Moenkhausia pittieri, Brillantsalmler

Brillantsalmler (Moenkhausia pittieri)

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen zur Pflege im Aquarium

Auf dem ersten Blick wirken besonders junge Fische eher langweilig, doch mit zunehmenden Alter, einer artgerechten Haltung und Ernährung werden diese Salmler zu einem Brillanten im Aquarium. Der Brillantsalmler Moenkhausia pittieri ist eine Schönheit unter den Salmlerarten und eine gute Ergänzung für ein Gemeinschaftsaquarium.

Steckbrief Moenkhausia pittieri, Brillantsalmler

Herkunft Haltung Wasserwerte Vergesellschaftung Aussehen Aquarium-Einrichtung Zucht

Namen

Namen und Synonyme
Gebräuchliche Namen:
Brillantsalmler, Diamantsalmler, diamond characin, Diamond Tetra
Wissenschaftlicher Name:
Moenkhausia pittieri, Eigenmann 1920
Synonyme
Opisthanodus haerteli, Ahl, 1935

Herkunft

Ursprung, Habitat und Geschlechtsunterschied
Herkunft und Verbreitung
Südamerika: Venezuela im Valenciasee
Natürlicher Lebensraum
Brillantsalmler leben in flachen, bewachsenen Ufergebieten im Valenciasee und in mehreren langsam fließenden Zuflüssen vor.
Geschlechtsunterschiede
Die Männchen sind größer, schlanker mit einem länglicheren Körper als Weibchen. Sie verfügen über einen höheren Anteil an reflektierenden Schuppen, ihre Bauch-, Rücken- und Afterflossen ausgebildeter und mit einem violetten Schimmer überzogen, während die Flossen der Weibchen durchscheinend sind.
Lebenserwartung
3 bis 5 Jahre

Haltung im Aquarium

Empfehlungen zur Haltung der Art
Aquariengröße
150 Liter, Länge 100 cm
Pflege
Einfach
Fischgröße
5 bis 6 cm
Nachzucht
Substratlaicher
Soziales Verhalten
Friedlich
Schwarmgröße
Gruppenhaltung (ab 10 Tieren)
Schwimmzone
mittlerer und oberer Bereich
Ernährung: Allesfresser (Omnivor)

Brillantsalmler (Moenkhausia pittieri) sind einfach zu füttern. In freier Natur ernähren sie sich hauptsächlich von kleinen Krebstierchen, Insektenlarven und Insekten.

Im Aquarium werden sie fast alles, was angeboten wird, fressen. Um ihre Gesundheit zu erhalten und damit sie ihre schönsten Farben entwickeln können, sollte regelmäßig Lebend- und Frostfutter wie Mückenlarven , Wasserflöhe und Salzwasserkrebse in Kombination mit Flockenfutter und Granulat gefüttert werden.


Wasserwerte

Die wichtigsten Werte für das Wasser
Wassertemperatur
24 bis 28 °C
pH-Wert
5.5 bis 7
Karbonathärte
3 bis 12 °dKH
Gesamthärte
5 bis 12 °dGH

Die in Gefangenschaft gezüchteten Exemplare überleben auch in alkalischem Wasser, aber ihre besten Färbungen zeigen die Fische, wenn der pH-Wert unter 7,0 liegt.


Verhalten und Vergesellschaftung

Sozialisierung und Aquarienbewohner

Sollte der Brillantsalmler die Flossen anderer Fische anknabbern liegt dies sehr wahrscheinlich daran das der Schwarm der Tiere zu klein ist. Dieses Verhalten kann korrigiert werden, indem die Anzahl der Tiere auf mindestens 8 Exemplare erhöht wird. Wenn der Schwarm genug ist, dann werden in der Regel alle Streitereien innerhalb der Gruppe ausgetragen.
Er ist dann auch weniger Scheu und bei der Haltung von mehreren Männchen, lassen sich atemberaubende Vorführungen zwischen rivalisierenden Männchen beobachten.

Gute Mitbewohner für ein Gesellschaftsaquarium sind Barben, Bärblinge, andere Salmler, sowie Panzerwelse und kleine Harnischwelse. Er lässt sich mit den meisten Lebendgebärenden vergesellschaften und kann auch mit Guramis und Zwergbuntbarschen gehalten werden. Nicht aggressive, mittelgroße Cichliden wie Diskus- oder Geophagus- Arten sind ebenfalls möglich.

Mögliche Aquarienpartner

Corydoras sterbai, Corydoras pygmaeus, Scleromystax barbatus


Aussehen

Als Jungtier wirken diese Fische mit ihrem silbrigen Aussehen eher langweilig. Bei idealer Umgebung und Ernährung entwickelt sich ein ausgewachsener M. pittieri zu einem prächtigen Fisch.

Erwachsener Moenkhausia pittieri
Foto: Petruss

M. pittieri gehört zu den auffälligsten aller Salmlerarten. Mit seinem grünen und goldenen oder orangefarbenen Schillern auf den silbrig-violetten Schuppen ist dieser Fisch eine wunderbare, glitzernde und funkelnde Erscheinung, wie ein Brillant im Aquarium.


Aquarium-Einrichtung

Ausstattung für ein artgerechtes Aquarium

Moenkhausia pittieri ist recht anpassungsfähig und wird in den meisten Aquarien mit einer Aquariengröße von 100 cm Länge gut gedeihen. Ein gut bepflanztes Becken fördert das Wohlbefinden der Fische und sorgt für prächtige Farben.

Aquarienbeleuchtung: Da diese Art gedämpftes Licht bevorzugt, sollte das Licht gedimmt oder mit Schwimmpflanzen reduziert werden.

Aquarienpflanzen: Die Bepflanzung sollte an den Rändern und im Hintergrund dicht und hochwüchsig sein, damit ausreichend Deckung und Rückzugsplätze vorhanden sind wohin sich ein kleiner Schwarm von Brillantsalmlern bei Gefahr oder ein Fisch nach einem Kampf zwischen rivalisierenden Männchen zurückziehen kann.

Mit etwas feinfiedrigem Javamoos im Becken lassen sich Laichplätze und Schutzzonen für Jungfische gestalten.

Dekoration: Breitblättrige Pflanzen, einige Wurzeln oder Äste aus Treibholz bieten zusätzliche Verstecke und spenden Schatten. Ein paar getrocknete Blätter (Buche, Eichenblätter oder Seemandelbaumblätter) erschaffen eine natürliche Umgebung, machen das Wasser weich und färben es leicht gelb, was die Algenbildung reduziert. Entfernen Sie regelmäßig alte Blätter und ersetzen Sie sie alle paar Wochen, damit sie nicht verrotten und das Wasser verschmutzen.

Aquarienboden: Eine gute Wahl für diesen Fisch ist ein dunkles sandiges Substrat.

Filtersystem: Eine sanfte Strömung bei der Filtration ist ausreichend. Die Filterung mit einem torfgefülltem Netzbeutel macht das Aquarienwasser weich und sauer, was die Art bevorzugt, und die Intensivität der Farben verstärkt.


Zucht: Brillantsalmler

Vermehrung in Aquarien

Der Brillantsalmler ist ein Freilaicher und kann ähnlich wie andere Salmler gezüchtet werden. Als Zuchtbecken ist eine Aquarium mit einer kantenlänge von 45 cm ausreichend und erlaubt die Zucht in großer Zahl. Die Fische sind bereits nach vier Monaten geschlechtsreif.

Das Wasser des Zuchtbeckens sollte sehr weich (1- 5 GH) und sauer ( 5,5 – 6,5 pH-Wert) sein. Richten Sie ausreichend Laichplätze mit feinfiedrigen Javamoos ein und sorgen Sie für eine sehr schwache Beleuchtung. Die Wassertemperatur sollte zwischen 26 und 28 °C betragen.

Das Wassers kann mit Torfgefiltert werden oder Sie verwenden RO-Wasser. Ein kleiner luftbetriebener Schwammfilter ist alles, was in Bezug auf die Filtration benötigt wird.

Am besten züchten sie die Tiere in einer Gruppe von jeweils 6 Exemplaren pro Geschlecht. Die Tiere versorgen etwa eine Woche Sie zur Zuchtvorbereitung mit viel kleinem Lebendfutter.

Eine Alternative Zuchtmethode besteht darin die Tiere paarweise zu Züchten. Dabei werden die Geschlechter zunächst getrennt gehalten und mit viel Lebendfutter versorgt.

Sobald die Weibchen Eier tragen und Männchen ihre schönsten Farben zeigen, wählen Sie das dickste Weibchen und das am besten gefärbte Männchen aus und setzen Sie sie abends in das Laichbecken. Bereits am nächsten Morgen sollten die Fische laichen.

Unabhängig davon welche Zuchtmethode Sie gewählt haben, die Elterntiere sollten nach dem Ablaichen aus dem Zuchtbecken entfernt werden. Die Jungfische schlüpfen innerhalb von 36 Stunden und werden etwa 3-4 Tage später frei schwimmen. Sie sollten in den ersten Tagen mit Infusorien oder ähnlichem Futter gefüttert werden, bis sie groß genug sind, um Mikrowurm- oder Artemia -Nauplien aufzunehmen.

Lebendfutter Sets Aufzucht aq4aquaristik Artemia Nauplien Zuchtansatz

Titelbild: SOK

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Klassifikation

Taxonomie-Auszug
Ordnung
Familie
Gattung

Literaturverweis

  1. Lima, F.C.T., L.R. Malabarba, P.A. Buckup, J.F. Pezzi da Silva, R.P. Vari, A. Harold, R. Benine, O.T. Oyakawa, C.S. Pavanelli, N.A. Menezes, C.A.S. Lucena, M.C.S.L. Malabarba, Z.M.S. Lucena, R.E. Reis, F. Langeani, C. Moreira et al. …, 2003. Genera Incertae Sedis in Characidae. p. 106-168. In R.E. Reis, S.O. Kullander and C.J. Ferraris, Jr. (eds.) Checklist of the Freshwater Fishes of South and Central America. Porto Alegre: EDIPUCRS, Brasil.
  2. Eigenmann, C. H. 1920. The fishes of Lake Valencia, Caracas, and of the Rio Tuy at El Concejo, Venezuela. Indiana University Studies 7(44): 1–13.

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