Jungfische richtig ernähren

Wie man Jungfische füttert

Ernährung der Aquarienfischbrut

Damit die Aufzucht von Jungfischen in einer möglichst hohen Anzahl gelingt ist sauberes Wasser, eine saubere Umgebung, der Schutz des Nachwuchs vor erwachsenen Fischen sowie die richtige Ernährung entscheidende Faktoren. Für Fischhalter die neu in der Züchtung sind ist die Fischfütterung von Jungfischen häufig ein Stolperstein auf den sie als neuer Züchter stoßen. Neugeborene Fische können nicht dasselbe Futter wie die Elterntiere fressen. Damit die Jungfische gut gedeihen bis sie mit Standardfutter gefüttert werden können müssen sie zuerst das richtige Futter erhalten.

Art der Jungfische

Bei der Entwicklung von Jungfischen ist zu bedenken das sie in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien auch verschiedenes Futter benötigen. Die Anforderungen an die Ernährung variiert auch unter den verschiedenen Fischarten. Ein gutes Beispiel dafür sind Diskus-Jungfische. Die Diskusbrut ernährt sich in ihrer ersten Lebenszeit von der Schleimschicht der Elterntiere, weshalb sie erst später gefüttert werden müssen. Für Fischzüchter ist es deshalb empfehlenswert, die Fischart, die gezüchtet werden soll, gut zu studieren damit sie die Anforderungen an die Ernährung für Jungfische kennen.

Grundsätzlich lassen sich Jungfische in die zwei Arten „lebend geboren“ und „aus dem Ei geschlüpft“ einteilen. Lebendgeborene Fische haben ein fortgeschrittenes Entwicklungsstadium als die aus Eiern geschlüpften Fische. Deshalb haben lebendgeborene Jungfische auch ein größeres Maul als Jungfische, die aus Eiern geschlüpft sind. Für die Ernährung bedeutet dies, dass sie von Anfang mit größerer Nahrung versorgt werden können. Lebend geborene Jungfische können mit fein gemahlenen Futter wie das der Elterntiere gefüttert werden.

Jungfische von eierlegenden Fischen sind nicht nur kleiner nach dem Schlüpfen, sondern können oft auch nicht sofort frei schwimmen und halten sich an der Stelle auf an der das Ei abgelegt wurde. Bis sie frei schwimmen, ernähren sie sich vom Dottersack.

Fütterungsstadien

Der sehr kleine Körper von frisch geschlüpften jungfischen hat auch ein entsprechend sehr winziges Maul was bei der Nahrung berücksichtigt werden muss. Die kleinen Jungfische wachsen sehr schnell, weshalb ihr Nährstoffbedarf hoch ist. Diese Phase des Wachstums ist kritisch, da die kleinen Jungtiere schnell verhungern können. Zu den besten Nahrungsmitteln während dieser Zeit zählen Artemia-Nauplien, Algen und Infusorien. Wichtig ist dabei das die Nahrung sofort nach dem Schlüpfen zur Verfügung steht. Anders als die erwachsenen Tiere können Jungfische nicht einmal einen Tag ohne Nahrung auskommen. Handelsübliches Jungfischfutter ist eine gute Alternative zu den genannten Nahrungsmitteln und lässt schnell zubereiten.

Nach den ersten ein bis zwei Lebenswochen sind die Jungfische in der Regel so groß, dass sie mit ähnlichen Nahrungsmitteln wie die Elterntiere versorgt werden können, jedoch mit angepassten kleineren Portionen. Alle feingemahlenen Futtermitteln unabhängig davon, ob Flocken, pelletiert oder gefriergetrocknet können dazu verwendet werden. Entscheidend ist die Futtergröße, so dass die Jungfische es fressen können. Das Futter für die Jungfische lässt sich meistens mit Mitteln, die Sie im Haus haben herstellen. Je größer die Jungfische werden, umso größer können die Futterpartikel werden, bis sie zum Schluss die gleiche Größe wie die der Elterntiere haben. Beachten sie das Jungfische zwar das gleiche Futter wie die Elterntiere fressen wegen ihres kleineren Magens und ihres hohem Wachstums jedoch mehrmals täglich gefüttert werden müssen.

Futter für Jungfische

Es stehen mehrere hochwertige Grundnahrungsmittel zur Verfügung mit denen die meisten Jungfische zurechtkommen. Wichtig ist das diese Nahrungsmittel zur Verfügung stehen wenn die Jungtiere schlüpfen damit sie von Anfang an kontinuierlich gefüttert werden können bis sie die erwachsenen Größe erreicht haben. Wenn Sie Fische züchten wollen, sollten Sie sicherstellen das alles bereit steht, was Sie benötigen, um die kleinen Jungtiere aufzuziehen. Um Hilfe bei der Aufzucht von Jungfischen zu erhalten ist es eine gute Idee den lokalen Zierfischverein zu kontaktieren. In der Regel verfügen die Mitglieder des Vereins über das notwendige Wissen wie Fische gezüchtet werden.

Salinenkrebse (Artemia): Frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien haben einen hohen Nährwert und eine hohe Attraktivität für fast alle Fische. Wenn Sie selbst Fische züchten wollen sollten Sie mit der Zucht der Salinenkrebse beginnen bevor die Jungfische schlüpfen und sie bevorraten damit die Jungtiere ausreichend damit versorgt werden können. Alternativ können Sie Salinenkrebse auch lebend im Zoofachhandel oder im Aquaristik-Versandhandel erwerben.

Infusorien: Für viele frisch geschlüpften Fische sind Infusorien die richtige Wahl als Futtermittel. Infusorien wachsen in fast jedem Aquarienbecken besonders dann wenn das Becken mit lebenden Pflanzen ausgestattet ist. Häufig reichen die Mengen die sich im Aquarium jedoch nicht aus um die Fischbrut damit zu ernähren. Deshalb ist es hilfreich, wenn Sie Infusorien selbst züchten. Dazu nehmen Sie etwas Aquarienwasser und fügen Nährstoffe wie blanchierten Salat oder getrocknete Seemandelbaumblätter hinzu, wobei diese viel Zeit benötigen bis sie sich zersetzen und als Basis für Infusorien dienen. Sobald die Infusorien gewachsen sind, füttern Sie ihre Brut damit.

Algenwasser: Algenwasser mit mikroskopisch kleinen Algen die das Wasser grün färben sind eine hervorragende Quelle für die Ernährung von Jungfischen. Sie lassen sich einfach züchten in dem Aquarienwasser in ein etwa 2-3 Liter großes Glasgefäß gefüllt wird. Dazu kratzen geben Sie einige Algen, die Sie vom Becken abkratzen oder fügen etwas Pflanzenmaterial hinzu. Fügen Sie einige Tropfen Pflanzendünger hinzu und stellen Sie das Gefäß in die pralle Sonne. Bereits nach einigen Tagen sollte sich das Wasser grün färben und voll von mikroskopisch kleinen Nährstoffen sein, die Sie an ihre Jungfische verfüttern können.

Eigelb: ein sehr energiereiches Futter ist Eigelb. Es lässt sich leicht für frisch geschlüpfte Fische aufbereiten in dem das Ei hart gekocht wird und anschließend durch ein feines Abseihtuch gepresst wird. Das herausgedrückte Eigelb, das durch den Stoff kommt, ist so fein, dass es die Jungtiere fressen können. Am besten hängen Sie davon etwas ins Becken und lassen die Fische fressen. Damit das Wasser nicht zu stark belastet wird sollte diese Futter täglich entfernt werden.

Selbstgemachtes Jungfisch-Futter: Lebendgeborene Jungfische oder Jungfische, die älter als eine Woche sind, können fein gemahlenes Futter fressen, das Sie selbst zubereiten können.

Kommerzielles Jungfischfutter: Im Aquaristik-Handel finden Sie verschiedene fertige Futtervarianten für Jungfische, wie Rädertierchen oder Pantoffeltierchen.

Titelbild: Dellex


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