Oryzias dancena, Indischer Reisfisch

Indischer Reisfisch (Oryzias dancena)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Steckbrief Oryzias dancena, Indischer Reisfisch

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Indischer Reisfisch, Gefleckter Reiskärpfling, Zwerg Blauaugen-Reisfisch
Wissenschaftlicher Name:
Oryzias dancena, Hamilton, 1822
Synonyme
Cyprinus dancena, Hamilton 1822; Aplocheilus Mcclellandi, Bleicher 1854; Aplocheilus macclellandi, Bleicher 1854; Panchax cyanopthalma, Blythe 1858; Aplocheilus melastigmus; Haplocheilus melastigma, Day 1877; Panchax argenteus;

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Asien: Beheimatet in Ost- und Südindien, Sri Lanka, Bangladesch, Malaysias und Myanmar
Natürlicher Lebensraum
Lebt normalerweise in küstennahen Brackwasserhabitaten, aber auch im sauren Süßwassergewässern wie Waldbächen und Tümpeln.
Geschlechtsunterschiede
Ausgewachsene Männchen haben längliche Strahlen in der Rücken- und Afterflosse. Ihr auffälligstes Merkmal sind die weiß gesäumten Flossen. Die Männchen haben eine etwas schlankere Körperform als die Weibchen. Die Genitalpapille bildet bei den Männchen eine kurze Röhre, während sie bei den Weibchen zwei lappig ist.
Lebenserwartung
1.5 bis 2 Jahre

Aquariengröße
54 Liter, Länge 45 cm
Pflege
Anfänger
Fischgröße
2.5 bis 3.5 cm
Nachzucht
Freilaicher
Soziales Verhalten
Sehr friedlich
Schwarmgröße
Gruppenhaltung (ab 8 Tieren)
Schwimmzone
Obere Zone
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

In der Natur ernährt sich der Indische Reisfisch von kleinen Insekten, Würmern, Krebstieren und anderem Zooplankton. Im Aquarium akzeptiert er problemlos fein zerriebenes Trockenfutter. Er sollte jedoch auch regelmäßig mit kleiner lebender und gefrorener Nahrung wie Daphnien, Artemia und Mückenlarven versorgt werden. Aufgrund seines kleinen Mauls ist es wichtig darauf zu achten das das Futter klein genug ist.


Wasserwerte

Die wichtigsten Werte für das Wasser

Wassertemperatur
23 bis 27 °C
pH-Wert
6.5 bis 8.5
Karbonathärte
9 bis 19 °dKH
Gesamthärte
10 bis 20 °dGH

Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Der Indische Reisfisch hält sich in der Regel im mittleren und oberen Bereich der Wassersäule auf. Er lässt sich gut mit anderen friedlichen, kleinen Fischen und wirbellosen Tieren wie Zwerggarnelen vergesellschaften.  Er sollte in einem Schwarm von mindestens 8 oder mehr Exemplaren gehalten werden damit er sein natürliches Verhalten zeigt.

Mögliche Aquarienpartner

Microdevario, Sundadanio, Trigonostigma, kleine Welse wie Otocinclus oder Zwergpanzerwels sind eine gute Wahl.


Ein dicht bepflanztes Aquarium mit einigen Wurzeln und einem dunklem feinen Kies sind eine gute Wahl zur Einrichtung eines Reisfisch-Aquariums. Oryzias dancena sind pflegeleicht, und aufgrund ihrer geringen Größe und obwohl sie in einer Gruppe von mindestens 8 Exemplaren gehalten werden müssen, reicht ein Aquarium von 54 Litern mit einer Kantenlänge von 45 cm aus.

Viele lebende Pflanzen sorgen dafür diesem etwas scheuen Fischen viele Versteckmöglichkeiten zu bieten und fördert ihr natürliches Verhalten.


Die Zucht von Oryzias dancena ist auch für den unerfahrenen Aquarianer einfach. Bei idealen Wasserbedingungen laichen die Fische normalerweise ohne menschlichen Eingriff, sobald sie Geschlechtsreif sind. Das Weibchen produziert zwischen 10 und 20 Eier täglich, wobei die Eier wie eine Traube mehrere Tage lang an ihrem Körper hängen bleiben (oben im Bild zu sehen) bevor das Weibchen sie an einer Pflanze abstreift.

Das Laichen findet in den frühen Morgenstunden statt, wobei sich die Männchen dunkel färben während sie versuchen, die Weibchen anzulocken. Die Wassertemperatur zur Zucht sollte bei 24°C liegen und der pH-Wert sollte im neutralen Bereich liegen.

Das Becken sollte mit einigen feinfiedrigen Pflanzen wie z.B. Javamoos oder Cabomba ausgestattet sein. Zur Ergänzung oder als Alternative können auch Laichmops verwendet werden. Als Filterung wird ein Schwammfilter empfohlen.

Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 7 Tagen und beginnen sich selbständig zu ernähren.In den ersten 6 Tagen sollten sie mit feinem Staubfutter und Mikrowürmern versorgt werden. Danach können sie mit Artemia-Nauplien versorgt werden.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: Armin Valentin
Oryzias dancena, September eggs

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Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Gattung

Literaturverweis

  1. Bleher, Heiko(2007): Danau-Lindusee in Zentralsulawesi / Aquaristik-Fachmagazin / Nr.194, April-Mai 2007 / Seite 78 – 82
  2. Herder, F. und S. Chapuis, 2010 – The Raffles Bulletin of Zoology 58(2): 269-280
    Oryzias hadiatyae , eine neue Reisfischart (Atherinomorpha: Belonifornes: Adrianichthyidae), die im Lake Masapi, Zentral-Sulawesi, Indonesien, endemisch ist.
  3. Bork, Dieter(2010): Ein Farbjuwel aus Sulawesi / Aquaristik – Aktuelle Süßwasserpraxis / (6)2010 / Seite 70 -73
  4. Magtoon, W., 2010 – Tropical Natural History 10(1): 107-129
    Oryzias songkhramensis , eine neue Reisfischart (Beloniformes; Adrianichthyidae) aus Nordostthailand und Zentrallaos.
  5. Evers, Hans Georg(2008): Der Poso-See – kaum bekannte Vielfalt unter Wasser / Amazonas-Magazin / Nr. 19, Sept.-Okt. 2008 / Seite 32-39
  6. Parenti, LR, 2008 – Zoological Journal of the Linnean Society 154(3): 494-610
    Eine phylogenetische Analyse und taxonomische Überarbeitung von Reisfischen, Oryzias und Verwandten (Beloniformes, Adrianichthyidae).
  7. Evers, Hans Georg, J.Christian & F.J.Evers (2010): Ein neuer Zwerg für die Aquaristik. Der Neonreisfisch / Amazonas-Magazin / Nr. 27, Mai-Juni 2010 / Seite 62 – 65
  8. Evers, Hans Georg(2012): Oryzias eversi – ein neuer Reisfisch von Sulawesi / Amazonas-Magazin / Nr. 44, Nov.-Dez. 2012 / Seite 8 – 11
  9. Parenti, LR und B. Soeroto. 2004 – Ichthyological Research 51(1): 10-19
    Adrianichthys roseni und Oryzias nebulosus , zwei neue Reisfische (Atherinomorpha: Beloniformes: Adrianichthyidae) aus dem Poso-See, Sulawesi, Indonesien.
  10. Evers, Hans Georg(2015): Auf der Suche nach Nummer 3 / Amazonas-Magazin / Nr.62, Nov.-Dez. 2015 / Seite 42 – 45

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