Symphysodon Discus

Diskusfische: Haltung & Zucht

Merkmale, Herkunft und hilfreiche Informationen für Hobbyisten

Artenprofile Symphysodon aequifasciatus, Symphysodon Discus, Diskusfische:

Wissenschaftliche Namen: Symphysodon Discus, Symphysodon aequifasciatus
Gebräuchlicher Name: Diskusfisch
Fischgröße: 15 cm
Temperatur: 28°C
Haltung: fortgeschritten
Aquariumgröße: 300 Liter

Der König des Aquariums

Der Diskusfisch gehört zur Familie der Buntbarsche (Cichlidae) und wird wegen seiner Anmut und Schönheit auch als “König des Aquariums” bezeichnet. Diskusfische gehören wohl zu den schönsten Süßwasserfischen, die dem Heimaquarium zur Verfügung stehen. Ihre Haltung ist nicht ganz einfach aber wenn sie richtig gehalten werden, erfüllen sie jeden Hobbyisten mit Stolz.  Nach neuesten Erkenntnissen gibt es fünf Arten des Diskus, wobei dies in Fachkreisen umstritten ist. Auch bei den wissenschaftlichen Namen besteht Uneinigkeit. Im Aquarienhobby gibt es die zwei Arten Symphysodon aequifasciatus und Symphysodon Discus. Durch selektive Züchtung gibt es viele Farbvariationen bei den Diskusfischen. Die meisten Diskusfische, die heute verkauft werden, werden in Gefangenschaft gezüchtet und sind leichter als wild gefangene Diskusfische zu halten. Die Fische gelten im Allgemeinen als schwierig zu halten und sind für Anfänger nicht geeignet.

Natürlicher Lebensraum der Diskusfische

In seinem natürlichen Lebensraum in den Flüssen und Nebenflüssen des Amazonas sind Diskusfische häufig unter üppigen Pflanzenwachstum und ruhigen Biegungen der Flüsse zu finden. Das Verbreitungsgebiet der Diskusfische ist das Amazonas-Tieflandbecken und reicht bis zum Rio Negro der von Kolumbien durch Brasilien und Venezuela fließt. In diesen Gebieten kommt es aufgrund der Regenzeiten zu Überschwemmungen und zu extremen Schwankungen des Wasserstands. Die farbenfrohen Süßwasserfische bevorzugen ruhige Gewässer und sind selten in Gebieten mit starker Strömung oder Wellengang anzutreffen. In den flachen Bereichen pflegen sie ihre Jungen unter den zahlreichen Blättern verschiedener Nymphaea-Arten.

Wasseranforderungen für Diskusfische

Grundsätzlich bevorzugen Diskusfische warmes, weiches und leicht saures Wasser so wie es in ihrer natürlichen Umgebung auch vorkommt. Wer die Literatur zum Diskusfisch studiert wird unterschiedliche pH-Angaben für diesen Fisch finden. Die Werte variieren zwischen 6,0 und 7,0. Viele Züchter geben den pH-Wert mit 6,8 bis 7,0 an. Hintergrund ist der Standort der Zuchtanlage. So gibt es inzwischen auch Züchter die den Diskusfisch im harten, neutralen Wasser halten. Achten Sie deshalb beim Kauf genau auf die Angaben des Verkäufers. Sie sollten es auch vermeiden die Tiere in unterschiedlichen Geschäften zu kaufen, um sicherzustellen das es keine Probleme mit dem Neukauf gibt.

Optimale Wasserbedingungen für die Haltung sind:

  • pH-Wert: 6,8 – 7,0
  • Temperatur: 28° C
  • Wasserhärte: 1 – 12 dH

Die Temperatur sollte zwischen 28° und 30° C gehalten werden, obwohl wilde Heckel-Diskus Wasser nahe 32° C bevorzugen. In Gefangenschaft gezüchtete Diskus können auch in entchlortem Leitungswasser gehalten werden, aber Umkehrosmose- oder deionisiertes Wasser bietet die besten Bedingungen. Fragen Sie beim Kauf von Diskusfischen immer nach der Wasserchemie, in der sie aufgezogen wurden. Diskusfische benötigen eine einwandfreie Wasserqualität, und ein wöchentlicher Wasserwechsel von 10 % bis 25 % mit einem Wasseraufbereiter wird empfohlen. Wichtig ist es zu wissen das Diskusfische keine Wasserveränderungen mögen. Achten Sie deshalb darauf das die Wasserwerte, auch die Temperatur, immer stabil sind.

Haltung von Diskusfischen

Diskusfische werden recht groß und benötigen ein Aquarium mit einer Größe von mindestens 300 Litern, wenn sie ausgewachsen sind. Hohe Aquarien sind am besten geeignet, um die hohe Körperform der Tiere zu berücksichtigen. Die Wasserbewegung sollte sanft sein, und die Dekoration sollte große Laubpflanzen und Treibholz umfassen, das vertikal angeordnet wird, um heruntergefallene Äste und Bäume zu simulieren.  Es können auch einige Schwimmpflanzen hinzugefügt werden, um schattige Bereiche und Deckung zu bieten. Der Bodengrund sollte aus Sand oder feinem bis mittelgrobem, glattem Kies bestehen, da Diskusfische gerne am Boden nach Nahrung suchen.

In der Natur können Diskusfische nur kleine Veränderungen an ihrer Umgebung tolerieren. Ihre natürlichen Wasserlebensräume haben sehr geringe Mengen an Elektrolyten, wobei die Gesamthärte weniger als 1 dH beträgt. Das Wasser enthält hohe Menge an Huminsäuren und Tanninen dadurch sind nur geringe Mengen an Bakterien und Pilze in seiner natürlichen Umgebung. Eine gute Option ist das Wasser mit Torf zu filtern, um den Effekt nachzuahmen. Der Diskus benötigt reines, klares Wasser, ein gut bepflanztes Aquarium mit ausreichend Platz zum Schwimmen. Führen sie wöchentliche Wasserwechsel von ca. 20% durch.

Da der KH-Wert eher niedrig gehalten werden soll ist die Auswahl an passenden Pflanzen nicht ganz einfach. Einige Farne, sowie Cryptocorynen und Amazonaspflanzen wie Echinodorus können unter den Wasserbedingungen gut wachsen.

Verhalten und Vergesellschaftung von Diskusfischen

Der Diskus lebt in Harmonie mit anderen Fischen, außer zur Paarungs- und Laichzeit. Sobald sich Nachwuchs eingestellt hat, werden die Elterntiere ihre Jungen energisch verteidigen. Diskusfische sind Schwarmfische und für ein gutes Gedeihen und prächtige Farben sollten sie in einer Gruppe von 5 bis 10 Tieren gehalten werden.

Kaufen sie junge Fische denn eine Eigenart des Diskus ist sein Paarungsverhalten. Wenn sich Diskusfische paaren, dann tun sie dies für ihr Leben lang. Die Auswahl ihres Partners müssen sie dem Fisch überlassen, auch deshalb ist eine Gruppe von Tieren wichtig. Nur so können sich entsprechende Partner finden. Sie werden es bemerken sobald sich ein Paar gefunden hat, weil es nicht mehr in der Gruppe bleibt, sondern sein Revier im Aquarium absteckt. Wenn Sie beabsichtigen die Tiere zu züchten sollten Sie das Paar separieren.

Der Diskusfisch benötigt eine hohe Wassertemperatur was die Vergesellschaftung mit anderen Fischen einschränkt. Eine gute Option sind Neonfische oder Kardinalsalmler. Auch kleine Welse wie der Corydoras sterbai, der mit hohen Temperaturen klar kommt ist eine gute Wahl. Auch Keilfleckbarben passen gut in ein Diskusbecken. Mein Tipp für die Diskushaltung ist das Sie mit einem Artenaquarium beginnen und ggf. später Beckenpartner hinzufügen.

Wirbellose Tiere wie Garnelen werden gerne vom Diskus gefressen und sind daher nicht für ein Gemeinschaftsbecken geeignet.

Innerhalb der Diskus-Gruppe wird sich eine Rangordnung bilden. In der Regel wird das größte Tier auch das dominanteste Tier sein. Das „Chef-Tier“ wird voraussichtlich sein eigenes Revier bilden und die anderen daraus verjagen. Dies ist ein weiterer Grund, warum das Diskusaquarium viel Platz bieten sollte. Nur so ist es möglich das sich die untergeordneten Tiere zurückziehen können.

Symphysodon aequifasciatus
Foto: Хомелка

Geschlechtsunterschiede

Geschlechtsunterschiede sind nur von Experten erkennbar. Zur Laichzeit ist die Genitalpapille beim Männchen spitz und beim Weibchen flach und rund. Während der Brutzeit ist das Weibchen von oben betrachtet deutlich runder.

Was fressen Diskusfische?

Diskusfische sind Allesfresser und in freier Wildbahn fressen sie hauptsächlich grünes Pflanzenmaterial wie Algen oder heruntergefallene Nahrung. Ein Teil ihrer Ernährung sind Insekten und Krebstiere.

Für die beste Färbung sollte ihnen ausgewogene Ernährung angeboten werden. Verschiedene Arten von Flockenfutter wie Spirulina und tropische Fischflocken, kombiniert mit Algen oder Garnelenpellets, können den pflanzlichen Teil ihrer Ernährung ausmachen.

Lebendfutter wie Blutwürmer, Mückenlarven und Salzgarnelen sind eine gute Ergänzung. Rinderherz, obwohl nicht natürlich, wird häufig gefüttert und schadet nicht. Sie müssen täglich gefüttert werden. Überschüssige Nahrung sollte nach einigen Minuten entfernt werden, da überschüssige Nahrung zu gesundheitlichen Problemen und schlechter Wasserqualität führen kann.

Diskusfische Zucht für Fortgeschrittene

Bei der Zucht von Diskusfischen gibt es einiges zu beachten. Es beginnt damit sich Diskusfische ihren Partner für ein Leben lang aussuchen. Darum ist es am besten eine Gruppe von 5 bis 10 Tiere zu kaufen und sie zusammenzulassen, bis sich ein oder mehrere Paare gebildet haben.

Wenn Sie ihre Diskusfische in einem Geschäft Vor-Ort kaufen, sollten Sie die Tiere eine Zeitlang beobachten. Mit ein wenig Glück können Sie ein Paar ausmachen und der Händler überlässt es ihnen.

Wie bereits erwähnt ist es so gut wie unmöglich Männchen und Weibchen voneinander zu unterscheiden und eine Möglichkeit besteht darin die Tiere in ihrem Verhalten zu beobachten. Ein Pärchen sondert sich von der Gruppe ab.

Ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Zucht sind die Wasserbedingungen. In ihrer natürlichen Umgebung ist das Wasser sehr weich und der pH-Wert leicht sauer.

Optimale Wasserwerte für die Zucht:

  • Temperatur: 30° C
  • pH-Wert: 6 – 6,5
  • Wasserhärte: 0 – 5 dH

Die Wassertemperatur kann zwischen 28° und 30° C liegen. Wichtig ist das die Temperatur stabil ist und nicht schwankt. Am besten ist es das Wasser mit Umkehrosmose aufzubereiten und mit Torf zu filtern. Dies macht das Wasser weich und sorgt dafür das ein hoher Anteil an Huminsäure und Tanninen im Wasser enthalten ist.

Um die Zuchtaktivitäten zu stimulieren, sollten die Tiere abwechslungsreich ernährt werden. Eine gute Ernährungsbasis sind schwarze und weiße Mückenlarven, Krebstiere, Daphnien und große lebende Salzgarnelen. Auch spezialisierte kommerzielle Diskus-Lebensmittel sind eine gute Wahl. Achten Sie darauf die Tiere nicht zu überfüttern. Dies schadet den Tieren und verschmutzt das Wasser, etwas das Diskusfische absolut nicht akzeptieren.

Auch wenn Diskusfische im Allgemeinen sehr friedliche Fische sind, sollten sie zur Zucht in einem Artenaquarium gehalten werden.

Das Zuchtbecken sollte gut bepflanzt sein und trotzdem ausreichend Platz zum Schwimmen bieten.

Das Laichen findet auf einer flachen Oberfläche am Boden statt oder auf einer breitblättrigen Pflanze wie ein Amazonasschwert. Nach dem Ablaichen werden die Eier für mehrere Tage aufgefächert und durch den Mund der Eltern durch das Aquarium bewegt. Um den siebten Tag herum schwimmen die Jungtiere frei und ernähren sich von den Eltern. Deshalb dürfen die Eltern nicht aus dem Zuchtbecken entfernt werden. Die Eltern haben Drüsen, die die Nahrung für die Jungtiere produzieren. Sobald die Jungtiere schwimmfähig sind, klammern sie sich an der Seite der Eltern fest und ernähren sich dort. Wenn Elternteil genug davon hat, schüttelt es den nachwuchs ab und dieser schwimmt zum anderen Elternteil. Dieser Ernährungsvorgang zieht sich über mehrere Wochen hin bis die jungen Diskusfische sich von den Eltern trennen.

Steckbrief Diskusfische

Klassifizierung: Ordnung: Perciformes – Familie: Cichlidae – Gattung: Symphysodon
Gebräuchliche Namen: Diskus, Diskusfisch
Wissenschaftliche Namen: Symphysodon aequifasciatus Pellegrin 1904, Symphysodon Discus
Synonyme
Färbung grün, blau, rot, braun, gelb
Lebensraum/Herkunft Amazonasgebiet
Lebenserwartung 10 Jahre
Fischgröße 15 cm
Temperatur 28° – 30°C
pH-Werte 6,0 – 7,0
Gesamtwasserhärte 0 – 5° dGH
Karbonathärte  1 – 5 °dKH
Aquariengröße ab 300 Liter, ab 200 cm Kantenlänge, empfohlen 500 Liter
Region im Becken alle Bereiche, überwiegend mitte
Nahrung Allesfresser, benötigt zusätzlich Frostfutter und Lebendfutter
Verhalten friedlich, territorial beim brüten
Anzahl Tiere min. 5 Tiere
Schwierigkeitsgrad Fortgeschritten
Zucht schwierig
Vergesellschaftung Neonfische, Keilfleckbärblinge
Titelbild Doronenko

Diskusfische
Foto: Heather Paul

Diskus Heckel - Symphysodon discus