung von Filter und Zubehör
  • Kontrolle des gesamten Tier-Bestandes auf Krankheiten und Auffälligkeiten
  • Überprüfung und regelmäßiger Wechsel der Leuchtmittel
  • Kontrolle der Wasserwerte
  • Kontrolle und Wartung der Technik
  • Kontrolle und Zugabe von hochwertigen Pflegemittel
  • Gestaltung des Aquarium-Layouts
  • Algen- & Problembekämpfung
  • Protokollierung von Wasserwerten und Wartung

Alle notwendigen Werkzeuge und Materialen sind meistens im Servicepreis enthalten. Einige der Dienstleister bieten auch Fernwartung und eine “Kostenlose Probewartung” an.

Die Preise für eine Aquarienpflege und Wartungsservice sind abhängig von:

  • Größe und Art des Aquariums
  • Technische Ausstattung
  • Fischbesatz
  • Pflanzen- oder Korallenbesatz
  • Anfahrt

Titelbild: Marco Verch