Regenbogenfische

Regenbogenfische erfolgreich halten & vermehren


Regenbogenfische sind eine Familie von wunderschön gefärbten Süßwasserfischen. Vielleicht wussten Sie nicht, dass es weltweit über 50 Arten von Regenbogenfischen gibt, und mehr als eine Handvoll davon können Sie in Ihrem eigenen Aquarium halten. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Haltung der verschiedenen Arten an Regenbogenfischen, ihre spezifischen Merkmale und ihre Anforderungen für die Haltung im Aquarium.

Inhaltsverzeichnis

Natürlicher´Lebensraum
Haltungsanforderungen
Wasseranforderungen
Verhalten und Vergesellschaftung
Ernährung
Zucht
Beliebte Arten

 

Regenbogenfische haben ihren Namen von ihren schillernden Regenbogenfarben, die sich ändern, wenn das Licht von ihrem Körper reflektiert wird. Diese farbenprächtigen Süßwasserfische stammen aus den Gattungen:

Die meisten Regenbogenfische, die in Aquarien zu finden sind, stammen aus der Gattung Melanotaenia, die sie die größte Artenvielfalt aufweist.

Der natürliche Lebensraum des Regenbogenfischs

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Regenbogenfische ist Australien, Papua-Neuguinea und Teile in Indonesien, wo sie in Bächen, Flüssen, Seen und Sümpfen vorkommen.

Leider sind einige wildlebende Regenbogenfischarten aufgrund der Einführung invasiver Arten in ihrem Lebensraum und der zunehmenden menschlichen Aktivitäten vom Aussterben bedroht. Die in Zoohandlungen angebotenen Fische stammen alle aus kommerziellen Zuchtfarmen.

Haltungsanforderungen für Regenbogenfische

Regenbogenfische sind sehr aktive Fische und benötigen ausreichend Platz zum Schwimmen im Becken. In einem Aquarium, das ihrer natürlichen Umgebung nahekommt, gedeihen sie am besten, weshalb auch ausreichend Pflanzen im Becken sein sollten. Achten Sie darauf, ihnen Versteckmöglichkeiten zu bieten, damit sie sich zurückziehen können, wenn sie sich bedroht oder verängstigt fühlen.

Die Beckengröße ist Artenabhängig, während für den kleinen Diamant-Regenbogenfisch eine Aquariengröße von 100 Litern ausreichend ist, benötigen die meisten anderen Arten mindestens 200 Liter. Die kleineren Regenbogenfische wie der Filigran-Regenbogenfisch können auch in einem Gemeinschaftsbecken mit 54 Litern gehalten werden. Beachten Sie beim Kauf den Steckbrief ihres Fisches, um den richtigen auszuwählen.

Wasseranforderungen für Regenbogenfische

Die Wasseranforderungen variieren je nach Art und Familie.

Melanotaenia: Wildlebende Regenbogenfische aus der Familie der Melanotaeniiden bevorzugen härteres, alkalisches Wasser. Die auf Farmen gezüchteten Arten sind anpassungsfähiger und gedeihen bei Wasserbedingungen mit Temperaturen zwischen 23 – 26 °C und einem pH-Wert von 7,0 bis 8,0, wobei die optimale Wasserhärte zwischen 5° und 20° dKH liegen sollte.

Bedotia: Zu dieser Gattung gehören die Madagaskar-Regenbogenfische, die in einer sauren Wasserumgebung beheimatet sind. Sie bevorzugen einen Temperaturbereich von 23 -27 °C, einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5 und eine Wasserhärte zwischen 3° und 14° dKH.

Pseudomugilidae: deren Familienmitglieder auch Blauaugen genannt werden sind Regenbogenfische die Temperaturen im Bereich von 24 – 28 °C, einen pH-Wert von 6,5 – 7,5 und eine Alkalinität zwischen 5° und 10° dKH bevorzugen.

Telmatherinidae, zu denen die Sulawesi oder auch Celebes Regenbogenfische gehören bevorzugen Brackwasser. Die Temperatur sollte zwischen 22 und 28 °C liegen, der pH-Wert zwischen 7,0 und 8,0 und die Härte zwischen 10 und 20 dGH.

Verhalten und Vergesellschaftung

Regenbogenfische sind friedliche Beckenpartner, jedoch auch sehr aktiv und sollten mit Fischen zusammengehalten werden, die ihrer Größe und Temperament entsprechen. Sie vertragen sich mit den meisten ähnlich großen, nicht aggressiven Fischen.

Zu beachten ist auch das Regenbogenfische in einer Gruppe von 5 oder mehr Exemplaren besser gedeihen. Die Männchen werden um die Weibchen werben und sich deshalb in ihren prächtigsten Farben präsentieren, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erhalten.

Wenn sie die Fische nicht in einem Artenaquarium halten wollen können sie si auch in einem Gemeinschaftsbecken halten. Für eine Vergesellschaftung eignen sich: Guramis, Corydoras, Barben und zum Teil auch nicht aggressive Buntbarsche.

Je nach Regenbogenfischart kommen auch kleinere Fische als Beckenpartner in Betracht. Für die kleineren Pseudomugiliden sind zum Beipiel Zwergbärblinge, Panzerwelse und kleine Salmler eine gute Option.

Zu vermeiden sind Bettas, Killifische und Buntbarsche. Dagegen können verschiedene Arten von Regenbogenfischen durchaus zusammengehalten werden.

Ernährung von Regenbogenfischen

Regenbogenfische sind Allesfresser und brauchen sowohl pflanzliche als auch fleischhaltige Nahrung in ihrer Ernährung. Eine ausgewogene Ernährung mit Gemüse und Proteinen wird dafür sorgen, dass ihre Fische gut gedeihen. In freier Wildbahn fressen sie auch Lebendfutter wie Mückenlarven und andere Insekten, deshalb sollte neben dem Trockenfutter auch Lebendfutter oder gefrorenes Futter mit im Speiseplan aufgenommen werden. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören:

  • hochwertige Flocken
  • Pellets
  • Spirulina-Flocken
  • gekochtes Gemüse
  • Schwarzwürmer
  • Blutwürmer
  • Glaswürmer
  • Mückenlarven

Eine gute Idee ist es, wenn Sie nicht täglich das Gleiche Futter verabreichen. Verschiedene Nahrungsquellen sorgen dafür, dass die Farben und die Gesundheit ihrer Fische gefördert werden. Eine abwechslungsreiche Ernährung entspricht auch dem was die Tiere in der Natur vorfinden.

Füttern Sie bis zu dreimal am Tag kleine Mengen, die innerhalb von wenigen Minuten aufgefressen sind. Regenbogenfische sind Oberflächenfresser und fressen nichts vom Boden. Überschüssiges Futter sollte immer entfernt werden damit die Wasserqualität erhalten bleibt.

Regenbogenfische Zucht

Regenbogenfische sind Eierleger und sobald die Eier abgelegt sind hört die elterliche Fürsorge auch schon auf. Viele Regenbogenfische laichen in der Vegetation oder können dazu gebracht werden, ihre Eier in Laichmop abzulegen.

Ein leichter Temperaturanstieg und die Verabreichung von Lebendfutter lösen oft die Laichaktivitäten aus. Setzen Sie die Eier in eine separate Zuchtbox oder in ein Aufzuchtbecken. Die Jungtiere schlüpfen je nach Temperatur und Art innerhalb von 7 bis 21 Tagen.

Beliebte Regenbogenfische für das Aquarium

Axelrods Regenbogenfisch

Axelrods Regenbogenfisch
Foto: Klaus Rudloff
  • Wissenschaftlicher Name: Chilatherina axelrodi
  • Familie: Melanotaeniidae
  • Herkunft: Neuguinea
  • Lebenserwartung: 5 Jahre
  • Beckenbereich: Oben, Mittelbewohner
  • Mindestbeckengröße: 80 Liter
  • Ernährung: Allesfresser, frisst von der Oberfläche
  • Pflege: Leicht bis mittelschwer
  • pH-Wert: 7,5 – 7,8
  • Härte: bis zu 15 dGH
  • Temperatur: 27-30 Celcius

Der Axelrods Regenbogenfisch stammt aus Neuguinea und erfreut sich aufgrund seiner schönen blauen Farbtönen, seiner friedlichen Natur und seiner Eignung für Gesellschaftsbecken großer Beliebtheit.  Seine natürliche Umgebung sind die Bewani Bergen in Papa-Neuguinea, wo er in langsam fließenden und trüben Bächen mit einem Bodengrund aus Sand und Stein lebt.

Boesemans Regenbogenfisch

Melanotaeniidae Melanotaenia boesemani
Foto: Nasser Halaweh
  • Wissenschaftlicher Name: Melanotaenia boesemani
  • Familie: Melanotaeniidae
  • Herkunft: Indonesien, Neuguinea
  • Erwachsene Größe: 11 cm
  • Sozial: Friedlich, geeignet für Gemeinschaftsbecken
  • Lebenserwartung: 12 Jahre
  • Beckenbereich: Oben, Mittelbewohner
  • Mindestbeckengröße: 90 Liter
  • Ernährung: Allesfresser, genießt Lebendfutter
  • Aufzucht: Egglayer
  • Pflege: mittelmäßig
  • pH-Wert: 6,5 – 7,5
  • Härte: 8-15 dGH
  • Temperatur: 20-26 Celcius

Der Melanotaenia boesemani Regenbogenfisch erlangt im Aquarium eine Größe von etwa 10 Zentimetern Länge beim Männchen und etwa 8 Zentimetern beim Weibchen. Aufgrund seiner relativ geringen Größe kann er auch in nicht zu großen Aquarien leben, was seine Beliebtheit gefördert hat.

Pflegeanleitung

Aquamarin-Regenbogenfisch

Melanotaenia iacustris
Foto: Klaus Rudloff
  • Wissenschaftlicher Name: Melanotaenia iacustris
  • Familie: Melanotaeniidae
  • Herkunft: Neuguinea
  • Erwachsene Größe: 12 cm
  • Lebenserwartung: 5 Jahre
  • Beckenbereich: Oben, Mittelbewohner
  • Beckengröße: 80 Liter
  • Ernährung: Allesfresser
  • Pflege: mittelmäßig
  • pH-Wert: 7,0 – 8,0
  • Härte: bis zu 10 dGH
  • Temperatur: 20-24 Celcius

Rotschwanz-Ährenfisch

Bedotia geayi, Regenbogenfische
Foto: Nasser Halaweh
  • Wissenschaftlicher Name: Bedotia geayi
  • Familie: Bedotiidae
  • Herkunft: Madagaskar
  • Erwachsene Größe: 15 cm
  • Sozial: Friedlich
  • Lebenserwartung: 5 Jahre
  • Beckenbereich: Oben, Mittelbewohner
  • Mindestbeckengröße: 80 Liter
  • Ernährung: Allesfresser
  • Pflege: mittelmäßig
  • pH-Wert: 7,0 – 7,5
  • Härte: mehr als 10 dGH
  • Temperatur: 20-24 Celcius

 Diamant- oder Neon-Regenbogenfisch

Melanotaenia praecox, Regenbogenfische
Foto: Anandarajkumar
  • Wissenschaftlicher Name: Melanotaenia praecox
  • Familie: Melanotaeniidae
  • Herkunft: Neuguinea
  • Erwachsene Größe: 6 cm
  • Sozial: Friedlich
  • Lebenserwartung: 3-4 Jahre
  • Beckenbereich: Oben, Mittelbewohner
  • Mindestbeckengröße: 54 Liter
  • Ernährung: Allesfresser
  • Pflege: mittelmäßig
  • pH-Wert: 6,5 – 7,0
  • Härte: bis zu 10 dGH
  • Temperatur: 22-28 Celcius

Lachsroter Regenbogenfisch

Lachsroter Regenbogenfisch
Foto: Emőke Dénes
  • Wissenschaftlicher Name: Glossolepis incisus
  • Erwachsene Größe: 15 cm
  • Sozial: Friedlich
  • Lebenserwartung: 5 Jahre
  • Beckenbereich: Oben, Mittelbewohner
  • Mindestbeckengröße:100 Liter
  • Ernährung: Fleischfresser
  • Pflege: mittelmäßig
  • pH-Wert: 7,0 – 7,5
  • Härte: 18-25 dGH
  • Temperatur: 22-24 Celcius

Titelbild: Claudia Wollesen