Phosphat im Aquarium

Wie man Phosphat im Aquarium senkt

Die Wirkung auf Algen, Wasserpflanzen und Fische

Vielen Aquarienbesitzern wird es wahrscheinlich nicht bewusst sein, das Phosphat in jedem Aquarium vorhanden ist. Bei unzureichender Pflege des Aquariums steigt der Phosphatgehalt täglich weiter an und führt unweigerlich zum Wachsen von Algen und kann sich zu einer Algenblüte entwickeln.
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In diesem Artikel erklären wir wie Phosphat ins Aquarium gelangt, welche Auswirkungen es hat und wie es gelingt die Phosphatquellen zu reduzieren.

Die Wirkung von Phosphat im Wasser

Ein hoher Phosphatgehalt ist für Fische nicht direkt schädlich, aber die daraus resultierende Entstehung von Algenblüten und deren explosionsartigen Wachstum wird letztendlich zu Problemen bei den Aquarienbewohnern führen. In einem Gewässer mit hohem Algenanteil wird sich der Sauerstoffgehalt verringern und der pH-Wert wird sich verändern, was den Fischen schaden kann.

So gelangt Phosphat ins Aquarienwasser

Auf natürlichem Weg entsteht Phosphat im Aquarium unter anderem bei der Zersetzung von Abfällen und nicht gefressenem Futter. Es kann aber auch aus externen Quellen in das Aquarium gelangen. Alles, vom Fischfutter über die Chemikalien, die zur Pufferung des Wassers verwendet werden, bis hin zum Leitungswasser, kann erhebliche Mengen an Phosphat enthalten. Zu den Phosphatquellen im Aquarium gehören:

  • Nicht gefressenes Futter
  • Fischfäkalien
  • Zerfall von Pflanzen und Pflanzenresten
  • Absterbende Algen
  • Tote Fische
  • Aquariensalze
  • pH-Puffer
  • KH-Puffer
  • Leitungswasser

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Gewünschter Phosphatgehalt

Der optimale Phosphatgehalt zur Verhinderung von Algenwachstum liegt bei maximal 0,2 mg pro Liter. Die handelsüblichen Phosphat-Test-Sets können nur anorganisches Phosphat nachweisen, Phosphat kommt jedoch in organischer und anorganischer Form vor. Das bedeutet das ein Phosphat-Wassertest nur einen Teil des Gesamtphosphats in Ihrem Aquarium nachweisen kann. Hohe Phosphatwerte sind eine Ursache bei einem hohen Wachstum von Algen.

Phosphat im Aquarium reduzieren

Der beste Weg, den Phosphatgehalt im Aquarium zu senken, ist, ihn gar nicht erst ansteigen zu lassen. Wenn Ihr Phosphatwert jedoch zu hoch ist, kann er mit den nachstehenden Maßnahmen gesenkt werden.

Wasserwechsel: Große Wasserwechsel (50- 70 %) helfen dabei, den Phosphatwert schnell zu senken, wobei diese Methode nur vorübergehend wirkt, wenn die Ursachen vorhanden bleiben. Führen Sie so lange häufige Wasserwechsel durch, bis alle Ursachen für den zu hohen Phosphatgehalt beseitigt wurden. Testen Sie ihr Leitungswasser, und fragen sie ggf. bei ihrem Versorger nach.  Phosphat wird oft dem Trinkwasser hinzugefügt, um die Korrosion der Rohrleitungen zu verhindern. Wenn Ihr Leitungswasser zu viel davon enthält, müssen Sie für die Wasserwechsel gefiltertes oder destilliertes Wasser verwenden, dem ein Puffer zugesetzt wurde.

Reinigung des Beckens: Entfernen Sie alle Algen von den Aquarienscheiben, Steinen und sonstiger Dekoration. Schrubben sie alles gut ab und saugen sie den Bodengrund gut ab. Einige Tage später, wenn sich das Becken wieder stabilisiert hat, reinigen Sie die Filtermedien, um eingeschlossene Algen zu entfernen.

Phosphat-Absorber und Phosphatbinder: Als ergänzende Mittel zur Verringerung der Phosphatkonzentration können Phosphat-Absorber und Phosphatbinder verwendet werden. Da es sich um Chemikalien handelt sollten dies ihre letzte Wahl sein.

Phosphatabsorbierende Medien sind sehr effektiv und können jedem Filter hinzugefügt werden. Das Filtermedium hat eine begrenzte Kapazität, Phosphat zu absorbieren, und muss daher regelmäßig ausgetauscht werden.

Phosphatbinder sind in der Regel flüssige Chemikalien, die dem Wasser zugesetzt werden können, um das Phosphat auszufällen. Verwenden Sie diese Mittel mit Vorsicht und beginnen Sie mit einer niedrigen Dosierung, da eine zu hohe Dosierung die Gesundheit der Fische beeinträchtigen kann. Nach der Zugabe von Phosphatbindern sollten regelmäßige Wasserwechsel durchgeführt werden, um das ausgefällte Phosphat aus dem Aquarium zu entfernen.

Den Phosphatgehalt in Aquarien reduzieren

Nachdem der Phosphatwert gesenkt wurde, ist es wichtig darauf zu achten, dass er niedrig bleibt. Hier sind einige Methoden, um steigende Phosphatwerte zu vermeiden.

Überfütterung vermeiden: Die größte Phosphatquelle im Aquarium ist Trockenfutter. Überprüfen Sie ihre Fütterungsgewohnheiten und reduzieren Sie die Häufigkeit und die Menge des Futters. Geben Sie nicht mehr als ein- bis zweimal pro Tag eine kleine Menge und achten Sie darauf das das Futter innerhalb von fünf Minuten aufgefressen wird. Entfernen Sie nicht gefressenes Futter umgehend.

Nahrungsmittel wechseln: Phosphat wird als Konservierungsmittel in Trockenfutter verwendet. Nicht alle Marken sind gleich, suchen Sie einen Anbieter, der den geringsten Phosphatanteil im Futter hat.

Wasserwechsel: Der Wechsel von 10 bis 20% des Wasservolumens des Aquariums pro Woche ist ideal, um die Phosphatkonzentration im Aquarium niedrig zu halten und bringt zusätzliche Vorteile wie die Entfernung von Giftstoffen mit sich.

Wasserquelle: Testen Sie Ihre Wasserquelle. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Leitungswasser bis zu 6,7 mg pro Liter Phosphat enthält. Wenn der Wert hoch ist, sollten Sie eine andere Quelle für Ihr Aquarienwasser nutzen, wie Osmosewasser.

Pflege des Aquariums: Saugen Sie den Bodengrund regelmäßig ab, um Futterreste, Pflanzenreste und Fischabfälle zu entfernen. Halten Sie das Becken frei von Ablagerungen und Algen, um Phosphatablagerungen zu vermeiden.

Filtermedien: Kohle ist ein gutes Filtermaterial, kann jedoch dem Wasser Phosphat hinzufügen. Achten sie beim Kauf von Kohlenstoffmedien darauf das sie kein Phosphat ins Wasser abgeben. Es gibt Kohlenstoffmedien inklusive Phosphatabsorbern, so dass Sie das Beste aus beidem erhalten.

Filterreinigung: Eine regelmäßige Reinigung des Aquarienfilters trägt dazu bei, die Phosphatquellen zu reduzieren.

Wasserbehandlungen: Mittel, um das Wasser zu konditionieren, den pH-Wert verändern, Spurenelemente hinzufügen oder die Härte verändern, können Phosphat enthalten. Verwenden Sie diese nur, wenn sie erforderlich sind. Wählen Sie ein Produkt, das möglichst wenig Phosphat enthält.

Pflanzendünger: Phosphor ist ein Makronährstoff für alle Pflanzen und ist für sie unersetzlich. Einige Pflanzendünger enthalten Phosphat. Überprüfen Sie ihren Pflanzendünger und ersetzen Sie diesen ggf. gegen einen der Phosphatfrei ist.

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Weiterführende Informationen:

Zu viele Fische im Aquarium

Der Stickstoffkreislauf im Aquarium

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Das Walstadt-Aquarium: Anleitung für ein natürlich bepflanztes Becken